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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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Mädchen, wie du es nennst, gefunden. Sie verwirrte mich sehr, aber sie verwirrte auch andere, und schließlich gab sie ihr Versprechen dem Einzigen, der ihr gewachsen war.«
    Philip nickte, er wusste nur zu gut, wie verwirrend Mädchen sein konnten, und es verwunderte ihn nicht, dass es bei den Elben auch so war.
    »Ich hab Hunger«, sagte er plötzlich.
    »Ich werde uns etwas zu essen zubereiten.« Leron’das sprang auf.
    »So habe ich das nicht gemeint«, rief Philip und erhob sich vorsichtig. »Wie kann ich dir helfen?«
    »Heute benötige ich deine Hilfe noch nicht, denn du musst dich schonen. Außerdem habe ich bereits heute Morgen all die Wurzeln und Kräuter gesammelt, die wir für unsere Mahlzeit benötigen.«
    Leron’das hatte anscheinend wirklich an alles gedacht. Brennholz lag bereit, das Wasser holte er aus dem Fluss, und mit wenigen Handgriffen hatte er einige bekannte, aber auch jede Menge unbekannte Pflanzen in das Wasser geworfen. Bald strömte aus dem Gefäß im Feuer ein angenehmer Duft. Philips Magen knurrte hörbar. Es war ein deutliches Zeichen, dass er wieder gesund war.

    Am nächsten Morgen erwachte er schon früh, aber Leron’das war bereits auf den Beinen. Unweit von ihrem Lager konnte er ihn sehen. Er schien eine Art Tanz zu vollführen, und wenn Philip ganz aufmerksam lauschte, konnte er ihn leise sprechen hören.
    Schmunzelnd legte er ein paar dünne Äste in die Glut. Als das Feuer ein warmes Licht in das Grau des Morgens brachte, kam Leron’das zurück und setzte sich. Er sah erschöpft aus.
    »Was hast du gemacht?«, fragte Philip neugierig.
    »Ich habe den Ort entschleiert«, antwortete Leron’das knapp.
    Philip knotete das Tuch auf und förderte das letzte Brot, das Mathilda ihm eingepackt hatte, zutage. Stumm reichte er Leron’das ein Stück davon.
    »Ist das Brot?«, fragte er.
    »Es ist schon etwas älter und ziemlich trocken«, antwortete Philip entschuldigend.
    »Es ist gut. Ich habe bisher noch nie Brot gegessen.« Leron’das grinste bubenhaft. »Aber ich habe davon gehört und ich weiß, wie es zubereitet wird.«
    Philip staunte. Er aß schon sein ganzes Leben Brot, wusste aber nicht, wie es gebacken wurde.
    »Da weißt du mehr als so mancher Mensch«, sagte er anerkennend. »Die meisten Männer können überhaupt nicht kochen. Das ist bei uns Frauenarbeit.«
    »Aha …« Mehr sagte Leron’das nicht, sondern kaute weiter an dem Brot.
    Philip fragte sich, was ihn bedrückte. Doch da deutete der Elbe auf den Esel und sagte: »Du solltest dich von deinem Freund verabschieden und ihn nach Hause schicken.«

    Lu legte die Ohren an, als Philip seine Stirn an die des Tieres drückte.
    »Geh heim, Mathilda wartet bestimmt schon auf dich«, murmelte er und kämpfte die Tränen hinunter, dann schob er den Esel weg und versetzte ihm einen sanften Klaps aufs Hinterteil. Lu trabte an, wurde dann aber langsamer und blieb schließlich stehen. Fragend drehte er den Kopf.
    »Lauf zu«, rief Philip. Jetzt setzte sich Lu erneut in Bewegung und verschwand schon bald hinter der nächsten Hügelkuppe.

    Sie liefen den ganzen Vormittag. Leron’das warf immer wieder prüfende Blicke zurück, und Philip fragte sich, ob sie wohl verfolgt wurden. Zu Mittag wünschte er sich, er hätte Lu nicht nach Hause geschickt, denn er fühlte sich völlig erschöpft. Die Wunde an seiner Ferse ziepte bedenklich, wenn er den Fuß aufsetzte. Lange Zeit biss er die Zähne zusammen und sagte nichts, aber schließlich war er so entkräftet und schweißgebadet, dass er sich einfach auf die Wiese setzte. Leron’das sah ihn fragend an, und Philip schnaufte. »Ich kann nicht mehr.«
    »Ich gehe zu schnell, entschuldige.«
    »Nein, das ist es nicht«, wehrte Philip ab. »Ich kann nur einfach nicht mehr. Wir gehen jetzt schon seit Stunden ohne Pause, und mein Bein macht mich verrückt.« Sofort war Leron’das zur Stelle und begutachtete die Wunde.
    »Sollen wir ein Lager aufschlagen?«, fragte er besorgt. Philip schüttelte den Kopf.
    »Nein, es reicht bestimmt, wenn ich hier ein wenig verschnaufen kann und einen Schluck Wasser trinke. Außerdem habe ich Hunger.« Er wollte zäh und tapfer sein, aber seine Stimme hatte einen so jämmerlichen Beiklang, dass er sich schämte. Leron’das nahm schweigend seine Tasche und kramte einen Apfel hervor, den er Philip reichte.
    Es war der kleinste und süßeste Apfel, den Philip je gegessen hatte. Danach fühlte er sich erfrischt und kräftig genug, um wieder aufzubrechen.

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