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Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Neobooks - Die Zitadelle der Träume

Titel: Neobooks - Die Zitadelle der Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Zauber er stand, er war immer noch Rhonan, der ihr nie ein Leid zufügen würde.
    Es wurde nicht nur eine ungestüme Vereinigung, es wurde ein Kampf. Rhonan war immer gefühlvoll und sanft, aber heute war er grob und rücksichtslos. Caitlin sah den Glanz in seinen Augen und nahm den Kampf auf. Sie gab sich hin, nur um sich kurz darauf wild gegen ihn zu wehren, sie zog ihn an sich und stieß ihn weg, und er schwankte ständig zwischen dem Gefühl, verführt zu werden, und dem Gefühl, seine eigene Frau zu vergewaltigen. Er vergaß irgendwann alles um sich herum und verlor sich in der ungezügelten Leidenschaft seiner Priesterin.
    Die lachte mittendrin laut und glücklich auf, als sie endlich wieder Liebe in seinen Augen sah und Zärtlichkeit spürte.
    Völlig ermattet lagen sie einige Zeit später eng umschlungen beieinander.
    »Ich liebe dich, Caitlin«, hauchte Rhonan in ihr Haar.
    Sie streichelte seine Brust. »Mir ist jetzt warm. Dir auch wieder?«
    »Warm? Ich glühe.«
    »Das ist gut. Dann können wir reden. Was ist mit dem Schwert, Liebster?«
    Sie rechnete damit, dass er sich zunächst noch in irgendwelchen Ausflüchten ergehen würde, um sie nicht zu beunruhigen, aber er schlang fest die Arme um sie, atmete einmal tief durch und erwiderte umgehend: »Es ist böse. Das klingt schrecklich albern, aber ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Wenn ich kämpfe, will ich natürlich immer siegen, aber mit Kahandar empfinde ich Spaß am Töten. Es ist wie ein Rausch.«
    Er schluckte schwer. »Du kannst dir nicht vorstellen, wie das ist. Ich verliere mich, bin nicht mehr ich selbst. Ich empfinde Hass und unbändige Lust zu töten. Nur noch der Sieg zählt. Und ich kann nichts dagegen tun. Jedes Mal, wenn ich mit Kahandar gekämpft habe, benötige ich länger, um wieder ich selbst zu werden. Es beherrscht mich immer mehr.«
    Er schluckte erneut schwer und ergänzte leise: »Ich habe Angst, dass ich mich irgendwann gar nicht mehr wiederfinde.«
    Sie küsste ihn zärtlich und vergrub ihre Hände in seinen Haaren. »Oh, Liebling, dann finde ich dich eben. Du musst keine Angst haben, denn ich werde dich ganz sicher immer wiederfinden. Bist du sicher, dass du das Schwert noch benötigst? Kannst du es nicht einfach hierlassen oder wegwerfen?«
    »Nein! Die Zeichnungen binden mich daran, verbrennen mich, wenn ich mich zu weit entferne. Palema hat mit einem Zauber dafür gesorgt, dass dieses Schwert mich mein Leben lang begleiten wird … oder ich das Schwert.«
    Sie musste das erst einmal verdauen und schluckte jetzt ebenfalls, bevor sie fragte: »Und warum sagst du mir das erst jetzt?«
    »Es tut mir leid.« Er zog sie so eng an sich, dass sie kaum noch Luft bekam. »Ich wollte, ich wollte es wirklich, weil … aber ich konnte nicht. Ich … ich kann es dir nicht erklären, ich kann es nicht einmal mir selbst erklären, aber ich bin froh, dass du es endlich weißt. Was soll ich tun? Dieses Schwert verändert mich.«   
    »Wird es nicht«, erklärte sie mit Bestimmtheit. »Wenn deine Mutter glaubt, sie könnte dich zu einer kaltherzigen Bestie machen, dann hat sie sich geirrt. Dafür liebe ich dich viel zu sehr, so wie du bist.«
    Sie löste sich aus seiner Umarmung, setzte sich rittlings auf seinen Bauch und sah zur Decke. »Kannst du mich hören, Palema? Wenn ja, dann hör mir jetzt gut zu! Du hast deine Gelegenheit gehabt und sie verpasst. Rhonan gehört jetzt mir und nur mir. Ich, die nach deinen Worten schusselige und nichtsnutzige Priesterin, werde gegen dich kämpfen, und ich bin stärker als du. Soll ich dir sagen, warum? Du bist kalt und unsterblich, aber ich bin warm und lebendig. Dein Schwert wird Rhonan nicht vernichten, denn so oft es das versucht, werde ich ihn mir wieder zurückholen. Hast du eben zugesehen? Ich benötige nicht viel mehr Zeit, als Rhonan braucht, um die Klinge zu ziehen, um sie ihn gänzlich vergessen zu machen. Ihre blauen Flammen sind nichts gegen mein rotes Haar. Die Härte der Waffe ist nichts gegen meinen weichen Körper. Ihre Stärke ist nichts gegen meine Liebe. Was immer du auch versuchst, du dämliche Ziege, meinen Gatten kriegst du nicht mehr. Deinem Willen wird er sich nie beugen. Er ist zu stark für dich. Und den Kampf gegen dein Schwert gewinne ich. Friere du ruhig weiter, allein in deinem ewigen Eis, ich wärme mich unterdessen in den Armen deines Sohnes.«      
    Eine unglaubliche Wärme und innere Heiterkeit durchströmte ihn bei ihren Worten, und leise,

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