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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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und Ort sein, um nach Anthony Ausschau zu halten.«
    »Gute Idee«, erwiderte Mr Mancuso. »Außerdem verdoppeln wir am Vatertag unsere Observationsposten vor Bellarosas Haus und dem Haus seiner Mutter in Brooklyn.«
    Das wäre gut, dachte ich, falls Anthony das Gefühl haben sollte, er müsste am Vatertag zum Grab seines Vater gehen - vielleicht, um sich Anregungen zu holen oder um einem Anpfiff von Seiten seiner Mutter zu entgehen. Und natürlich würde es bei ihm oder in Mamas Haus ein großes Essen geben. Aber eigentlich war Anthony nicht so blöde, nach Hause oder zu Mama zu gehen - aber vielleicht auf den Friedhof. »Es ist der Friedhof von Santa Lucia«, erinnerte ich Mr Mancuso.
    »Ich weiß. Ich war dort.« Er schwieg einen Moment, dann war er so aufmerksam, mich zu erinnern: »Sie waren bei Frank Bellarosas Totenmesse und Beerdigung.« »Stimmt.« »Warum?«
    »Wir sollten eines Abends ein paar Bier trinken.« »Gern.«
    »Gut. Stehen Sie und die Bezirkspolizei miteinander in Verbindung?« »Ich habe gestern Abend mit Detective Nastasi gesprochen. « »Das freut mich. Und Sie sind nach wie vor mit dem Fall betraut?« »Bis er gelöst ist.«
    »Großartig. Wie läuft's im Krieg gegen den Terror?« »Heute ziemlich gut.« »Nun ja, es ist noch früh.«
    »Jeder Tag, an dem nichts passiert, ist ein guter Tag«, erklärte er mir.
    »Das Gefühl kenne ich.«
    Wir verabschiedeten uns mit dem Versprechen, in Kontakt zu bleiben. Danach setzte ich mich hin und betrachtete mein Müsli-Muffin. »Das schmeckt komisch«, sagte ich zu Susan.
    »Es wird mit Joghurt gemacht. Was hat er gesagt?«
    Ich berichtete es ihr, beschloss aber, Mr Mancusos Vorschlag, dass ihre Eltern ausziehen sollten, nicht zu erwähnen. Oder war das meine Idee gewesen? Jedenfalls dachte ich, ich sollte damit hinter dem Berg halten und erst darauf zurückkommen, wenn die Stanhopes unerträglich wurden. Und natürlich wollte ich nicht alle beunruhigen, vor allem Edward und Carolyn nicht.
    Aber Susan fragte mich: »Was hat er über meine Eltern gesagt?«
    »Ach, er meinte, wenn er irgendwas hört, durch das sich unsere Alarmstufe hier ändert, verständigt er uns, und wir sollen deine Eltern bitten, sich eine andere Unterkunft zu suchen.«
    Sie dachte darüber nach, dann sagte sie: »Ich wäre sehr traurig, wenn ich Edward und Carolyn von unserem Problem erzählen und sie bitten müsste, woanders zu schlafen.«
    »Kein Problem. Mancuso sagt, die Kinder sind hier gut aufgehoben. Nur deine Eltern müssten ausziehen.«
    »Ich verstehe nicht... « Dann verstand sie doch. »John, das ist nicht komisch und auch nicht nett.«
    »Tut mir leid. Es ist mein As im Ärmel. Denk drüber nach: Weniger Reibungsflächen. Bessere Beziehung.«
    Sie schien tatsächlich darüber nachzudenken und sagte: »Mal sehen, wie es heute läuft.«
    »Okay. Ich hatte den Eindruck, dass du gestern ein bisschen ungehalten über sie warst.«
    »Es war ein langer, anstrengender und aufwühlender Tag.« Ich erwiderte nichts, was gut war, da ich Sie auf der Treppe hörte.
    William und Charlotte kamen in die Küche, und Susan küsste ihre Eltern, während ich mich mit einem »Guten Morgen« beschied.
    William mochte, soweit ich mich entsann, morgens seine Getreideflocken, und Susan hatte sechs Schachteln mit den scheußlichen Zuckerflakes auf der Anrichte aufgebaut. William nahm irgendwas mit Kokos, das ich nicht mal an Schweine verfüttern würde.
    Charlotte frühstückt nicht und trinkt keinen Kaffee, daher hatte Susan verschiedene Kräutertees bereitgestellt und kochte Wasser für die alte Scheuche.
    Puh, es war noch nicht mal acht, und ich war schon geschafft.
    Mich beeindruckte allerdings, dass man bei ihrem Anblick nicht einmal auf die Idee kam, sie könnten genug Gin und Wein geschluckt haben, um ein kleines Boot darin schwimmen zu lassen. Erstaunlich. Vielleicht ließen sie sich alljährlich eine neue Leber einpflanzen.
    Wir saßen alle vier um den Küchentisch und plauderten zwanglos, bis William mit ein em Mal zu mir sagte: »Susans E- Mails und Anrufen konnte ich nicht entnehmen, dass du hier wohnst.«
    »Naja, ich bin erst vor etwa einem Tag eingezogen«, erwiderte ich und erklärte: »Nach Ethels Tod konnte Mr Nasim, wie du weißt, das Pförtnerhaus für sich in Anspruch nehmen, und er wollte seine Wachschutzleute dort unterbringen - wie du gesehen hast -, deshalb war ich obdachlos, und Susan war so freundlich, mich mein altes Schlafzimmer hier benutzen zu lassen.«
    Er

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