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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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gefesselt in einem mit Dynamit gespickten Haus befanden, während der Schurke mit einem Streichholz draußen stand– und dann wurde mir schlagartig klar, dass ich endgültig schlafen musste. Ich warf das Buch quer durchs Zimmer, damit ich nicht mehr so leicht herankam, und nickte endlich ein.
    26. Juni
    » Es wierd sein magnifique « , bemerkte Michelle, als sie mir am nächsten Morgen auf demTreppenabsatz begegnete. Sie brach gerade zum Englischunterricht auf. » Du wierst aussehen ravissante! Meine Muttair, sie ’at ge’abt Lieftieng und ’at ausgesehn viel schlimm als du. In paarWochen wierd sein superbe! «
    » Ich glaube, du meinst ›schlimmer‹ « , sagte ich– typisch Lehrerin–, als ich im Morgenmantel mit meinem Buch nach unten tappte. Der » Hetzkurier « musste heute warten. Ich musste unter allen Umständen erfahren, wie die Geschichte ausging.
    28. Juni
    Den Rasen gemäht– zum gefühlten vierundfünfzigsten Mal dieses Jahr. Danach war ich bei Mr P, der mir die Plastikeimer abnahm– was eine enorme Erleichterung war– und mich an eine Schwester weiterreichte, die mich ordentlich säuberte und sagte, ich solle in zweiWochen zum Klammernziehen wiederkommen.
    » Klammern! « , rief ich. » Ich werde doch wohl nicht von Metallklammern zusammengehalten, oder etwa doch? «
    » Keine Sorge.Wenn alles abgeheilt ist, verrutscht nichts mehr. «
    Als ich an diesemAbend mit Jack skypte, behauptete ich, die Kamera hätte den Geist aufgegeben.Aber es tat jedenfalls gut, ihn zu hören. Ich verlor keinWort über das Lifting, weil ich mir sicher war, dass er sich nur Sorgen gemacht oder mich für geisteskrank gehalten hätte.
    29. Juni
    War beunruhigt, dass ich das Baumbild vom Juni versäumen könnte, weshalb ich mich mit dunkler Sonnenbrille undTüchern maskiert und im Zwielicht rasch ein paar Skizzen gemacht habe. Könnte sogar ein besonders gutes Bild werden, die anderen sind vielleicht etwas zu hell geraten.
    Aber eine Sache kann ich jedenfalls gut machen, auch wenn ich nicht ausgehen kann: stricken. Doch leider bin ich jetzt an einerAchsel angelangt und kapiere dieAnleitung überhaupt nicht, weshalb ich Marion herbitten musste.
    Von der ich mir natürlich die ganzeArie ( » Ich verstehe immer noch nicht, weshalb du das hast machen lassen. Du brauchst das nicht! Du hast toll ausgesehen! Geldverschwendung! «) anhören musste, aber irgendwann kamen wir dann aufs Stricken. » Es steht alles im Internet « , sagte Marion, und ich schimpfte mich, weil ich daran nie denke.Aber ich freute mich, sie zu sehen, auch wenn sie mir wieder damit in den Ohren lag, dass ich unbedingt Bittere Quitten, vergiftete Seelen sehen und bis zum Ende bleiben müsste.
    » Ganz ehrlich, der Film ist ein Meisterwerk «, schwärmte sie.
    » Ich hab gehört, es kommt ein kleiner Junge darin vor.Wir sind rausgegangen, bevor er auftauchte. «
    » Der kleine Junge! « Marion blickte gen Himmel und seufzte, ihre Miene reinsterAusdruck von Mitgefühl und Qual. » Dieser kleine Junge! «
    Später
    Wollte gegen Mitternacht gerade einschlafen, als Michelle bei mir klopfte und sich dann tränenüberströmt am Fußende des Bettes niederließ. Pouncer beäugte sie so verärgert, als wollte er sagen: » Mann, ich hatte gerade einen wunderschönenTraum von Mäusen, und jetzt hast du mich aufgeweckt! «
    » Was ist los? « , fragte ich und setzte mich auf. Ich bin jetzt ins Liegestadium übergegangen. Man kann nur eine Zeit lang im Sitzen schlafen. Es ist einfach nicht dasselbe.
    » Es iest Maciej « , antwortete sie schluchzend. » Er ’at neue Freundien, c’est certain, absolument! Er sagt niescht, aber gesternAbend isch ’abe angerufen, und er iest niescht da. Sein ’andy iest aus, und sein Simmärgenosse sagt, ’at ihn paarTage niescht gesehn. Er muss sein tot oder miet Freundien. «
    » Es gibt bestimmt eine vernünftige Erklärung dafür « , sagte ich beruhigend, obwohl ich genau wusste, dass es die nicht gab. » Sein Handy könnte kaputt sein.Vielleicht… ähm… hatte er einen Unfall. Oder musste schnell irgendwohin reisen. Nur die Ruhe.Wahrscheinlich, ähm, besucht er seine Eltern und hat vergessen, es dir zu sagen… « , fügte ich hinzu, weil mir nichts mehr einfiel, das sich nicht wie eine dreiste Lüge anhörte. » Nimm eine Schlaftablette. «
    Ich reichte ihr einTemazepam und achtete darauf, dass sie es vor meinenAugen schluckte. » Morgen sieht dieWelt wieder ganz anders aus, das verspreche ich dir. «
    30. Juni
    Nachdem ich

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