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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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und er selbst war nur eine widernatürliche Züchtung. Er gehörte nicht hierher.
    Seine Frau zerrte ihn schon in den sich anschließenden Baderaum, und wie durch einen Nebel sah er schwatzende junge Frauen Trockentücher ausbreiten, Öle zurechtstellen und heißes Wasser in die große Wanne gießen.
    Bei ihrem Eintritt verstummten sie, versanken in tiefe Knickse und eilten dann auf ihren neuen Herrn zu, um ihm beim Entkleiden zu helfen.
    Er starrte sie entgeistert an und hob in einer abwehrenden Geste die Hände.  
    »Danke! Ihr habt alles sehr schön hergerichtet. Ihr könnt jetzt zur Feier gehen. Ich werde den König heute bedienen«, erklärte Caitlin mit einem Lächeln.
    Die jungen Mädchen knicksten erneut und zogen sich zurück, offensichtlich erfreut darüber, noch etwas von dem Fest mitzubekommen. Schließlich warteten draußen die berühmten Flammenreiter. Ihr munteres Gekicher und Geplauder war noch eine Zeitlang zu hören.
    Die Prinzessin baute sich indes vor ihrem Mann auf. »Hallo, Liebster, bist du hier irgendwo?«
    »Ja, aber ich habe kein Recht, hier zu sein«, gab er heiser zurück.
    Sie rollte mit den Augen, während sie ihm den Schwertgürtel abnahm und sich daranmachte, sein Hemd aufzuknüpfen. »Unsinn! Du bist Rhonan da’Kandar, der einzige Nachkomme des Geschlechts. Der König war nun einmal dein Vater. Gleichgültig, wer deine Mutter war, du bist sein rechtmäßiger Erbe. Das wärst du selbst dann, wenn eine Magd dich geboren hätte, und deine Mutter war immerhin die erste Großkönigin. Niemals dürfte es einen würdigeren König gegeben haben. Also steh nicht wie angewachsen herum! So wörtlich war das mit dem Bedienen nicht gemeint.«
    Erstaunt betrachtete sie die von längst getrocknetem Blut verfärbten Verbände, die er immer noch trug, und es wurde ihr erst jetzt bewusst, dass die Schlacht gegen Camora noch gar nicht so lange her war, obwohl ihr die letzten Tage wie eine Ewigkeit erschienen waren.
    »So wie die Binden aussehen, löse ich sie besser erst, wenn sie etwas eingeweicht sind«, fügte sie hinzu. »Komm, zieh dich aus!«
    Er machte überhaupt keine Anstalten, sich zu entkleiden, sondern stand wie erstarrt da. »Ich will nicht hier sein, ich kann nicht hier sein. Können wir nicht doch irgendwo anders hingehen, Caitlin? Ich kann …«   
    »Wir könnten schon, aber wir tun es nicht«, unterbrach sie ihn mit Bestimmtheit. »Wir haben jetzt all unsere lebenden Feinde besiegt, und genau hier werden wir gemeinsam auch deine verfluchten Geister besiegen. Du wirst ihnen nicht länger davonlaufen. Hier und jetzt beginnt unsere Zukunft. Wir gehören hierher, und wir werden diesen riesigen Steinhaufen mit Liebe und Glück füllen. Und nun zieh dich endlich aus und steig in die Wanne, bevor das Wasser kalt wird!«
    »Ich will nicht, ich …«
    »Oh, Liebster«, unterbrach sie ihn erneut. »Du bist doch völlig verkrampft. So steifbeinig wie heute habe ich dich noch nie gesehen. Siehst du dort die Wanne mit dem herrlich warmen Wasser und die Liege mit den bereitstehenden Ölen? Alles nur für dein Wohlbefinden. Ich habe sogar Juna um ihre Kräutermischung zur Entspannung der Muskeln gebeten, mit der sie mich nach dem Wasserverlies behandelt hat. Du wirst sehen: Die wirkt wahre Wunder. Wir haben uns alle solche Mühe gegeben, und du stehst jetzt hier und sagst: Ich will nicht.«
    Befriedigt nahm sie zur Kenntnis, dass er sich auf einen Schemel setzte und, wenn auch zögerlich, damit begann, sich die Stiefel auszuziehen.
    Liebevoll lächelnd fuhr sie fort. »Während ich dich gleich verwöhne, wirst du mir erzählen, was dich hier bedrückt.«
    Er hielt inne und starrte sie mit funkelnden Augen an. »Was mich bedrückt?«, stieß er wild aus. »Ich krieg kaum Luft, ich kann nicht atmen in dieser Burg. Nicht einmal in Ligurius’ Kerker habe ich mich so unwohl gefühlt. Diese Festung ist schlimmer als jedes Gefängnis für mich. Gleichgültig, wohin ich auch blicke, ich sehe nur Ablehnung und Schmerz und Tod. Ich sehe …«
    Caitlin packte seine Schultern und schüttelte ihn heftig. »Du weißt, warum deine Familie dich ablehnte. Sie hätte es niemals tun dürfen, weil du nur ein kleiner, unschuldiger Junge warst, der nichts für seine seltsame Herkunft konnte, aber sie hat es trotzdem getan. Warum? … Ich habe keine Ahnung. Lass diese herzlose Bande endlich ruhen! Jetzt ist die Zeit deiner neuen Familie angebrochen, und ich meine nicht nur mich und unser Kind damit. Gideon liebt

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