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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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schlagartig völlig erschöpft war– typisch nach einer Operation. Es kam mir vor, als könnte ich jeden Moment in Ohnmacht fallen.
    » Ich werde ihn dort anmelden. O Marie, ist das nicht traurig! «
    Ist es, aber daArchie wohl gar nicht mehr richtig merkt, wo er überhaupt ist, wird es ihm vielleicht nicht so viel ausmachen.
    8. Juli
    Habe fast den ganzenTag im Bett gelegen, weil ich abends noch zurückgefahren bin und die Erlebnisse gestern mich sehr angestrengt haben.
    Ich hoffte insgeheim, dass James die Sache mit der Installation inzwischen vergessen hatte.Aber heute rief er an, um zu fragen, ob er mirAbendessen vorbeibringen dürfe– was natürlich sehr nett ist, obwohl ich es inzwischen mühelos allein zubereiten kann–, und erkundigte sich dabei, ob er auch gleich seine » gefundenen Objekte « mitbringen dürfe. Ich sollte mich dann in den Garten setzen, während er die Objekte zusammenstellte, um mich » entstehen zu lassen « .
    Er ist wirklich ein Goldschatz.Als er hereinkam, betrachtete er mich eingehend und sagte dann: » Na bestens, Süße! Ist ja prima geworden! Die Schwellung ist zurückgegangen, oder? Nur noch ein bisschen um dieAugen, aber das ist auch bald weg.Was für ein Erfolg! Bist du nicht entzückt? «
    Da James nun mein Gesicht sozusagen abgesegnet hat, kann ich auch die Skype-Kamera wieder einschalten, ohne dass Jack und Chrissie etwas merken werden. Bei Skype sieht ohnehin jeder so verzerrt aus, als hätte er sich liften lassen, da fällt es nicht auf, wenn es dann wirklich so ist.
    » Und wie geht’s Ned? « , erkundigte ich mich.
    » Gut! « , antwortete James emphatisch. » Und weißt du, was? Ich konnte ihn gestern wahrhaftig überreden, ein bisschen Butter zu essen! Ist das nicht toll!Vielleicht schaffe ich es sogar, aus demVeganer einenVegetarier zu machen. Und danach, wer weiß… Lammkoteletts, Steaks… «
    » Wie wär’s mit gekochten Babys, leicht angebraten? « , sagte ich.
    Im Garten packte James seine Sachen aus und wirkte angesichts meiner schockierten Miene ob seines Sammelsuriums etwas beunruhigt. ZumVorschein kamen eine alte fadenscheinigeTagesdecke, diverseWäscheklammern, ein paar rostige Rasierklingen, ein halbes Fahrrad, ein Fuchsschädel und ein ramponiertes Gehgestell.
    » Du findest doch wohl hoffentlich nicht, dass diese Dinge wie ich aussehen! «
    » Nein, nein, das wird ganz anders « , erwiderte James hastig. » Die habe ich nur als Inspiration mitgebracht. «
    » Also, ich hätte erwartet, dass du einen KrugWasser, einen Blumenstrauß, ein Stück Moos und einVogelnest oder irgendwas anderes Romantisches anschleppst, nicht diesen alten Plunder « , gab ich empört zurück.
    » Ja, ja, es kommen noch ganz viel Moos und andere hübsche Sachen dazu « , versicherte James mir nervös, während er mit den Sachen herumfuhrwerkte. » Es geht jetzt erst einmal um die Grundstruktur. Das Gehgestell soll nichts aussagen. Es dient nur als Stütze. «
    Ich ließ mich in einem wackligen Gartenstuhl nieder, beäugte argwöhnisch das Gerümpel und horchte auf das Bimmeln desWindspiels aus dem Nachbargarten, während Pouncer durch die Gegend sprang und Fliegen zu erlegen versuchte.
    » Ist das nicht entsetzlich? « , bemerkte ich dann.
    » Was denn? «
    » DiesesWindspiel! « Um ein Haar hätte ich hinzugefügt: » Bist du taub? «
    James legte geziert den Kopf schief. Dann sagte er: » Komisch– bis du es erwähnt hast, habe ich gar nichts gehört.Aber das klingt ja wundervoll– so beruhigend! «
    » Beruhigend! Ich höre das andauernd. Ehrlich, diese neuen Nachbarn! Sie sind ja sehr nett, aber dieser Krach ist nicht sehr rücksichtsvoll, oder? Manchmal höre ich das Ding sogar schon in windlosen Nächten bimmeln.Womöglich muss ich umziehen. «
    James schwieg, während er mit Drahtstücken herumhantierte und dann ein paar Zweige von einem Busch abbrach und sie in seltsamenWinkeln in den Fuchsschädel steckte.
    » Du könntest nicht vielleicht mal eben über die Mauer springen und dasTeil abnehmen, mein Engel? « , fragte ich. » Und das da sollen doch wohl nicht meine Haare sein, oder? «
    James sah mich erschüttert an. » So etwas mache ich nicht. Nicht mal für dich, meine Herzkönigin. Ich will doch nicht verhaftet werden. Nimm dasTeil doch selbst ab, wenn du es nicht magst! «
    Was mich auf eine Idee brachte.
    Später
    Gegen Mitternacht, nachdem ich mir drei große Gläser Pinot Grigio zu Gemüte geführt und die Best of Aretha Franklin auf voller Lautstärke

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