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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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am Morgen schon ein paar Stunden unten zugebracht hatte und noch immer nichts von Michelle zu hören war, begann ich mir Sorgen zu machen. O Gott– womöglich hat sie sich umgebracht, dachte ich und bekam sofort Herzklopfen. DerAbwesenheit von Krümelhaufen amToaster nach zu schließen hatte sie noch nicht gefrühstückt, und ihr Mantel hing in der Diele.Aber sie hatte an diesemTag in jedem Fall früh Unterricht.
    Ich rief sie von unten, doch nichts geschah. Darauf ging ich nach oben und klopfte an ihreTür.Als sich noch immer nichts rührte, betrat ich ihr Zimmer. Kleiderhaufen, offene Schubladen, aufgeklappte Koffer, Bücherstapel, der Fernseher eingeschaltet, herumliegende Strumpfhosen.Wie können Menschen nur in einem derartigen Chaos leben? In der Ecke sichtete ich dann ihr Bett. In dem Michelle todesbleich und komplett reglos unter ihrer gelben Daunendecke lag.
    Großer Gott, dachte ich, als ich mir einenWeg zwischen denWäschehaufen hindurch bahnte, um sie zu inspizieren. Sie ist tot. DieTablette war zu stark für sie. Michelle ist im Schlaf gestorben. Ich hätte um ein Haar zu dem Gott gebetet, an den ich nicht glaube.Was hatte ich nur getan? Ich würde des Mordes angeklagt und ins Gefängnis gesteckt werden. Jack, Chrissie und Gene würde ich nie mehr wiedersehen. Niemals hätte ich Michelle dieseTablette geben dürfen. Es steht immer auf der Packung, dass nur die Person das Mittel einnehmen darf, der es verschrieben wurde.Warum hatte ich so etwas Dummes getan?
    Mein Herz raste, und mir war ganz übel vorAngst, als ich mich auf den Bettrand setzte und leise Michelles Namen rief. Nichts. Ich rüttelte sie an der Schulter. Nichts.Aber dann merkte ich, dass sie auf jeden Fall noch atmete. Gott sei Dank. Das hieß, dass man mich nur des versuchten Mordes anklagen würde, falls es so etwas überhaupt gibt. Ich rüttelte sie weiter, und schließlich rührte sie sich.
    Ich war so erleichtert, dass ich sie umarmte und festhielt und zu meinem eigenen Erstaunen inTränen ausbrach.
    » Marie, alles iest okay! « , sagte sie erschrocken. » Iesch schlafe aus. Kein Unterrischt ’eute. Keine Sorge! Niescht weinen.Tränen siend niescht gut für Lieftieng… «
    Herrje, was bin ich im Moment überempfindlich.Vermutlich immer noch eine Folge der Narkose. Bin dann nach unten gegangen und habe einen starkenTee gekocht und Michelle– die sich sehr über die plötzliche Fürsorge wunderte– auch eineTasse nach oben gebracht.
    Später
    Ach du meine Güte. Die neuen Nachbarn sind eingezogen. Sie fahren offenbar einen Range Rover, und wenn ich ans Ende des Gartens gehe und zurückschaue, kann ich sehen, dass sie in der Küche einen riesigen Monitor installieren, vermutlich damit sie DVD s oder Baseball gucken können, während sie ihre sogenannten Mahlzeiten zu sich nehmen– die aus Cheeseburgern,Waffeln, Maiskolben, Hot Dogs, Donuts und noch mehr Donuts bestehen. Heruntergespült mit Cola. Oder habe ich einfachVorurteile?
    Als ich zum Haus zurückging– der Garten sieht im Moment hinreißend aus, auch ohne die versprochene üppige Blütenpracht der Calibans–, tauchte hinter der Mauer ein Kopf auf, der » Hallöchen! « sagte.
    » Wie nett, Sie kennen zu lernen! « , erwiderte ich so charmant wie möglich. » Ich habe gerade heimlich zu Ihnen rübergespäht, aber es ist natürlich viel schöner, Sie persönlich zu erleben! Ich bin Marie Sharp, in mehr als nur einer Hinsicht die ältesteAnwohnerin dieser Straße. «
    » Hi, Marie! Ich bin Sharmie, und mein Mann heißt Brad! Super, Sie kennen zu lernen. Und Sie müssen nicht heimlich gucken! Kommen Sie doch einfach rüber, und schauen Sie, was wir aus dem Haus machen. « Diese sympathische Frau Mitte vierzig hatte einen starken Ostküsten-Akzent, rote Haare und ein lebhaftes, selbstbewusstes Gesicht. » Wir können nicht fassen, wie malerisch das hier alles ist! Es gibt sogar so etwas, was man hier zu Lande einen offenen Kamin nennt! Und es hat keine Zentralheizung! Können Sie sich das vorstellen, Marie? Es ist wie eine Zeitreise! «
    » Zuerst müssen Sie zu mir kommen « , sagte ich, um auf alle Fälle höflicher zu sein. » Ich wollte schon eine Karte bei Ihnen einwerfen und Sie auf ein Gläschen einladen, um Sie in der Straße willkommen zu heißen. «
    Es stellte sich heraus, dass sie eine kleineTochter haben,Alice, ein bisschen jünger als Gene, und dass sie nur für ein Jahr hierbleiben, das Haus aber als Investition gekauft haben und es renovieren und für einen

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