Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)
sagen die?«
»Sie wollen die beiden Graf Siebenbach ausliefern, so lautet ihr Befehl«, antwortete ein anderer.
»Und …?«
»Nichts und. Wir sind hier nicht im Siebenbachtal. Das hier ist unser Gebiet, und wir bringen sie zu unserem Grafen. Dann soll der entscheiden, was mit ihnen geschieht. Graf Siebenbach will sie angeblich dem König ausliefern. Aber das können wir auch. Wenn es Lorbeeren zu ernten gibt, dann werden wir sie ernten. Die Siebenbächler hätten halt schneller sein müssen.« Er lachte rauh und kam dann zu Walter.
»Einen schönen Purzelbaum hat dein Freund gemacht. Wie geht es ihm?«
Walter war über diese beinahe freundlichen Worte so sehr überrascht, dass er sein Gegenüber, einen blondbärtigen Mann mit blassblauen Augen, mit offenem Mund anstarrte.
»Er wacht gerade wieder auf.«
Der Mann betastete Philips Kopf, dann seine Arme und Beine. »Er hat eine ordentliche Beule und wird noch einige Tage Kopfschmerzen haben, aber er wird’s überleben«, stellte er fest. »Gebt ihm einen Schluck Wasser und seht euch die Beine des Pferdes an«, rief er. Dann machte er Walter ein Zeichen, aufzustehen und ihm zu folgen.
»Ich habe Anweisung, meinem Herrn über alle Ungereimtheiten Bericht zu erstatten«, sagte er, ohne Walter anzusehen. »Flüchtlinge gehören da zweifellos dazu.« Jetzt drehte er seinen Kopf und sah Walter direkt in die Augen. »Ich will nicht wissen, was Graf Siebenbach oder der König euch vorwerfen, denn das werdet ihr meinem Herrn berichten, aber wenn ihr Mörder oder Diebe seid …«
»Das sind wir nicht«, versicherte Walter schnell. »Wir haben keine bösen Absichten und sind nur auf der Durchreise in diesem Gebiet. Wir wollten … ins Wildmoortal, ich habe dort einen Freund.« Jetzt hatte er ihr Ziel verraten und es möglicherweise dadurch unbrauchbar gemacht. Andererseits, dieser Mann schien vertrauenswürdig zu sein, und auf seine Menschenkenntnis konnte sich Walter in der Regel verlassen.
»Man hört nicht viel Gutes dieser Tage aus dem Sumpf.«
Walter nickte. »Gnome treiben dort ihr Unwesen«, sagte er. Der Mann sah ihn prüfend an.
»Und nicht nur dort. Es scheint sich weit herumzusprechen. Wie ist dein Name, Fremder?«
»Walter heiße ich … und mein junger Freund da, das ist Philip. Wir trafen uns unterwegs und stellten fest, dass wir das gleiche Ziel hatten.«
»Ich bin Olaf«, sagte der blonde Mann. »Ich muss dich jetzt fesseln, denn die dort drüben beobachten jede unserer Bewegungen und werden davon berichten.«
»Wohin bringt ihr uns?«, fragte Walter, der einfach die erstbeste seiner tausend Fragen loswerden musste.
»Zur Weidenburg«, antwortete Olaf knapp und deutete mit dem Kinn nach Westen in Richtung Säbelfluss.
Jetzt endlich wusste Walter, wo er sich befand und von welchem Grafen die Rede war. Er kannte ihn von dem einen oder anderen Fest auf der Burg, und zweifellos kannte der Graf ihn auch. Er wusste, dass der Graf viel Zeit in der Gesellschaft des Königs verbracht hatte, und wagte es nicht, sich allzu viele Hoffnungen zu machen. Aber dass sie zum Grafen gebracht werden sollten, hatte zumindest den einen Vorteil, dass sie in die Nähe des Säbelflusses kamen. Vielleicht gelang ihnen ja doch noch die Flucht über den Fluss.
Er ließ sich widerstandslos fesseln. Als er merkte, dass Olaf darauf achtete, ihm nicht weh zu tun, und seine Bewegungsfreiheit nicht restlos einschränken wollte, bat er ihn, auf Philip Rücksicht zu nehmen.
»Der Junge reitet so schlecht, dass ich das Schlimmste befürchte, und jetzt, nachdem er auch noch aus dem Sattel gekippt ist, erst recht.«
Philip hatte seinen brummenden Kopf in beide Hände gestützt und war kreidebleich.
»Wenn ihr wirklich so ein wertvoller Fund seid, wie die dort drüben behaupten, dann muss ich darauf achten, dass ihr heil abgeliefert werdet, ansonsten handle ich mir jede Menge Ärger ein.« Olafs rauhes Lachen hörte sich irgendwie unbekümmert an. Walter setzte sich zu Philip auf den Boden.
»Es tut mir leid«, flüsterte Philip. »Warum bist du nicht weitergeritten?«
»So was macht man einfach nicht. Wir sind doch Freunde.«
»Jetzt sitzen wir schon wieder in der Klemme, aber diesmal ist keiner da, der uns befreien kann.« Philip schüttelte traurig den Kopf, drückte aber sofort beide Hände dagegen, als ob er Angst hätte, er könnte ihm runterfallen.
»Es ist noch nicht so schlimm wie beim letzten Mal«, tröstete ihn Walter.
»Und es ist nicht so schlimm, wie es hätte
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