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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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werden es richtig machen. Mutter kocht mal wieder ihr eigenes Süppchen. Das weiß ich längst. Du weißt es doch auch und hast dich deshalb ihren Wünschen widersetzt, oder?«
    »Widersetzt? So sehe ich das nicht. Ich sollte Juna dabei helfen, den Prinzen zu finden und zu Camora zu bringen. Das Erste habe ich getan, und das Zweite hätte ich getan. Es war nicht meine Aufgabe, Vater Ligurius zu unterstützen, und es war auch nicht meine Aufgabe, Juna zu schützen.«
    Sie blinzelte Caitlin verschmitzt an. »Als Priesterin ist es aber immer meine heilige Pflicht, den Nebelprinzessinnen beizustehen. Das habe ich getan.«
    Caitlin lächelte ihre Begleiterin liebevoll an und ergriff deren Hände. »Bist du dir sicher, dass meine Mutter das auch so sehen wird?«
    Hylia erwiderte sowohl das Lächeln als auch den Druck der Finger. »So, wie es aussieht, werde ich in nächster Zeit kaum Gelegenheit haben, sie zu fragen.«
    »Bist du sehr traurig darüber?«
    Hylia lachte leise. »Oh, ja, sehr.«
     
    Auf dem Kutschbock entspannte sich Derea immer mehr. Der General hatte anscheinend seine Vorkehrungen getroffen, und etliche wie Jäger oder Fallensteller gekleidete Gestalten warteten auf sie, nur um hinter ihnen die Spuren zu verwischen oder andere zu legen. Verfolger mussten sie so wohl nicht fürchten, und größere Suchtrupps würden erst bei Anbruch des nächsten Tages auf den Weg geschickt werden.  
    Der Hof, der ihnen eine Nacht Unterkunft bieten sollte, lag mitten im Wald. Er bestand lediglich aus einer Holzhütte, deren Schornstein eine dünne Rauchfahne entwich, und einem größeren Schuppen, dessen Tor im Wind klapperte. Eine Ziege stand regungslos in einem winzigen Gatter, und eine rote Katze flüchtete vor ihrer Ankunft zwischen die Bäume.
    Sie wurden offensichtlich erwartet, denn eine grauhaarige Frau, in deren Gesicht das lange Leben tiefe Furchen eingegraben hatte, trat umgehend aus der Tür, sprach kurz mit dem General, nickte den Besuchern freundlich zu und verschwand wieder im Haus.
    Raoul stieg vom Pferd und erklärte: »Wagen und Pferde können im Stall untergebracht werden. Ich werde mich selbst darum kümmern. Derea, kümmere du dich um den Prinzen.«
    Der Hauptmann sprang schon vom Kutschbock und zerrte unsanft Juna herunter. Die fiel ihm mehr oder weniger entgegen, und ihre Augen schleuderten Blitze.
    »Wenn Blicke töten könnten«, murmelte er und reichte seine Gefangene an Marga weiter. »Lasst Euch nicht von ihrem Charme verzaubern«, riet er mit einem Zwinkern.
    »Danke für die Warnung.« Marga grinste und schubste Juna vor sich her.
    Er ging um den Wagen herum und schob die Plane auseinander.
    Hylia hielt ihm sofort die Hände entgegen, um sich herunterhelfen zu lassen. »Der Prinz ist wach. Er wird mit Unterstützung gehen können.«
    Caitlin half ihrem Mann, sich aufzusetzen und aus dem Wagen zu kommen. Derea wollte ihn unten in Empfang nehmen, wurde aber von Gideon rücksichtslos zur Seite gedrängt. »Bei allen Göttern, mein Junge, gut, dich wiederzusehen, aber du siehst furchtbar aus. Kannst du wirklich gehen?«
    »Wenn es nicht zu weit ist.« Er schenkte dem Verianer ein halbes Lächeln und ließ sich schwer in dessen Arme sinken.
    Caitlin sprang neben ihm leichtfüßig vom Wagen und forderte streng: »Schön langsam, Rhonan! Pass auf die rechte Hand auf, Gideon! Die Finger sind gebrochen, und wir müssen sie noch richten. Derea, könntet Ihr versuchen, kleine, möglichst gerade Stöckchen dafür aufzutreiben?«
    Ihre Begleiter lächelten sich ob des Eifers der kleinen Prinzessin an und setzten sich in Bewegung.
    Rhonan sah sich um und bemerkte: »Wir haben eine Menge neuer Reisegefährten.«
    »Allerdings, und ich finde das zurzeit ausgesprochen beruhigend. Allein hätten wir dich kaum befreien können, und Prinz Derea hat ja nun wirklich einen guten Ruf! Falls du es noch nicht weißt, er hat Ligurius getötet.«
    »Caitlin hat es mir erzählt. Ich hoffe nur, er starb nicht zu schnell. Allein für seine Verbrechen an den Tempelwächtern hätte er einen langsamen Tod verdient gehabt.« Er blieb stehen, hielt die Luft an und schloss die Augen.
    Gideon packte mit besorgtem Gesichtsausdruck fester zu. »Geht’s wieder?«
    Der Prinz stieß die Luft aus, nickte, und der Verianer fuhr fort: »Also, ich will dich nicht enttäuschen, aber es ging wohl schnell. Wir waren in Eile, weil wir nicht wussten, wie es um dich stand. Scheint aber ein netter, tüchtiger junger Mann zu sein. Auch der

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