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Nelson DeMille

Nelson DeMille

Titel: Nelson DeMille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Vermächtnis
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machen, was Sie wollen, um weitere Kohle einzufahren. Sich zum Beispiel dafür einsetzen, dass ich das Vermögen meines Vaters zurückkriege. Oder Steuerrecht. Ich brauche nämlich einen Steueranwalt.«
    Mir kam der Gedanke, dass er eher einen Priester und von seiner Mutter einen Klaps auf den Hintern brauchte als einen Consigliere oder jemanden, der ihn aufforderte, sich zusammenzureißen. Und vielleicht hätte das mein erster Rat für ihn sein sollen. Stattdessen fragte ich: »Ist das alles?«
    »So gut wie. Das Büro kriegen Sie auch.«
    »Darf ich nein zu dem Elchkopf sagen?«
    Er lächelte, stand auf und warf seine Zigarette in die Spüle. »Klar. Und?« »Nun ja ... lassen Sie mich drüber nachdenken?«
    »Mehr will ich gar nicht. Ich weiß, dass Sie die richtige Entscheidung treffen werden.«
    »Dessen können Sie versichert sein.«
    »Und rufen Sie Jack Weinstein an. Er will Hallo sagen. Er ist in Florida. Vielleicht wollen Sie ihn da unten mal besuchen.« Ohne darauf einzugehen, sagte ich: »Ich habe heute noch viel zu tun. Danke fürs Mitnehmen.«
    »Yeah. Suchen Sie Tony. Er bringt sie heim.«
    »Ich brauche Bewegung.«
    Wir begaben uns beide ins Wohnzimmer, und ich ging zur Wohnungstür. »Wenn ich dieses Büro nehme, bleibt die Buchhandlung da unten«, sagte ich zu ihm. »Für die gleiche Miete.«
    Er antwortete nicht.
    »Haben Sie sich bei der Bedienung entschuldigt?« »Nein.«
    »Sind Sie überhaupt in der Lage, irgendeinen Rat anzunehmen?« »Yeah. Wenn ich der Person, die ihn gibt, vertraue und sie achte.« »Hoffentlich finden Sie diese Person.«
    »Hab ich schon. Jack Weinstein. Und meinen Vater. Der eine liegt im Sterben und der andere ist tot. Sie haben mich an Sie verwiesen.«
    »Okay. Und sehen Sie zu, dass Sie gegenüber diesem Makler nicht zu begierig wirken. Die Menschen spüren es, wenn man etwas unbedingt haben will und bereit ist, jeden Preis dafür zu zahlen. Überzeugen Sie sich davon, dass Sie das hier wirklich wollen. Und überprüfen Sie die Geschichte des Hauses. Capisce?«
    »Capisce. «
    Ich ging.
    17
    Wenn ich richtig gerechnet hatte, konnte ich Millionär werden, indem ich den Hauskauf zwischen Susan und Amir Nasim deichselte und anschließend das von der Regierung beschlagnahmte Vermögen der Bellarosas rettete. Keines dieser Ziele schien erreichbar, aber ich hatte ein festes Jobangebot - als Consigliere für Don Anthony Bellarosa. Wie würde das in meinem Lebenslauf wirken? Würden meine Kommilitonen aus dem Jurastudium bei unserem nächsten Ehemaligentreffen beeindruckt sein?
    Ich kannte Menschen - wie mich -, die sich den Großteil ihres Lebens an die Regeln gehalten haben, bis irgendetwas Schreckliches geschehen ist, durch das sie den Glauben ans System verloren beziehungsweise an Gott oder ihr Vaterland. Diese Menschen sind Versuchungen besonders ausgesetzt und werden zu Spitzenkandidaten für den Fall aus der Gnade.
    Naja, ich könnte jedes Verhalten oder jede schlechte Entscheidung rechtfertigen, doch letzten Endes musste ich mich entscheiden, wer John Sutter war.
    Aber zunächst musste ich das Badezimmer putzen. Bald würde Elizabeth Allard hier eintreffen. Ich bin im Laufe meines Lebens nie zum Putzen angehalten worden - nicht mal als Offizier bei der Army. Allerdings habe ich mein Boot geputzt, daher ist mir Reinlichkeit nicht ganz fremd.
    Ich brachte das obere Badezimmer in Ordnung, dann räumte ich das Schlafzimmer auf, falls Elizabeth tatsächlich ihr altes Zimmer sehen wollte. Da ich davon ausging, dass wir ein paar Sachen ausräumen würden, trug ich Jeans, Turnschuhe und ein Polohemd.
    Die Kuckucksuhr in der Küche schlug vier, dann Viertel nach vier. Ich beschäftigte mich im Esszimmer mit dem anstehenden Papierkram, was mich ablenkte von ... nun ja, Elizabeth.
    Ein paar Minuten später klingelte es an der Tür. Wenn ich Pech hatte, war es Susan. Wenn nicht, war es Elizabeth. Wenn ich richtig P ech hatte, waren es beide.
    Ich ging zur Tür, schaute aber nicht durch den Spion, um festzustellen, wen das Schicksal an meine Schwelle geführt hatte.
    Ich öffnete die Tür für - Elizabeth. Sie lächelte und sagte: »Machen wir's kurz und gehen ins Bett.«
    Oder sagte sie: »Tut mir leid, dass ich zu spät komme, der Verkehr ist schlimm.«?
    Da ich Letzteres annahm, erwiderte ich: »Am Samstag ist der Verkehr immer schlimm«, dann umarmten wir uns, gaben uns Luftküsschen, und sie trat ein.
    Sie trug Jeans, Turnschuhe und ein blaues T-Shirt mit der Aufschrift

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