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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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erledigt.« »Na schön ... Ich spüre, dass du frustriert bist und aufgebracht -« »Ganz und gar nicht. Ich habe getan, was ich tun musste, und ich bin damit fertig. Ich werde morgen beim Essen mehr als herzlich sein, und ich werde morgen Abend oder am Montagmorgen mit deinem Vater unter vier Augen sprechen - über dich. Aber nur, weil er es will. Ich kann dir allerdings jetzt schon sagen, dass ihn nichts umstimmen wird, was diese Heirat angeht, und ich werde nicht noch mal versuchen, ihn umzustimmen. Folglich musst du dich ein paar Realitäten stellen, Susan, und ein paar Entscheidungen treffen.« »Das habe ich bereits getan.«
    »Das glaubst du. Schau, ich bin mit nichts hierhergekommen, und ich bin bereit, auch mit nichts wieder zu gehen.« »Du wirst nicht ohne mich gehen. Nicht noch mal.« »Ich werde dich nicht darauf festnageln.«
    Sie nahm meine Hand. »Schau mich an.«
    Ich schaute sie im Kerzenschein an, sah, wie der Wind an ihren Haaren zauste - sie hatte nie schöner ausgesehen.
    Langsam und bedächtig sagte sie: »Ich verstehe, was du sagen willst und warum du es sagst. Aber das kannst du vergessen. Diesmal kommst du mir nicht so leicht davon. Selbst wenn du denkst, du tust es für mich und unsere Kinder.«
    Ich blickte ihr in die Augen und sah, dass sie verschleiert waren. »Ich liebe dich«, sagte ich.
    »Und ich liebe dich.« Sie seufzte. »Ich habe es satt, dass sie mich mit ihrem Geld kontrollieren. Wenn ich also das Geld verliere und damit auch sie, bin ich frei.« »Ich verstehe. Und die Kinder?«
    »Das wird er nicht tun - meine Mutter würde das nicht zulassen.«
    Wollen wir wetten? »Okay. Das ist gut. Dann ist das geklärt.«
    Nach einer Weile sagte ich: »Beinahe wäre ich nicht zur Beerdigung gekommen.«
    »Ich wusste, dass du kommen würdest«, erwiderte sie. »Und selbst wenn du's nicht getan hättest.« Sie deutete zum Himmel. »Es stand für uns in den Sternen, John. Es sollte so kommen.«
    Seltsamerweise hatte ich das gleiche Gefühl, so wie alle Verliebten. Dennoch lautete jetzt die Frage: Was hatten die Sterne als Nächstes für uns auf Lager?
    62
    Susan brachte mir das Frühstück ans Bett, aber ich glaube, Sophie hatte es zubereitet - was besser war als umgekehrt.
    Es war ein herrlicher Junitag, und die Sonne schien auf mein Tablett voller brutzelndem Fett. Ich wusste kaum, womit ich anfangen sollte.
    Susan setzte sich in ihrem Nachthemd im Schneidersitz neben mich und trank eine Tasse Kaffee. »Möchtest du ein Würstchen?«, fragte ich.
    »Das ist dein Ehrentag«, sagte sie. »Was möchtest du am Vatertag machen?«
    Deinen Vater erschießen. »Es ist so ein herrlicher Tag«, erwiderte ich. »Lass uns an den Strand gehen.«
    »Ich dachte, wir könnten vielleicht einen Einkaufsbummel machen.« »Äh ... ich dachte ...«
    Sie hatte eine Einkaufstüte neben sich stehen und reichte sie mir. »Hier ist dein Vatertagsgeschenk, und wir müssen dir etwas Passendes dazu kaufen. Das ist von mir, Carolyn und Edward«, erklärte sie. »Carolyn und ich haben es für dich gekauft, als wir in der Stadt waren.
    »Großartig. Das wäre doch nicht nötig gewesen.«
    »Pack es aus.«
    Ich griff in die Tüte, um meinen grauenhaften Schlips für zweihundert Dollar herauszuholen, zu dem ich jetzt einen passenden Anzug brauchte. Aber es fühlte sich nicht wie eine Krawattenschachtel an. Es fühlte sich wie Unterwäsche an, vielleicht auch wie ein neues Yale-T-Shirt. Aber was ich herauszog, war eine weiße Seglermütze mit einem glänzenden schwarzen Schirm und einer goldenen Litze an der Krone. Ich starrte sie an. So eine hatte ich zum letzten Mal getragen, als ich Mitglied im Regattakomitee des Seawanhaka war - vor einer halben Ewigkeit.
    »Einen fröhlichen Vatertag«, sagte Susan.
    Ich warf ihr einen Blick zu, wusste immer noch nicht genau, ob ich das recht verstand.
    »Probier sie an.«
    Also setzte ich sie auf, und sie passte. »Das ist sehr ... aufmerksam.« Sollte ich aus dem Fenster sehen und nach der Yacht Ausschau halten?
    Susan erklärte: »Ich bin ein paar Seglerzeitschriften durchgegangen und habe fünf Boote ausgesucht, die wir uns heute anschauen können.«
    Mir fehlten tatsächlich die Worte, aber ich sagte: »Das ist... wirklich zu kostspielig.«
    »Ganz und gar nicht.«
    Ich drehte mich zu ihr - ohne mein Frühstückstablett umzuwerfen - und gab ihr einen dicken Kuss. »Danke, aber -« »Kein Aber. Wir werden wieder segeln gehen.« Ich nickte.
    »Unter einer Bedingung.« »Nie mehr

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