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Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt!

Titel: Nein! Ich möchte keine Kaffeefahrt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Ironside
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gut zu verstehen « , sagte er zu mir. » Ich hab die beiden dann in Ruhe gelassen. Sie hat eindeutig einAuge auf ihn geworfen « , fügte er ziemlich säuerlich hinzu. » Obwohl ich ihn ja etwas alt für sie finde. «
    » Ach du liebe Güte! « , riefen Penny und ich wie aus einem Munde.
    Bei dem in indischen Restaurants üblichen schauderhaften Kaffee erörterten wir ausgiebig dasTreffen, und ich brachte zur Sprache, wie erleichtert ich sei, dass die Baumbesteigung nun für mich entfiele. Doch da hob James die Hand.
    » O nein, Marie, du musst auf den Baum steigen! Das ist der nächste Schritt in der Kampagne! Ned meint, es wäre Irrsinn, wenn wir jetzt nicht dranblieben.Wir müssen unserenVorteil nutzen.Wenn der Stadtrat das Ganze jetzt neu aufrollt, brauchen wir zusätzliche Publicity, um die Sache für uns zu entscheiden. Nein, im Gegenteil, es hängt ganz viel davon ab, dass du auf den Baum steigst.Wir brauchen eine starke Geste. «
    Während mir das Gesicht entgleiste, pflichtete Penny James bei. » Gute Idee, James. Daran hatte ich nicht gedacht. Das Eisen schmieden, solange es heiß ist und so. DenVorteil nutzen. Du hast doch gesagt, dass du es machen würdest, Marie. Und dass Harry dir dieAusrüstung stellen würde, dann wäre es auch sicher. «
    In diesem Moment piepte mein Handy. Eine SMS !
    » Hoffe,Treffen lief gut. Bis morgen! Sehr liebe Grüße! « Ganz ehrlich, ich kam mir vor wie einTeenager. Und sehr liebe Grüße! Eine weitere Steigerung! Mein Herz schlug höher, und ich muss rot geworden sein, denn Penny fragte: » Was ist los? «
    » Ach, nichts « , gab ich zurAntwort und versuchte, das belämmerte Lächeln von meinem Gesicht zu vertreiben, indem ich mir eine große Portion von diesen bunten Samen nahm, die man nach indischem Essen gereicht bekommt, und hustete.
    » Doch wohl nicht ein Kerl, oder? « , hakte Penny nach.
    » Nein, nein « , wehrte ich ab. » Nur Jack… Na klar, ich steige dann auf den Baum. Kein Problem. «
    In diesem Moment hätte ich mich zu allem bereit erklärt.
    8. November
    Heute Früh einen Brief von meinemArzt vorgefunden.
    » Liebe Mrs Harp « , stand darin. » Um diese Zeit des Jahres fordern wir alle unsere anfälligen Patienten auf, einenTermin für die Grippeimpfung zu vereinbaren… «
    Also, zum Ersten heiße ich nicht Mrs Harp, und zum Zweiten bin ich doch wohl niemand, den man als » anfällig « bezeichnen könnte?Als ich in der Praxis anrief, sagte man mir, dass alle Menschen über fünfundsechzig als anfällig betrachtet würden, und ich dachte, schönen Dank auch. Und weshalb sollte ich mich wohl gegen Grippe impfen lassen? Sollte man sich nicht ab einem bestimmtenAlter– etwa ab siebzig vielleicht– erlauben, sich von irgendeiner beliebigen tödlichen Krankheit dahinraffen zu lassen? Sonst läuft man Gefahr, ewig zu leben und seiner Familie zur Last zu fallen und sie furchtbar viel Geld für Pflegeheime zu kosten– wieArchie. Ich werde die Impfung also ablehnen.
    Nun zu Louis.Wir treffen uns heuteAbend, und ich bin schon völlig aufgelöst. Habe meine gesamte Garderobe auf meinem Bett ausgelegt, und alles wirkt alt und schäbig. Sogar dieVivienne-Westwood-Jacke, die ich vor ein paar Jahren imAusverkauf erstanden habe und für zeitlos hielt, sieht irgendwie albern aus. Und ist an den Ärmeln fadenscheinig. Schließlich entschied ich mich für einen sehr schönen schwarzen Rock, der meinen flachen Bauch gut zur Geltung bringt, und einTop, das weit genug ausgeschnitten ist, um zu betonen, dass ich Brüste habe, dabei aber diese etwas runzlige Hautpartie direkt amAnsatz verdeckt, die ältere Frauen nun mal haben.
    Heute Morgen eine sonderbare Gesichtspackung aufgetragen, die ich ganz hinten in dem Schränkchen unter demWaschbecken im Bad entdeckt habe. Das Zeug habe ich seit den Sechzigern nicht benutzt. Es war eineArt grüner Kitt, und natürlich klingelte es genau zu dem Zeitpunkt, als das Zeug zu trocknen begann.
    Als ich dieTür aufmachte, stand Ned davor. Ich hatte völlig vergessen, dass er amAbend vorher getextet hatte, weil er heute die elende Baumbesteigung besprechen wollte. Nachdem ich heute weniger beflügelt war als gestern, wünschte ich mir zusehends, mich niemals darauf eingelassen zu haben. Fühlte mich plötzlich doch reichlich anfällig.Vielleicht hat meinArzt Recht.
    Nachdem Ned den Schock verkraftet hatte, von einerArt Marsmensch empfangen zu werden, sagte er, ich könne mich ruhig erst säubern, er würde warten.Während ich im Bad

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