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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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Tatsachen ins Auge blicken und möglicherweise ein paar noch härtere Entscheidungen treffen, sobald Mom und Pop die Karten auf den Tisch legten.
    Sie würde sich für mich entscheiden, dessen war ich mir sicher, und gegen ihre Eltern und deren Geld, selbst wenn das Geld der Kinder auf dem Spiel stand. Wir würden einen Familienrat einberufen, und ich würde immer noch über Opa und Oma obsiegen.
    Allerdings wollte ich es gar nicht erst so weit kommen lassen. Und ich würde auch kein großes Aufheben davon machen, sondern einfach verschwinden. Nun ja, vorher würde ich William in die Eier treten. Das war das Mindeste, was ich dabei rausholen sollte.
    »Könntest du hier leben?«, fragte mich Susan.
    »Leben... wo?«
    »Ich frage mich, ob ich von Stanhope Hall wegziehen sollte, fort von den Erinnerungen, von Nasim, von ... allem dort.«
    Ich ging nicht sofort darauf ein, aber schließlich sagte ich: »Das ist einzig und allein deine Entscheidung.«
    »Ich möchte, dass du mir sagst, was du für ein Gefühl dazu hast.«
    Warum geht es den Frauen immer ums Gefühl? Wie wär's mit: »Sag mir, was du weinst« »John?«
    »Was dieses Thema angeht, stehe ich nicht ganz in Kontakt mit meinen Gefühlen. Ich komme diesbezüglich auf dich zurück.«
    »Elizabeth möchte verkaufen, also lass uns darüber nachdenken.«
    Das war ein Schritt in die richtige Richtung, weg von Stanhope Hall. Ich pflichtete bei. »Warten wir mal ab, welche Gefühle sich einstellen.«
    Sie nickte und stellte fest: »Auf dem Patio sind Leute. Wollen wir nicht hinausgehen?«
    Also liefen wir durch den Raum, blieben stehen, um Tom junior und Betsy Hallo zu sagen, und erfuhren, dass ihr Vater und Laurence in die Stadt zurückgefahren waren. Aber die Kids wollten sich morgen zum Sonntagsbrunch mit ihnen in SoHo treffen. Genau das würde ich auch machen, falls ich nach New York ziehen sollte.
    »Da ist Elizabeth«, sagte ich. »Wir sagen Hallo, dann musst du dich entschuldigen, damit ich mit ihr über den Brief sprechen kann, wenn ich es für angebracht halte.«
    Susan nickte, und wir gingen zu Elizabeth, die in einer Gruppe von Leuten mitten auf dem großen Patio stand.
    Wir tauschten Küsschen, dann stellte uns Elizabeth ihren Freunden vor, darunter ein junger Typ, bei dem ich augenblicklich spürte, dass er ledig und geil war und um unsere Freundin und Gastgeberin herumscharwenzelte. Er hieß Mitch und kam mir ein bisschen zu geschniegelt vor - angesagte Klamotten, schicke Frisur, polierte Nägel und ein künstliches Lächeln.
    Jacket krönen ebenfalls. Mitch gefiel mir nicht, und ich konnte nur hoffen, dass es Elizabeth genauso ging.
    Susan sagte zu ihr: »Das war ein sehr schöner Trauergottesdienst und eine bewegende Beerdigung.«
    »Habt tausend Dank für alles«, erwiderte Elizabeth. Und so weiter und so fort.
    Dann entschuldigte sich Susan, worauf ich kurz zögerte und schließlich zu Elizabeth sagte: »Das mag vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt sein, aber ich muss etwa fünf Minuten mit dir über etwas sprechen, das sich anbahnt.«
    Sie schaute mich an und wusste sofort, worum es ging. Sie hätte es ablehnen können, doch sie sagte zu ihren Gästen: »John ist Anwalt und verwaltet Moms Nachlass. Er will mir verraten, wo sie das Geld versteckt hat.«
    Alle kicherten, und Elizabeth und ich gingen ins Haus, wo sie mich in eine kleine Bibliothek führte und die Tür schloss. »Das ist ein sehr schönes Haus«, sagte ich zu ihr.
    »Zu groß, zu alt, zu hohe Unterhaltungskosten.« Lächelnd fügte sie hinzu: »Tom hat sich um die komplette Innenausstattung gekümmert.« Sie öffnete einen Schnapsschrank. »Darf ich deinen Drink auffrischen?«
    »Nicht nötig, danke.«
    »Tja, ich brauche einen.« Sie goss aus einer Karaffe Gin oder Wodka in ihr Glas. »Wie kommst du zurecht?«, fragte ich.
    Sie rührte ihren Drink mit dem Finger um und zuckte die Achseln. »Ganz gut. Morgen wird's vermutlich schlimmer.« »Ja. Aber die Zeit heilt alle Wunden.« »Ich weiß. Sie hatte ein schönes Leben.«
    Ich hätte jetzt zu dem Brief überleiten können, aber ich spürte, dass wir noch etwas miteinander plaudern mussten. »Ich habe Toms Gesellschaft richtig genossen.«
    »Ich auch. Wir sind gute Freunde. Ich mag auch Laurence und freue mich für die beiden.«
    »Gut. Deine Kids sind großartig. Ich mag sie.«
    »Es sind gute Kinder. Es war schwer für sie, aber wenigstens ist das alles erst passiert, als sie alt genug waren, um es zu verstehen.« Ich nickte. »Bei

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