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Neobooks - Erotische Frühlingsträume

Neobooks - Erotische Frühlingsträume

Titel: Neobooks - Erotische Frühlingsträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Laurent , Susa Desiderio , Lara Sailor , Eric Boss
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zog die Augenbrauen hoch und sah ihre Freundin herausfordernd an.
    Sie war winzig und sehr schmächtig, für ihre eins siebenundfünfzig jedoch äußerst präsent. Ihre kurzen blonden Haare kräuselten sich wild um ihr Gesicht. Sie waren genauso eigenwillig wie Jasmin selbst.
    »Meine Damen, ich störe Sie nur ungern, aber ich brauche Ihre Hilfe auf Zimmer 421 bei
Frau
Bergmann«, ertönte Schwester Maries energische Stimme.
    »Gibst du den Schlüssel nachher ab?«, flüsterte Jasmin.
    Anna nickte. »Ja. Je eher, desto besser. Umso größer sind meine Chancen, ihm nicht noch einmal über den Weg zu laufen.«
    Ihre Freundin tippte sich gegen die Stirn. »Du hast echt einen Knall.«
     
    Zwei Stunden später stand Anna vor einer verschlossenen Eingangstür. Das hatte sie nach dem gestrigen Tag nicht erwartet. Kein Laut drang nach draußen, keine noch so leise Melodie; das Haus wirkte wie ausgestorben.
    Ich hätte ja vorher mal anrufen können
, dachte sie und betätigte den Klingelknopf.
    Das sterile Surren passte nicht zu Madame Jankolinis Erscheinungsbild und schon gar nicht zu dem Prunk des Tanzsaals.
    Nur Sekunden später ertönte ein Poltern hinter der Tür. Anna zuckte zusammen, als sie erkannte, dass jemand die Treppe herabstürzte. Jemand, der mit Sicherheit nicht Madame Jankolini sein konnte – es sei denn, sie zog sich gerade den zweiten Oberschenkelhalsbruch zu.
    Schnell zückte Anna den Schlüssel in der Absicht, ihn in den Briefkasten zu werfen, doch dieser Einfall kam zu spät.
    Schon flog die Tür auf, und er stand vor ihr.
    Genauso schön wie am Tag zuvor, nur weniger tragisch sah er aus.
    Er starrte sie einige Herzschläge lang an, dann verzog sich sein Mund. Und dieses Grinsen sog sämtliche Anspannung auf.
    Anna prustete los.
    »Du hast da …« Sie wischte über ihre Nasenspitze.
    »Oh!« Er fuhr mit dem Handrücken über seine eigene und verschmierte den weißen Farbfleck bis über seine Wange. »Besser?«
    »Nicht wirklich, nein.«
    »Hilfst du mir?«
    Annas Atem stockte, ihr Lächeln erstarrte. Schon wieder so eine direkte Frage, die bei jedem anderen nur plump gewirkt hätte.
    Doch er …
    Ob das seine Masche war? Wie viele naive Mädchen hatte er mit seinem Charme bereits um den kleinen Finger gewickelt?
    Trotz dieser Gedanken, die wie Blitze durch Annas Kopf schossen, geschah es wie schon am Tag zuvor: Innerhalb einer Sekunde war dieses Kribbeln zwischen ihnen wieder da, wie aus dem Nichts.
    Und in dem Moment, als er sein Kinn reckte und sich leicht zu ihr vorbeugte, verabschiedete sich Annas Vernunft.
    Behutsam strich sie über seine Wange, die er heute rasiert hatte.
    So weich!
    Sie spürte, wie sich seine langen Finger um ihre Handgelenke schlossen.
    »Ich … der Schlüssel …«, stammelte sie. Sein Atem traf sie warm. Als er zurückwich und sie ansah, durchdrang sie sein Blick. Anna fühlte sich entblößt – auf eine nicht unangenehme Art und Weise.
    »Komm!« Mehr sagte er nicht.
    Er wartete nicht einmal ihr Nicken ab, sondern zog sie rasch über die Schwelle. Mit dem Fuß stieß er die Tür hinter ihr zu und umfasste ihre Taille mit beiden Händen.
So groß!
    Anna wunderte sich über ihre Beine, die einfach liefen, als er sie vor sich die Treppe emporschob. Ihr Körper schien genau zu wissen, wohin er wollte – und sie folgte ihm blind.
    Der Fremde, der Anna gar nicht mehr so fremd erschien, ließ ihr den Vortritt. Sie betrat die Wohnung und sah sich um. Er strich gerade die Decke, was die weißen Sprenkler in seinen Haaren und auf seinem löchrigen T-Shirt erklärte. Durch die offene Tür des Schlafraums erblickte Anna eine aufgepumpte Luftmatratze und etliche Leinwände, die teils zusammengerollt, teils auf Keilrahmen gespannt im Raum verteilt lagen.
    Anna fand ihre Vermutung bestätigt.
Ein Künstler.
    Sie wunderte sich, denn außer den Bildern, deren Motive sie leider nicht erkennen konnte, fand sie keine privaten Sachen. Dennoch schien er bereits in der folgenden Nacht hier schlafen zu wollen.
    Er stand nur etwa einen Meter von ihr entfernt und raufte sich die Haare.
    War er etwa verlegen?
    »Du scheinst es ja mit dem Umzug ganz schön eilig zu haben«, bemerkte sie und deutete auf den Schlafraum.
    »Du ahnst nicht mal im Ansatz wie sehr«, murmelte er finster.
    Anna sah ihn an, suchte nach einer Erklärung für seine Verbitterung und fragte sich, wie man in ein und demselben Moment so schön und so erschöpft zugleich aussehen konnte.
    Unter seinen Augen lagen dunkle

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