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Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition)

Titel: Neid: Thriller (Opcop-Gruppe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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Hjelm geklingelt, die sich im internationalen Stadtteil von Den Haag befand. Er hatte tatsächlich einen Wecker, dachte Kerstin Holm amüsiert und schaltete ihn aus. Sie hatte nämlich die ganze Nacht kein Auge zugetan. Paul und sie hatten stundenlang geredet, bis er plötzlich mitten in einem Satz eingeschlafen war.
    Aber sie selbst ließen ihre Gedanken nicht zur Ruhe kommen. Sie war für den Tod eines Kindes verantwortlich.
    Paul hatte gesagt, dass er die Verantwortung dafür übernehme, denn er habe die Aktion genehmigt und Beyer mit dem tödlichen Chip nach Utrecht geschickt. Und der war schließlich die Ursache für das Drama.
    Kerstin Holm konnte ein Lächeln nicht unterdrücken, als sie bemerkte, wie elegant er versuchte, das Gespräch von der Schuldfrage zu professionelleren Inhalten zu lenken. Aber sie wollte nicht abschweifen. Nicht in den dunkelsten Stunden der Nacht. Da suchte sie nur Trost.
    Aber jetzt, am frühen Morgen, blinzelte das Licht nicht nur durch die Fensterscheiben, nein, es ergoss sich förmlich ins Schlafzimmer. Paul Hjelm lag auf dem Bauch und hatte sich im Schlaf des Lakens entledigt. Er schien noch tief und fest zu schlafen. Normalerweise hätte sie sich auf ihn geworfen, wie so oft in den vergangenen Tagen. Heute schmiegte sie sich nur dicht an ihn, und weil es schon so hell war, entfuhr es ihr: »Die müssen den Chip gefunden haben.«
    Er schlief mitnichten. Die Stimme, die ihr antwortete, klang alles andere als verschlafen.
    »Oder sie haben euch gesehen.«
    Großes Unbehagen überkam sie, und sie beteuerte: »Wir haben uns die ganze Zeit nur am GPS orientiert. Weder Jutta noch ich sind zu nah herangefahren. Sie können uns unmöglich gesehen haben.«
    »Wenn es nicht noch einen anderen Wagen gab«, warf Paul Hjelm ein, drehte sich zu ihr um und nahm sie in die Arme. So eng umschlungen blieben sie eine Weile liegen. Ohne eine einzige Faser am Körper.
    »Nein«, sagte Kerstin schließlich. »Das glaube ich nicht.«
    »Ich auch nicht. Aber der Junge hat vielleicht von eurem Besuch erzählt. Es gibt viele Möglichkeiten. Und diese Leute scheinen unglaublich vorsichtig zu sein.«
    »Aber wie haben sie den Chip entdeckt?«
    Paul seufzte. »Elektronik lässt sich immer aufspüren. Mit der richtigen Ausrüstung.« Er legte seinen Arm um sie und zog sie an sich. »Du hast nichts falsch gemacht, Kerstin. Das Ergebnis ließ sich nicht vorhersehen. Wir waren gezwungen, schnell zu handeln. Ich trage die Verantwortung dafür.«
    »Warum hast du mich angelogen?«
    »Angelogen?«
    »In deinem Büro. Als du behauptet hast, du würdest dir über Arto Gedanken machen. Aber das war es nicht, worüber du nachgedacht hast.«
    »Hm«, brummte Paul Hjelm. »Nein. Aber ich wollte dich da nicht mit hineinziehen. Es war eine spontane Entscheidung.«
    »Warum wolltest du ausgerechnet mich nicht mit hineinziehen?«
    »Weil du als Angestellte von Europol bei Verdacht auf Dienstvergehen Meldepflicht hast. Dem wollte ich dich nicht aussetzen.«
    »Du hast also vor, ein Dienstvergehen zu begehen?«
    »Es handelt sich um eine parallele Ermittlung, ja. Eine nicht genehmigte.«
    »Sogar jetzt willst du mir nicht davon erzählen? Während wir hier nackt nebeneinanderliegen?«
    »Vielleicht gerade deshalb. Aber wenn du unbedingt willst, erzähle ich es dir natürlich.«
    »Ja, ich will.«
    »Erinnerst du dich an Marianne Barrière?«
    »Natürlich tue ich das.«
    »An diesem Abend im Muiderslot bat sie mich, sie zu informieren, falls ich von etwas Bestimmtem hören sollte.«
    »Nämlich?«
    »Plan G.«
    »Aha, verstehe. Vlad soll sich Stand-by halten für folgende Projekte: Roter Faden, Plan G und Projekt URKA.«
    »Ausgezeichnetes Gedächtnis, wie immer.«
    »Obwohl ich mich nicht erinnere, dass Marianne Barrière von Plan G gesprochen hat.«
    »Sie hat es mir zugeflüstert. Und kurz darauf hat sie eine MMS erhalten und sofort den gemeinsamen Abend für beendet erklärt. Wir beide haben ihn dann noch schön ausklingen lassen, soweit ich mich erinnere, aber sie ist in höchster Eile verschwunden ...«
    »Soweit du dich erinnerst?«
    »Ähm ... ja ...«
    »Du kannst dich also nicht erinnern?«
    »Doch, allmählich kommt die Erinnerung zurück.«
    »Wir müssen bald los. Du musst dich schon beeilen.«
    »Ja, doch, jetzt erinnere ich mich wieder an den Abend in unserem Nest der beschaulichen, heteronormativen Zweisamkeit.«
    »Erinnerst du dich an unser Bad?«
    »Klar. Champagner auf dem Badewannenrand.«
    »So kann

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