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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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höheren Preis wieder verkaufen wollen. Ich erzählte ihnen natürlich sofort, dass mein Sohn und seine Familie in New York waren.
    » Und haben Sie auch eine traurige Großmutter zurückgelassen? « , fragte ich.
    » Und ob! « , antwortete Sharmie. Ich wusste nicht, ob sie wirklich so hieß, aber so hörte sich ihr Name an. » Meine Mama sitzt in Florida und heult sich dieAugen aus dem Kopf. Ist völlig durch denWind.Aber sie wird uns besuchen kommen, Marie. Und Sie beide werden sich gut verstehen, das weiß ich jetzt schon. Und außerdem gibt’s ja Skype. «
    Nachdem wir einenTermin für unserTreffen ausgemacht hatten, fragte Sharmie etwas zögerlich: » Alles okay mit Ihnen, Marie? Hatten Sie vielleicht einenAutounfall? «
    » Nein, ein Facelifting « , antwortete ich beherzt. Ich meine, es war ja offensichtlich, wieso sollte ich ihr etwas vormachen.
    » Sie sind aber mutig, Marie! « Sharmie schob einenAst beiseite, um mich noch genauer zu beäugen. » Wenn meine Haut schlaff wird, mach ich das auch.Tut es weh? Kann’s kaum erwarten, Sie zu sehen, wenn es abgeheilt ist! Find ich toll, Marie! Sie trauen sich was! «
    Ich fand ihre Begeisterung rührend. Dann kam Brad heraus, weil er uns reden hörte, und auch er schien ein freundlicher Zeitgenosse zu sein. Habe ihn sofort gefragt, ob erAhnung hat von Planungsgesetzen, und das scheint der Fall zu sein.Vermutlich ist er hier, um irgendeinen grässlichen amerikanischen Millionär dabei zu beraten, wie er die englische Landschaft mit Casinoketten oderWindparks oder dergleichen ruinieren kann. Und Sharmie ist offenbar Designerin für Küchen.
    NächsteWoche kommen sie zu mir, mit der kleinenAlice.
    Später
    Penny kam mit ein paar Petunien vorbei, für die sie keineVerwendung hatte. Offenbar war es noch nicht zu spät, sie einzupflanzen. Ich verzichtete darauf, ihr mein Scheitern mit den Calibans zu erläutern. Sie hatte auch für mich eingekauft– sogar eine Suppe, mit Klarsichtfolie abgedeckt.Wie süß von ihr.
    Wir saßen im Garten und plauderten, als Penny plötzlich sagte: » Wunderbar, dieses Klingeln! So friedlich! «
    Offen gestanden war mir das Geräusch gar nicht aufgefallen, bis sie darauf zu sprechen kam.Aber dann hörte ich es natürlich sofort– ohrenbetäubendes Geklirr und Geklingel. Ich hatte mich schon gefragt, weshalb Pouncer so entnervt wirkte; vermutlich verstörten ihn die Laute. Ich stand auf, spähte über dieWand und entdeckte den Quell des Übels. Sharmie und Brad hatten in ihrem Garten einWindspiel aufgehängt.
    Ist das nicht merkwürdig mit diesenTeilen? Die Besitzer hängen die verfluchten Dinger nie in die Nähe ihres Hauses, wo sie selbst sie hören können. Sondern immer ans Ende ihres Gartens, so weit wie möglich entfernt von ihren Schlafzimmern. Damit sie von dem Radau verschont bleiben, aber die gesamte Nachbarschaft Zustände von dem elenden Klingeln bekommt.
    » Friedlich! « , schnaubte ich, als ich zurückkam. » Das ist doch wieTinnitus. «
    » Nein, das ist so ein besonderes Friedenswindspiel « , erklärte Penny. » Das hört man doch… mit kleinen Glöckchen… vermutlich aus Glastonbury oder so. Sie sollen einen beruhigen und in Einklang mit der Natur bringen. «
    » Ich bin vollkommen im Einklang mit der Natur, ohne von verdammten Glöckchen belästigt zu werden « , fauchte ich. » Das ist übler Krach, genauso schlimm, wie wenn jemand sein Radio dauernd zu laut aufdreht. «
    » Keine Sorge, du wirst dich dran gewöhnen « , erwiderte Penny. » Du bist jetzt nur so gereizt wegen der Nachwirkungen deiner Narkose. Nach einerWeile wirst du das gar nicht mehr hören. «
    Sonderbar, dass manche Menschen meinen, man müsste etwas nur lange genug ertragen, dann könnte man es ausblenden. Und wie frech von Penny, meine Reaktion auf die Narkose zu schieben. Genauso unverschämt wie die Männer, die einem immer unterstellten, man hätte schlechte Laune, weil man seineTage bekam.
    Ich muss mir was überlegen, um diesesTeil verschwinden zu lassen. Sonst kann ich gleich umziehen.
    » Ich könnte es mit Sekundenkleber bearbeiten « , sagte ich erfreut.
    » Es wäre höflicher, wenn du die Nachbarn bitten würdest, es abzunehmen « , entgegnete Penny.
    » Nee.Wenn sie es nämlich ablehnen und merken, dass demTeil was zugestoßen ist, wissen sie, dass ich dahinterstecke. Nein, ich muss mir etwas anderes einfallen lassen. «
    Und plötzlich musste ich anArchie denken. Er hätte auf jeden Fall eine gute Idee gehabt. Und so charmant,

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