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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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spanischen Mittelmeer, um die mussten sich Jette und Kalle kümmern. Sie musste nach Hause und Annette Lorei vernehmen. Kalle. Sie wollte ihn nicht außen vor lassen und tippte seine Nummer. »Ich bin auf dem Weg nach Emden.«
    »Was ist los? Bist du krank?« Er klang besorgt.
    Sie klärte ihn auf.
    Die Zugfahrt war öde. Marga kaute an den Fingernägeln, bis unter ihrem Sitzplatz überall weiße Fetzen lagen. Langsam kannte sie die Reihe der Bahnhöfe auswendig. In Bad Zwischenahn griff sie zum Telefon und simste Joki.
bin gleich in ostfriesland. lg marga.
    Kurz darauf kam eine Nachricht zurück.
Ik bin tohuus. Komm nach Oldersum, Harm weiß Bescheid.
    Wieso zu Hause? Marga schmiss sich genervt gegen die Rückenlehne. Dabei hatte sie so schnell wie möglich nach Aurich gewollt.
    *
    Oldersum, Ostfriesland
    Obwohl Marga erst einmal in Oldersum bei Joki und seiner Frau Elfie gewesen war, anlässlich eines runden Geburtstags, fand Marga das Haus am Ems-Seitenkanal sofort wieder. Elfie öffnete ihr die Tür und war freundlich wie immer. Im Wohnzimmer thronte Joki auf dem Sofa im mausgrauen Hausanzug mit Bügelfalte. Er sah fast so sportlich aus wie auf dem rotstichigen Foto in seinem Arbeitszimmer, das ihn als aktiven Handballer beim F. C. Oldersum zeigte. Zwar schon mit Glatze, aber ganz schön schnittig.
    »Was ist denn los?«
    »Hör bloß auf.« Joki gab die Heulsuse. »Mein Knie bringt mich fast um. Ich bin krankgeschrieben, und der Doc hat gesagt, ich muss in Kürze operiert werden.«
    »Oha.«
    Elfie brachte Tee und gebuttertes Rosinenbrot. Marga hätte sie knutschen können, sie kam fast um vor Hunger.
    »Marga, und nu guck ihn dir an: een Kerl as ’n Boom und schkitt sich vor Angst fast inne Büx.« Elfie nahm kein Blatt vor den Mund: »Lass dir gefälligst einen Termin für dein Knie geben, Johann Flessner!«
    Jokis Wangen waren aschfahl, als Elfie den Raum verließ.
    »Komm schon, Joki«, versuchte Marga ihn zu beruhigen, »nach der Operation hast du bestimmt keine Schmerzen mehr.«
    Jokis Gesicht verfinsterte sich. »Das befürchte ich auch. Weil sie mich mit den Füßen zuerst raustragen.« Er trank seinen Tee. Das Rosinenbrot sah in seiner Hand zierlich aus wie ein Eierplätzchen. Er wirkte nachdenklich. »Ich merk schon seit ein paar Monaten, dass es so nicht mehr weitergeht. Ich hatte aber gehofft, mich bis zur Pension durchzumogeln. Tja, war wohl ’n Satz mit x. Scheiß Arthrose. Ich habe schon mit Harm gesprochen. Und mit Elfie natürlich.«
    Natürlich. Marga konnte sich nur schwer vorstellen, dass in diesem Haus etwas ohne Elfies Wissen passierte.
    »Für mich ist Schluss, Marga. Ich bin nu über sechzig, ich will noch was vom Leben haben, was nicht mit meiner Arbeit verbunden ist.«
    Für Marga sprach er in Rätseln. Joki war Kriminalist durch und durch. Mit gutem Spürsinn und Bauchgefühl. Alles an ihm war untrennbar mit seinem Beruf verbunden. Er konnte doch nicht einfach …
    »Ich lass mich vorzeitig pensionieren. Und mein Knie reparieren, dann Reha und dann mit Elfie ab durch die Mitte.«
    Doch, er konnte. Marga schluckte. Das waren tatsächlich Neuigkeiten. »Da bin ich aber platt.«
    »Ich auch.« Joki prostete ihr mit seiner Teetasse zu. »Ich wollte es dir gerne selbst sagen. Betrifft dich ja auch. Ist alles nich mehr so dolle gelaufen in der letzten Zeit.«
    Treffer – versenkt. In der Tat hatte Marga die letzten Monate oft zurückstecken müssen, weil Joki verdammt schlecht zu Fuß unterwegs war. Richtige Sesselpupser waren sie geworden.
    »Aber wegen mir brauchst du nicht aufzuhören.«
    »Neeisch! Der Zeitpunkt ist zwar ein unfreiwilliger, aber die Entscheidung is in meinem eigenen dicken Kopp gereift, Marga. Ik bin wirklich gespannt, was es auf der Welt noch zu sehen gibt außer meinem eigenen Gartenzaun.« Er grinste.
    Obwohl sie seine Unbeweglichkeit oft verflucht hatte, fand Marga Jokis Entschluss schade. Nun müsste sie sich auf ihren eigenen Bauch verlassen. Sie nahm noch ein Stück Rosinenbrot.
    »Aber nun erzähl du«, forderte Joki sie auf, »was gibt es für Neuigkeiten in Hamburg?«
    Marga fasste alles zusammen, was es in den letzten Tagen an Neuigkeiten in der SOKO Hayenga gegeben hatte.
    Joki rieb sich das Kinn. »So richtig schlau werd ich aus dem Fall nicht.«
    Marga ließ die Kluntjereste in der Tasse kreisen. »Ich für meinen Teil setze voll auf die Vernehmung von der Lorei.«
    Jokis Mundwinkel gingen nach unten. »Ich weiß nicht,

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