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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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essen. Es war … es war …«
    Sie schluchzte kurz, aber heftig auf, bevor sie fortfuhr: »Grauenhaft! Diesen Prinzen gibt es ja nun, aber die Quelle muss er ohne mich verschließen. Ich musste in der letzten Zeit mehr durchmachen als die meisten Menschen in ihrem ganzen Leben. Ich weiß nicht, ob ich mich jemals davon erholen werde. Ich will mich nicht dem Rat der Hohepriesterinnen widersetzen, aber bevor Ihr mich erneut in die Wildnis schickt, könnt Ihr mich auch gleich erschlagen. Noch einmal überlebe ich das nämlich nicht. «
    Hylia war stolz auf ihre Freundin, denn Ayala schüttelte sofort den Kopf. »Sei versichert, dass ich dich nicht erneut schicken werde. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob ich eine deiner Schwestern dieser Gefahr aussetzen werde. Nur noch eine Frage, bevor Ihr entspannende Bäder nehmen könnt: Wie ist denn dieser Prinz so?«
    »Er ist ein Barbar mit den Manieren eines Ziegenhirten. Wenn der Großkönig werden sollte … na danke!« Caitlin rümpfte die Nase und gähnte dann unübersehbar.
    Hylia erklärte, ohne ihrer Freundin einen Blick zu gönnen: »Sehr königlich wirkt er in der Tat nicht, aber er ist ein hervorragender Kämpfer und wird es Camora nicht leichtmachen.«
    Ayala nickte und sah von einer zur anderen. »Nehmt ein Bad und ruht euch dann aus. Ich werde zu unserer Schutzheiligen beten und ihr für eure Rettung danken. Leistet mir morgen zum Frühstück Gesellschaft. Dann könnt ihr mir mehr vom Erben und seinen Plänen erzählen.«
    Die Priesterinnen erhoben sich umgehend, knicksten und verließen den Raum.
    Lange starrte Ayala gedankenverloren die Tür an, die sich hinter ihnen geschlossen hatte. Dann lächelte sie und lachte schließlich sogar laut heraus.  
     
    Hylia schrak aus dem Schlaf hoch, als Caitlin ihre Schulter drückte.
    »Willst du mich umbringen? Mein Herz klopft zum Zerspringen.«
    Die Prinzessin verzog entschuldigend das Gesicht. »Zieh dich an! Sasha hat mir erzählt, dass Meister Cato in der Schatzkammer ist.«
    »In der Schatzkammer? Du meine Güte!« Hylia schlüpfte schon in ihr Kleid, hielt dann aber inne. »Die Tür zu diesen Gewölben wird von Ayala magisch versiegelt. Wie sollen wir da reinkommen?«
    »Hast du vergessen, wer mich unterrichtet hat? Beeil dich! Ich will so schnell wie möglich weg von hier.«
    Die Priesterin nickte. »Ich fand, wir waren sehr geschickt, aber mich beunruhigt, dass deine Mutter so wenige Zwischenfragen hatte.«
    »Das seh ich auch so«, gab Caitlin zu. »Wenn das Nebelschloss morgen erwacht, sollten wir nicht mehr hier sein.«
    Hylia griff noch schnell ihren Yapis-Stein und band schon im Gehen ihr Haar zu einem Zopf. Auf Zehenspitzen schlichen sie durch die Flure des Schlosses und atmeten an der Tür zum Keller erst einmal durch, da sie unbemerkt geblieben waren. Wachen hatte das Nebelschloss zwar nicht, aber auch Priesterinnen mussten des Nachts mal auf den Abtritt oder statteten der Küche einen Besuch ab.
    Caitlin öffnete die Holztür. Deren Quietschen ließ die Frauen ängstlich um sich herumschauen. Eine steinerne Treppe führte in die Tiefe. Kälte schlug ihnen entgegen, und es roch nach Äpfeln, Wein und vergorenen Früchten.
    Hylia ließ ihre Lichtkugel schweben.
    Die Treppe mündete in einen Gang, an dem zu beiden Seiten unverschlossene Vorratsräume lagen. Die einzige Tür befand sich am Ende des Ganges.
    Ein Schlüssel steckte im Schloss.
    Caitlin machte gar nicht erst den Versuch, ihn zu drehen. Ihre Hände schwebten über dem Schlüssel und formten sich dann zum Ball. Der Schlüssel drehte sich von selbst, das Schloss sprang auf.
    »Respekt«, flüsterte Hylia. »Deine Mutter wäre stolz auf dich.«
    Der erste Raum war mit Truhen vollgestellt, genau wie der zweite. Doch die letzte Tür, die von außen verriegelt war, führte sie in das »Gefängnis« von Meister Cato.
    Der Alte saß immer noch beim Schein mehrerer Kerzen am Schreibtisch und sah erstaunt hoch. »Wer seid Ihr? Schickt Martha Euch? Ich habe nicht geläutet.«
    Caitlin ließ ihre Blicke kurz umherschweifen, wie sie es sich von Rhonan abgeschaut hatte, und eilte zum Tisch. »Nein, mit Martha und den anderen Nebelfrauen haben wir nichts zu tun. Das ist Priesterin Hylia, und ich bin Prinzessin Caitlin. Wir sind hier, um das Geheimnis der Quelle zu ergründen. Ihr müsst uns weiterhelfen, Meister Cato!«
    Er warf die Feder auf den Tisch, und seine Miene wurde abweisend: »Ich kann Euch nicht mehr sagen als Königin Ayala. Es gelingt mir

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