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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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Da zahlt manTausende von Pfund für ein Facelifting und durchleidet Höllenqualen, nur um sich dann zu wünschen, dass niemand etwas davon merkt.
    » Nein, man wird es nicht sehen « , antwortete er. » Die Leute werden denken, dass Sie erholsame Ferien hatten. «
    23. Juni
    Mir ist immer noch ziemlich flau. Nach einer Nacht in der Klinik– ich wollte keine zwei Nächte bleiben, weil es einen Haufen Geld kostet– holte James mich ab. Er sagte nicht viel, blickte mich nur besorgt an und fragte, ob ich etwas bräuchte.Wir tranken eineTasseTee zusammen, aber dann ging er, und ich überwand meine Ängste und schaute in den Spiegel. Ich sah tatsächlich grauenvoll aus– als wäre ich von einem Gorilla vermöbelt worden.Voller Blutergüsse, wie eine Figur von einem Francis-Bacon-Gemälde: violett und rot mit Gelbtupfern. Doch unter den auberginenfarbenen Klumpen, die ich jetzt anstatt Lidern habe, schauen mich vertrauteAugen an, und meine Zähne sehen noch so aus wie vorher.Aber davon abgesehen würde ich mich nicht mal selbst erkennen, wenn ich mir auf der Straße begegnete. Sondern würde schreiend zum nächsten Polizeirevier rennen.
    Sogar Pouncer warf mir einen seltsamen Blick zu und wagte sich erst in meine Nähe, als ich ihm eine Schale seines Lieblingsfutters hinstellte. Ich rieche wahrscheinlich sogar nach Klinik!
    24. Juni
    Habe letzte Nacht versucht, aufrecht zu schlafen, aber es ist sehr schwierig. Offenbar wandern die Blutergüsse durch die Schwerkraft im Lauf der Zeit nach unten.Wenn man also viel herumläuft, landen sie irgendwann an den Knöcheln und verschwinden dann im Boden unter den Füßen. Ist das nicht eine irreVorstellung?Aber ich habe keinerlei Bedürfnis danach, nach draußen zu gehen. Bin lediglich zum Eckladen gestolpert, um Milch zu kaufen. Dabei trug ich eine dunkle Sonnenbrille, einen dicken Rollkragenpulli und eine Jacke mit Kapuze, um die Fläschchen zu verbergen. Der indische Ladenbesitzer (der mich nach demVorfall mit dem zurückgezahlten Penny ohnehin für völlig verrückt hält) sah mich so mitleidig an, als wäre ich letzte Nacht von meinem eifersüchtigen Freund zusammengeschlagen worden.Aber es tat immerhin gut zu merken, dass ich rauskann, wenn mir der Sinn danach steht.Als ich zurückkam, war ich natürlich vollkommen erledigt und musste mich den ganzen Nachmittag ausruhen. Im Sitzen, versteht sich.
    Dachte, ich lese alsTrost mal wieder ein paar Klassiker, aber wie beiAnna K. kam ich weder mit Lust und Laster noch mit Mansfield Park zurecht. Beide Romane habe ich früher sehr geliebt. Ich frage mich ernsthaft, was dasAlter mit einem macht.Verändert sich der Blick aufs Leben?Als junges Mädchen waren für mich beide Bücher neu und frisch, jetzt dagegen erscheinen sie mir verstaubt und langweilig. Frage mich, ob mir Bücher, die ich heute gut finde, in fünfzig Jahren auch hoffnungslos veraltet vorkommen werden.Vermutlich ja.Als ich das gedacht hatte, las ich danach in einer Zeitschrift ein Zitat von MuhammadAli– ausgerechnet–, der einmal gesagt hat: » Ein Mann, der dieWelt mit fünfzig genauso sieht wie mit zwanzig, hat dreißig Jahre seines Lebens verschwendet. «
    Muss schon sagen: der gute alte Cassius Clay.
    25. Juni
    Ich beklagte mich so sehr über Bücher, dass Penny mir einen enorm dickenThriller auslieh, von dem sie behauptete, er sei » schwachsinnig « .Aber ich finde solche Bücher nicht schwachsinnig, solange sie spannend sind. Und dieses war definitiv sehr spannend. Um zwei Uhr nachts las ich immer noch und konnte kaum mehr dieAugen offen halten, aber jedes Mal, wenn ich vernünftig sein und aufhören wollte, passierte etwas so Schlimmes, dass ich weiterlesen musste.
    Irgendwann wurde die Heldin an eineWand gekettet und von einem ganz besonders gemeinen Schurken vergewaltigt, während unser Held gegenüber an dieWand gekettet war und nur hilflos zusehen konnte.Aber dann, in letzter Minute, strengte er sich furchtbar an, riss die Kette aus derWand und schlug den Schurken bewusstlos. Ich dachte gerade, da nun alles in Ordnung sei und die Heldin gerettet wurde, könne ich das Buch getrost beiseitelegen.Aber dann machte ich den Fehler, noch einmal umzublättern.
    » Nicht so hastig, mein Freund « , sagte eine finstere Stimme aus der Dunkelheit.
    Oder so ähnlich. Jedenfalls konnte ich danach natürlich nicht schlafen und las immer weiter. Da jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endete, war ich um vier nach wie vor wie besessen am Lesen, weil sich alle Guten jetzt

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