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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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vergisst, was einen früher einmal ausgemacht hat?«
    »Nach einem langen Leben, ich spreche von mehreren Jahrtausenden, und einem freiwilligen Tod?«, antwortete Leron’das mit einer Gegenfrage.
    Dann erst recht, dachte Philip bei sich. Laut sagte er: »Mir gefällt der Gedanke, dass meine Großmütter und Großväter vom Himmel auf mich herabschauen können und vielleicht Gefallen an mir finden.«
    »Das ist ein eitler Gedanke, was ist, wenn sie dein Verhalten missbilligen?«
    Philip zuckte mit den Schultern.
    »Ich hoffe einfach, dass sie es nicht tun.« Er grinste unbekümmert. »Erzähl mir von deinem Leben in Pal’dor. Wie sieht Pal’dor aus? Wie verbringt ihr eure Tage? Betreibt ihr Ackerbau? Viehzucht? Gibt es Schulen, Kirchen …«
    »Halt ein«, rief Leron’das lachend. »Wie soll ich all deine Fragen jemals beantworten, wenn du ständig weiterfragst?« Philip schaute beschämt zu Boden, aber Leron’das klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
    »Pal’dor ist die zweitgrößte Elbenstadt in Ardea’lia …«
    »Wie viele Städte gibt es denn?«, platzte Philip dazwischen, hielt sich aber gleich darauf den Mund zu, als ihn der tadelnde Blick des Elben traf.
    »Sechs, und Pal’dor ist die zweitgrößte. Größer ist nur Mar’lea.« Philip rutschte unruhig hin und her und unterdrückte nur mit Mühe die nächste Zwischenfrage. Leron’das bemerkte es und grinste. »Mar’lea liegt am Meer.«
    »Also hat Theophil doch recht gehabt«, entfuhr es Philip. Der Elbe überging seine Worte und redete weiter.
    »In Pal’dor sind alle Häuser und Pfade so angelegt, dass sie dem Wald gefallen. Im Herbst liegt in unseren Vorhallen das Laub der Bäume, im Winter der Schnee. In der Mitte von Pal’dor befindet sich der Ratssaal. Hier werden Versammlungen abgehalten und Entscheidungen getroffen. Auch der Ratssaal ist halb offen, so dass der Wind und die Sonne hineinkönnen.«
    Philip lauschte Leron’das' Worten. Er versuchte sich vorzustellen, wie es in der Elbenstadt aussah. »Verwendet ihr Holz oder Stein für eure Häuser?«, fragte er.
    »Beides, wobei der Stein hauptsächlich für die Böden ist. Die Wände sind aus Holz, oftmals weiß gebleicht, aber auch in den Tönen, die sich die Natur dafür ausgedacht hat. Die Dächer verschwinden in den Baumkronen, und es gibt kein Haus, das höher ist als die Bäume, die es umgeben. Viele Häuser sind verziert mit Blättern, Blüten und Ranken, die Türen münden niemals direkt auf die Pfade, sondern immer in die Gärten. Ein Garten in Pal’dor ist etwas ganz anderes als ein Garten in Lac’ter oder in Mar’lea, er ist auch ganz anders als das, was ihr Garten nennt. Pal’dor liegt im Wald.«
    Philip lächelte, weil Leron’das seinen letzten Worten so viel Gewicht verlieh. Wenn eins sonnenklar war, dann die Tatsache, dass Pal’dor im Wald lag.
    »Dann habt ihr bestimmt große Baumeister«, sagte Philip.
    »Was meinst du?«, fragte Leron’das verwirrt.
    »Maurer, Zimmerleute, Tischler, Dachdecker …«
    Leron’das schüttelte lachend den Kopf. »Nein. Wir bauen unsere Häuser selbst. Wobei bauen der falsche Ausdruck ist. Wir gestalten, lassen wachsen, geben Formen, aber wir beginnen erst damit, wenn wir unseren Lebenspartner gefunden haben.
    Einer alleine kann ein Haus nicht erschaffen.«
    Leron’das sah Philip ernst an.
    »Hast du ein Haus?«, fragte Philip. Der Elbe lachte und schüttelte den Kopf.
    »Dann wäre ich jetzt nicht hier. Ein Treueversprechen ist eine sehr ernste und komplizierte Angelegenheit, jede Entscheidung muss von beiden gewollt sein, und selbst der Rat darf in komplizierteren Fällen noch seine Entscheidung mit in die Waagschale werfen. Nur wenige waren der Meinung, dass ich zu den Menschen kommen sollte, hätte ich ein Treueversprechen abgegeben, wäre ich nicht hier.«
    »Das scheint ja ein wahres Joch zu sein …«, grinste Philip.
    Leron’das' Miene blieb ernst, aber seine Augen glitzerten verdächtig.
    »Jemanden zu finden, der sein Leben mit einem verbringen will, ist ein großes Geschenk, aber es gibt genug Gründe, sich nicht allzu früh festzulegen.«
    »Hast du eine Freundin, eine Verlobte, jemanden, den du … ich meine ein Mädchen, das du …« Philip stotterte und suchte nach Worten. Leron’das sah ihn fragend an, als ob er nicht verstand, was er meinte, erst als Philip hilflos und mit hochrotem Gesicht fragte:
    »Bist du verliebt?«, lachte Leron’das. Philip war gekränkt.
    »Vor einigen Jahren dachte ich, ich hätte ein

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