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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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    Zuerst hörten sie nichts, dann ertönten merkwürdige Geräusche, und schließlich meldete sich Chavez, eindeutig außer Atem: »Ja?«
    »Hallo«, sagte Hjelm auf Englisch. »Ich spreche Englisch, weil Laima Balodis mithört. Unser Gespräch wurde vorhin ein bisschen abrupt beendet. Gibt es Fortschritte?«
    »English, yes, okay. Ihr seid es, ja, hallo ...«
    »Stören wir dich, bist du gerade beschäftigt?«
    »Nein, ach Quatsch. Hallo, Laima.«
    »Hallo«, antwortete Balodis etwas verhalten.
    »Der Fall, ja, also«, stotterte Chavez. »Ähem, irgendetwas stimmt nicht mit diesem Forscherteam. Wir haben den Eindruck, dass dort geheime Forschungen betrieben wurden. Außerdem hat sich herausgestellt, dass Niels Sørensen etwa eine halbe Stunde vor seinem Tod ein Schließfach in einer Bank gemietet hat.«
    »Ach, verdammt«, sagte Hjelm.
    »Wir waren bei der Bank, das Schließfach ist unberührt. Aber es bestärkt unsere Theorie, dass sein Handy von großer Bedeutung war. Das ist nämlich spurlos verschwunden. Offensichtlich hatte er vor, es in diesem Schließfach zu deponieren. Aber der Mörder hat es ihm vorher abgenommen. So weit unsere Hypothese.«
    »Vielen Dank für diese Informationen. Und grüß Sara bitte von mir.«
    »Ja, sie grüßt zurück.«
    Hjelm legte auf und drehte sich zu Laima Balodis, die in diesem Augenblick losprustete. Auch Hjelm fing an zu lachen.
    »Müssen die in Stockholm gar nicht arbeiten?«
    »Ist die Katze aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch.«
    Er schickte Kerstin Holm einen warmen Gedanken, legte »Loney Blues« von Loney Dear auf und fuhr los.
    Jorge Chavez starrte auf sein Handy.
    Unter ihm fauchte es: »Was hast du dir dabei gedacht, ans Telefon zu gehen?«
    »Instinkt«, antwortete Chavez. »Mein beschissener Polizeiinstinkt. Total ungesund.«
    Er sah Sara Svenhagen an, wie sie da nackt unter ihm lag, und das mitten am Tag.
    »Lass jetzt nicht die Stimme der Vernunft sprechen«, mahnte Sara. »Warte noch.«
    Während des Telefonats war er aus ihr herausgeglitten, geschrumpft. Aber der Anblick ihres wunderschönen Körpers erweckte die Kräfte wieder in ihm. Sie ergriff sein Glied und führte es.
    »Paul lässt grüßen«, sagte Chavez und glitt tief in sie hinein.
    »Da scheiß ich drauf«, stöhnte Sara Svenhagen und drückte den Schnurrbart wieder fest, der sich zu lösen begann.
    Jorge Chavez warf das Handy vom Bett. Und gab sich ihr hin.

Die Urheimat
Chios, Griechenland, 4. Juli
    Es hatte etwas Göttliches, wie der große stattliche Mann aus den Fluten stieg. Sie konnte sich daran nicht sattsehen. Das Wasser rann an seinem nackten, braun gebrannten mächtigen Körper herunter, und obwohl er in die Jahre gekommen war, kam es ihr vor, als würde sie der Geburt eines griechischen Halbgottes aus Poseidons Tiefen beiwohnen.
    Die Krux daran war, dass besagter Halbgott ein Schwede in vierzehnter Generation war und Ahnen hatte, die mit Erik XI., dem Lispelnden und Lahmen, rohen Aal gegessen hatten.
    Sie lagen an ihrer Lieblingsstelle, einem versteckt gelegenen kleinen Sandstrand zwischen ins Meer ragenden Klippen an der Nordostküste von Chios. Noch nicht einmal die Inselbewohner kannten den Strand, zumal sie Sonne ohnehin mieden. Vermutlich wurden sie deswegen so alt.
    Die Sonne brannte in der Tat hemmungslos vom Himmel, lange würden sie hier nicht mehr bleiben können. Ludmilla Nyberg betrachtete ihren großen Mann, während er auf sie zukam. Seit er den dicken Stapel handgeschriebener Seiten mit den Worten »Jetzt ist es fertig« beiseitegelegt hatte, war etwas mit ihm geschehen. Zum einen hatten Ludmilla Lundkvist und Gunnar Nyberg endlich geheiratet. Zum anderen hatte er begonnen, seine innere Rastlosigkeit in körperliche Betätigung umzusetzen. Er baute sich auf dem Grundstück einen kleinen Schuppen und richtete sich dort ein kleines Sportstudio ein, joggte bereits am Morgen und unternahm lange Wanderungen, außerdem hatten sie häufiger Sex.
    Im Ganzen betrachtet war das Leben mit diesem Gunnar tausendmal besser als mit dem mürrischen Schriftsteller, der er vorher gewesen war. Vor allem in solchen Momenten wie diesen, in denen er vor ihr stehen blieb und sie zärtlich anlächelte.
    Sie konnten nackt in der Bucht baden. Das war ihr kleines Paradies. Und nichts würde sie aus ihrem Paradies vertreiben können.
    Nichts.
    Natürlich war da dieses Problem mit dem Geld. Ihre Lehrbücher für Russisch, von deren Verkauf sie lange hatten leben können, gingen

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