Neobooks - Highland-Frühling
können. Es war wunderschön, ihn so intim zu spüren. Craig war liebevoll und geduldig gewesen, hatte sie sanft über die Schwelle geführt, die sie zur Frau machte.
Doch kaum waren sie in der Pension, verschwand er. Jenna nickte lediglich Hamish und Simon kurz zu, die in der Küche saßen und sich offensichtlich gerade über irgendetwas amüsierten.
In ihrem Zimmer rannte sie zuerst ins Bad und betrachtete ihr Spiegelbild. Kein Unterschied zu heute Morgen, stellte sie fest und sah sich noch etwas intensiver in die Augen. Sie waren in dem gleichen hellen Blau wie immer, aber glänzten sie nicht etwas stärker? Und ihre Lippen, waren die nicht voller? Bestimmt waren sie das, so leidenschaftlich wie Craig sie geküsst hatte.
Leise seufzend strich sie sich über die Brüste. Es war so schön gewesen, von Craig berührt zu werden. Aber alles, was ihr davon blieb, war die Erinnerung. Craig hatte deutlich gemacht, dass es keine Beziehung zwischen ihnen geben würde. Was ja auch völlig richtig so war, denn sie würde bald nach Deutschland zurückkehren. Auch wenn Schottland nicht so wahnsinnig weit entfernt war, würde eine Beziehung auf diese Distanz nicht funktionieren, wenn man sich kaum kannte. Davon war Jenna fest überzeugt.
Doch vielleicht würde sich die Möglichkeit weiterer so lustvoller Begegnungen mit Craig ergeben. Solange zwischen ihnen weiterhin klar war, dass es nur um Sex ging. Nur Sex – nein, das war viel mehr als der reine Akt.
Lächelnd ging sie zum Bett und ließ sich darauffallen. Natürlich hatte sie sich schon oft vorgestellt, wie ihr erstes Mal sein würde. In der Schule war es ebenfalls oft Gesprächsthema gewesen, als die ersten Mädchen einen festen Freund hatten und erzählten, was sie erlebten.
Jenna hatte nur still zugehört, bei den gruseligen Geschichten von schrecklichen Schmerzen und viel Blut geschaudert und sich bei jenen, in denen es um multiple Orgasmen ging, gefragt, wie viel davon der Phantasie entsprang.
Mit Craig zu schlafen, war wunderschön gewesen. Sie verbrachte den Rest des Tages damit, in Gedanken noch einmal diese lustvollen Stunden zu erleben.
Kapitel 6
A uch wenn es Jenna kaum wahrhaben wollte, so zeigte sich der folgende Tag doch völlig normal. Die Sonne ging auf, Caitriona servierte jedem ein Frühstück nach Wunsch, und die Arbeit an den Werbebildern schritt voran.
Zu Jennas Bedauern allerdings war von Craig nichts zu sehen. Auf ihr Nachfragen antwortete Caitriona, dass ihr Bruder schon bei Sonnenaufgang das Haus verlassen habe und sicher erst spät zurückkehre, da er arbeiten müsse.
»Klar, müssen wir ja auch«, meinte Jenna betont gleichmütig und machte sich auf die Suche nach Simon. Sie fand ihn zusammen mit Hamish bei Lydia. Die drei besprachen die nächsten Motive.
Für Jenna stellte die Arbeit eine willkommene Abwechslung dar, denn so dachte sie nicht fortwährend an Craig. Erst abends im Bett spukte er wieder durch ihre Gedanken. Sie war bereits in ihrem Zimmer, als sie ihn heimkommen hörte. Am liebsten wäre sie aufgestanden und zu ihm gegangen, doch so viel Mut hatte sie dann doch nicht. Sie lauschte auf jedes noch so kleine Geräusch und hielt den Atem an, als sie Schritte auf der Treppe vernahm. Die hölzernen Stufen in dem alten Gebäude knarrten ebenso wie die Dielen.
Aber Craig kam nicht zu ihr. Jenna rang mit sich. Sie stellte sich vor, wie sie zu ihm ins Zimmer schlich, er sie in seine Arme schloss und heiß küsste. Und dann würde er sie berühren, mit den Fingern über ihre Brüste streicheln, süße Schauer der Lust damit durch ihren Körper jagen. Sehnsuchtsvoll zog sich ihr Schoß zusammen. Wie sehr sie sich doch wünschte, Craigs prächtige Männlichkeit in sich zu spüren!
Das Verlangen wuchs immer mehr, und es wunderte Jenna nicht, Feuchtigkeit zu spüren, als sie eine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten ließ. Immer stärker wurden die Lustgefühle – und immer größer das Verlangen nach Craig. Ihre Finger genügten zwar, sie zum Höhepunkt zu bringen, aber die Sehnsucht vermochten sie nicht zu stillen. Zumal sich Jenna nach mehr sehnte als nur nach der körperlichen Vereinigung. Sie wollte Craig. Mit allem, was dazu gehörte, eine Beziehung zu führen. Weil sie ihn liebte.
* * *
Die folgenden Tage waren mit Arbeit gefüllt. Wohl auch für Craig, denn Jenna bekam ihn kaum zu Gesicht. Er ging früh aus dem Haus und kam abends erst spät wieder. Begegnete er ihr, war er freundlich wie immer, ließ sich aber nicht
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