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Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition)

Titel: Neobooks - Entbehrlich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. S. Anderson
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wieder zu Hause zu sein. Der Mann zeigte keine Reaktion. Man sah ihm an, dass er seinen Job schon lange machte.
    Als Ross aus dem Zollbereich kam und sich in der kleinen Ankunftshalle umsah, fielen ihm sofort drei junge Männer auf, die alle Menschen in ihrer Umgebung überragten. Anglos in teuren, dunklen Anzügen mit Soldaten-Haarschnitten: unübersehbar Hausers Leute. Dann war Carmen noch in der Nähe; sein Herz übersprang einen Schlag. Gleich darauf sah er sie. Sie saß mit dem Rücken zur Fensterfront hinter den Männern, bei einem Wagen mit ihrem Gepäck. Ross durchquerte schnell die Halle. Die Männer machten sich schon bereit, ihm den Weg zu blockieren, als ihnen klar wurde, dass er es war, auf den sie warteten. Carmen erhob sich nicht, als er zu ihr trat; sie sah zu ihm auf und fragte gelassen: »Was war?«
    Er packte seine Tasche auf den Gepäckwagen. »Drogen.«
    Sie lachte, und er lachte mit ihr, weil er den Eindruck hatte, dass sie etwas demonstrierte. Dann wurde sie offiziell.
    »Gentlemen, das ist Mr. Walter Ross. Ray Nash, Duane Young und Mike Stills.«
    Ross dachte, einer fehlt. »Hi. Freut mich, Sie kennenzulernen.« Niemand machte Anstalten zum Händeschütteln. Er spürte, wie sie ihn taxierten. Männer leben in Hierarchien. Wenn sich die Zahl der Mitglieder ändert oder die Zusammensetzung, sortieren sie sich und die anderen neu ein; nach ein bisschen Gerangel wissen sie instinktiv, wem sie sich unterwerfen müssen und wer nach ihnen kommt. Auch wenn sie annehmen mussten, dass Ross ein Profi war, weil man ihm die Tochter eines ihrer Bosse anvertraut hatte, und obwohl er älter war als sie (als Soldaten waren sie gewohnt, Seniorität zu respektieren) wusste Ross, die jungen Männer würden ihn bei nächster Gelegenheit herausfordern.
    Carmen erhob sich. Ross fragte: »Wohin fahren wir?«
    »Manhattan.«
    Young sagte schroff, ohne die Verbindlichkeit eines Untergebenen: »Nein, Miss, Sie fahren nach Long Island.«
    Sein Ton und sein Auftreten alarmierten Ross. Wirkte Carmens Zauber nicht bei Hausers Männern? Warum nicht? Oder meinten sie ihn? War das schon die Herausforderung? Jetzt war Eile geboten. Er wollte nicht, dass sich Carmen auf eine Kraftprobe einließ.
    Er sagte: » Sie – welcher sind Sie?«
    »Young.«
    »Young was?«
    »Young, Sir!«
    Ross dachte, hey, es funktioniert. »Duane richtig?« Doo-wayne. Er ließ Young Louisiana hören, den Hinterwäldler aus den Südstaaten, stur und tückisch. »Sie bringen uns nach Manhattan, Junge, oder Sie fahren das Gepäck nach Long Island.«
    In Youngs dummem Gesicht begannen Muskeln zu arbeiten. Er hatte keine Übung in schnellen Entscheidungen. Ross sah Carmen an. »Wir nehmen ein Taxi.«
    Als sie sich in Bewegung setzen wollten, versperrte ihnen Nash den Weg. »Miss Whittaker!«
    Ross fragte: »Und wer sind Sie?«
    »Ray Nash, Sir.«
    »Treten Sie zwei Schritte zurück, Ray.« Nash war fast so groß wie Carmen. »Rede ich mit Ihnen oder mit Young?«
    »Reden Sie mit mir, Sir. Wir dürfen Miss Whittaker auf keinen Fall unbegleitet lassen. Befehl von Colonel Hauser. Wir sollen sie nach Long Island bringen.«
    »Haben Sie auch Befehl, sie nicht nach Manhattan zu bringen?«
    »Äh, nicht ausdrücklich, Sir.«
    »Gut. Dann machen Sie sich weiter keine Gedanken, Ray. Ich trage die Verantwortung.«
    Nash gab nicht auf. Er rief beschwörend: »Aber das ist nicht möglich, Sir!«
    Young trat dicht an Ross heran und sagte halblaut: »Wenn ich meinen Job verliere, lege ich dich um.«
    Ross sagte: »Ich werde auf dich warten.« Eine Sekunde lang glaubte er, dass Young ihn angreifen würde, aber der war ein disziplinierter Soldat und hatte sich im Griff. Am Ausgang standen zwei Nationalgardisten. Wenn er Ärger machte, würde er festgenommen, und wenn er, wie Ross annahm, bewaffnet war, würde er stundenlang erklären müssen, warum er auf einem Flughafen eine Waffe trug, aber keine Marke oder einen anderen offiziellen Ausweis hatte.
    Carmen war schon auf dem Weg. Ross eilte hinter ihr her. Außerhalb des Gebäudes war es überraschend kalt, und es regnete in Strömen.
    Auf der Fahrt saßen sie schweigend nebeneinander und sahen durch die beregneten Fenster in die vorzeitige Dämmerung. Irgendwo vor ihnen musste es einen Unfall oder eine Baustelle geben, denn das Taxi kam nur langsam voran. Ross störte sich nicht daran. Er hatte es nicht eilig. Einmal wandte er sich um und versuchte, durch die beschlagene Heckscheibe zu sehen, wer hinter ihnen war. Er

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