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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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oder sterbt!«
    Dereas Gesichtsausdruck war eine Mischung aus Verzweiflung und Verständnislosigkeit. »Himmel! Ihr könnt noch nicht wieder kämpfen. Denkt an Eure Verfassung! Denkt an Eure Hand! Ihr seid noch viel zu schwach.«
    Rhonans Augen funkelten. »Wenn Ihr Euch da mal nicht täuscht.«
    Umgehend griff er an. Kahandar flammte blau auf. Ungeheuer kraftvoll traf es Dereas Schwert. Der starrte verblüfft auf die einzigartige Waffe und hatte Mühe, seine festzuhalten. So viel zur Schwäche des Prinzen, dachte er kurz und zog sein zweites Schwert.
    Rhonan griff weiter an, immer schneller folgten seine Attacken aufeinander. Der Hauptmann wurde immer weiter zurückgedrängt und überquerte dabei den halben Hof. Aber er parierte ein ums andere Mal. Zum Angreifen kam er kaum.
    Das Schwert des Prinzen durchbrach die Deckung und wurde zurückgezogen.
    Derea nickte. Dem anderen ging es also nicht darum, ihn zu verletzen. Er wollte ihn entwaffnen. Aber so leicht ließ sich der Kommandant der Flammenreiter nicht entwaffnen. Durch geschickte Paraden versuchte er jetzt ebenfalls, seinem Gegner die Waffe aus der Hand zu schlagen, doch die schien mit der Hand verwachsen zu sein, die sie führte.
    »Warum tut Ihr das?«, keuchte Derea. Vor Anstrengung sah er schon Sterne, wo keine waren, und zu gern hätte er zumindest verstanden, warum er mitten in der Nacht gegen den Mann kämpfte, den er vor kurzem aus dem Kerker befreit hatte.
    »Haltet Euch raus! Legt endlich die Waffen nieder!«
    »Das kann ich nicht. Lasst uns doch reden.« Derea sah sofort, dass der Prinz nicht die Absicht hatte, zu reden, denn beim nächsten Angriff ging er in die Knie. Er hatte seit Jahren keinen Kampf mehr verloren, aber er hatte auch noch nie jemanden so schnell und geschickt sein Schwert schwingen sehen. Nie hatte ihn ein Kampf so viel Kraft gekostet und so viel Konzentration von ihm gefordert. Sein Gegner ließ nicht nach, verlor weder an Kraft noch an Schnelligkeit und trieb ihn wie einen Spielball vor sich her.  
    Der Kampflärm hatte mittlerweile auch die Schläfer drinnen geweckt. Stimmen wurden laut. Gideon keuchte, und die alte Hella beschwor lauthals den General, die verrückten jungen Männer zu trennen. Aber der stand reglos da und beobachtete den Kampf. Juna fand die Angelegenheit offensichtlich lustig und lachte laut, und Marga und Hylia rieben sich die Augen, als glaubten sie, noch zu träumen.  
    Als Letzte kam Caitlin mit gerafften Röcken aus der Tür gestürzt und handelte, statt sich zu wundern. »Göttin! Was treibt ihr da? Rhonan, hör sofort auf!«
    Derea sah aus dem Augenwinkel, wie sie geradewegs auf sie zu rannte. »Bleibt weg!«, schrie er warnend.
    Aber die Prinzessin dachte gar nicht daran. »Waffen weg!«, kreischte sie und sprang schon mitten zwischen die Kämpfer.
    Die Männer schafften es gerade noch, ihre Schwerter wegzuziehen, und Derea stieß einen erleichterten Stoßseufzer aus.
    »Du hättest jetzt tot sein können. Bist du wahnsinnig?«, fluchte Rhonan laut.
    »Das fragst gerade du?«, keifte sie zurück. »Was treibst du hier?«
    »Geh wieder rein, Caitlin.«
    »Damit du weiter auf deine Retter einhacken kannst? Vergiss es, und steck das Schwert weg!«
    »Das kann ich nicht.« Rhonans Stimme war rauh und kaum zu hören.
    Caitlin reckte sich zur vollen Größe. »Das kannst du schon, hier wird nämlich nicht mehr gekämpft. Damit ist Schluss. Du kommst jetzt sofort hinein und legst dich wieder hin. Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Hylia und ich sind von der Anwendung der Heilmagie immer noch ausgelaugt, Gideon hat nach der Versorgung deiner Hand noch nicht einen zusammenhängenden Satz herausbekommen, und du stehst mitten in der Nacht auf und kämpfst hier herum?! Wir begeben uns deinetwegen in Gefahr, opfern uns auf und leisten eine Prachtarbeit an dir und du … du schlägst zum Dank dafür ausgerechnet auf den Mann ein, der Ligurius getötet hat?«
    Rhonan starrte auf seine Frau herunter, schien sie aber gar nicht wahrzunehmen. Sein Blick ging mehr durch sie hindurch.
    Der General räusperte sich vernehmlich. »Es ging nicht gegen Derea, Prinzessin. Euer Gatte möchte mich töten, und ich kann diesen Wunsch nachvollziehen.«
    »Ja? Warum sollte er Euch töten wollen?« Ihr Gesicht war nunmehr ein einziges Fragezeichen.
    Gideon hatte sich mittlerweile zu Caitlin gesellt und sah von Rhonan zum General. Offensichtlich hatte er seine übliche Denkfähigkeit wiedererlangt, denn er würgte heiser hervor:

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