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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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Kellner brachte einen winzigen, mit Kerzen gespickten Kuchen an denTisch und sang Happy Birthday. Alle Gäste stimmten ein, und James lief purpurrot an, deutete grinsend mit dem Finger auf mich und formte stumm mit den Lippen dieWorte: » Du freches Ding! «
    Alle blickten auf den Kuchen bis auf James, der stattdessen den Kellner beäugte, einen jungen Burschen, der so cool aussah, dass es schon albern war. Er trug eine gewagt kurze Hose– der angesagte Oliver-Twist-Look–, kombiniert mit umwerfenden lila Socken, und ein Hemd, das vermutlich von Paul Smith war. Und er hatte einen dieser Stachel-Haarschnitte.Wirkte unglaublich durchgestylt. (Mir fiel auch auf, dass Ned eine der Kellnerinnen musterte. Frage mich, ob bei den beiden alles stimmt. Jedenfalls kauen sie dieserTage nicht mehr ständig aneinander herum. Zum Glück.)
    Als wir aufbrachen, sagte ich zu dem Kellner: » Ich finde Ihr Outfit fantastisch! «
    Er sah sehr erfreut aus. » Ich versuche, mich von der Masse abzuheben. «
    » Ist gelungen! « , versicherten wir ihm und zogen von dannen.Aber dann kam ich ins Grübeln. Ist es nicht eigentlich furchtbar, wenn man als sehr junger Mensch von alten Leuten zu hören bekommt, wie großartig man aussieht? Ich meine, das ist doch dann eher kein Kompliment, oder? Leider sind junge Leute zu schüchtern, um wildfremden Menschen Komplimente zu machen.Wenn wir Oldies also nicht herumziehen und den anderen Nettigkeiten erzählen würden, bekäme niemand mehr ein Kompliment.
    Zuhause dann mit der Familie geskypt. Gene hatte irgendwie das Metall-Geduldspiel gelöst, an dem wir in New York stundenlang herumgerätselt hatten, und er wollte mir unbedingt mehrmals zeigen, wie es funktionierte. Zuerst waren die beiden Ringe verbunden, und dann, durch eine schnelle Bewegung seiner kleinen Hände, waren sie getrennt.Verblüffend. Ich war gerührt und stolz.
    Das holländische Mädchen war nun zum Glück abserviert, und Gene wirkte triumphal. » Wenn Mom und Dad nicht da waren, hat sie ganz viel mit ihren Freunden telefoniert, und Dad war echt sauer… «
    Da ich seit meiner Rückkehr wie besessen gestrickt habe– es gelang mir, das meiste zu retten, nachdem ich wieder neue Stricknadeln gekauft hatte–, konnte ich Gene nun stolz meine Fortschritte vorweisen und versuchte sogar, die neueVersion des Pullis am Bildschirm an ihm abzumessen.Was natürlich nicht richtig funktionierte.Aber ich bin froh, dass ich nochmal von vorne angefangen habe. Mir wurde nämlich klar, dass ich beim erstenVersuch jede Menge Fehler gemacht habe, die ich jetzt vermeide.
    Gene war vollkommen empört darüber, dass die Schule einen Brief an seine Eltern geschickt hatte, in dem darum gebeten wurde, dass die Kinder an Halloween keine Monsterkostüme tragen sollten.Als großer Fan von Stephen-King-Filmen, in denen es meiner Erinnerung nach immer eine obligatorische Halloween-Szene gibt, um die Spannung zu steigern, erstaunte mich das sehr.Aber offenbar hat sich vieles geändert.
    » Ich wollte mein Zombie-Kostüm anziehen « , sagte Gene traurig. » Es hat so Riesenhände mitWunden und Haare auf dem Rücken, und dann hab ich noch dieseVampirzähne mit Blut dran, kein echtes, nur Farbe, aber Mom meinte, das würden die Leute hier nicht mögen. Und dann bekäme man keine Süßigkeiten. «
    » Als was warst du denn verkleidet? « , fragte ich.
    » Als Snoopy « , meinte Gene etwas abfällig. » Snoopy ist schon nett, aber nicht unheimlich.Aber « , fügte er etwas fröhlicher hinzu, » wir haben viele Süßigkeiten gekriegt. «
    Jack berichtete danach, Halloween sei ein Fiasko gewesen, und sie hätten Süßkram imWert von fünfzig Dollar an Kinder verteilen müssen, die an derTür klingelten. Und außerdem seien sie alle drei betroffen gewesen, als sie merkten, dass der Guy-Fawkes-Tag hier nicht gefeiert wurde und es kein Feuerwerk gab.
    » Ist natürlich im Grunde klar « , sagte er, » es war blöd von uns anzunehmen, dass man diesenTag hier feiern würde, aber ich mag die Feuer.Weißt du noch, wie wir früher im Garten Feuerwerk gemacht haben? «
    » Natürlich, mein Schatz! Ich hatte gerade selbst daran gedacht. Hörst du die Böller? « , fragte ich, weil es draußen wieder knallte und krachte. Der brenzlige Geruch drang sogar durch die undichten Fenster.Aber über Skype kann man Raketen natürlich ebenso wenig riechen wie Fürze. » Na ja « , fügte ich hinzu, » bald kommt jaThanksgiving. «
    Jack sah sehr übellaunig aus. » Haaaappy Hullidays « ,

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