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Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition)

Titel: Neobooks - Hinter verborgenen Pfaden: Der geheime Schlüssel I (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hornung
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sind doch nicht verheiratet …«
    »Nein, wir sind mehr als das. Wir sind beide so gut wie tot. Wahrscheinlich hängen wir schon morgen beide da vorne auf dem Burganger«, gab Hartmut schroff zurück. »Strupp läuft rum und sucht dich wegen der verschwundenen Sachen.«
    »Aber der hat doch gar nicht …«
    »Er nicht, aber jemand anderer weiß, dass sie da waren, und sucht sie nun überall.«
    »Du meinst doch nicht etwa den König selbst?«
    Trotz der Anspannung, die jeden Muskel in seinem Körper schmerzen ließ, musste Hartmut über den Gesichtsausdruck seines Freundes lachen.
    »Nein, ich glaube kaum, dass der König selbst durch die Ställe streift, aber andere tun es. Wir müssen uns schnell etwas einfallen lassen.«
    »Du willst sie doch nicht etwa zurückbringen!?« Walter sah Hartmut vorwurfsvoll an.
    »Ja und nein.«
    »Was soll das jetzt schon wieder heißen?«
    »Die Taschen müssen zurück, aber der Inhalt muss umgehend nach Saulegg …«
    »Nein. Nein, Beinhart, das kannst du dir gleich mal aus dem Kopf schlagen.« Walter machte einen Schritt zurück. Aber Hartmut nickte entschieden.
    »Es gibt keine andere Möglichkeit, überleg doch. Man wird Fragen stellen, und wir wissen nicht, ob jemand weiß, was sich in den Taschen befand. Außerdem ist der Stab bereits nicht mehr hier … Du musst auf jeden Fall aus der Burg verschwinden.« Hartmut lief unruhig auf und ab. Bald würde man sich in der Schenke fragen, wo er steckte. Walter ließ sich mutlos auf den Hocker sinken.
    »Mir war nicht klar, worauf ich mich eingelassen habe. Erst fühlte es sich wie ein Abenteuer an, aber langsam entwickelt es sich zu einem Alptraum.« Er stand auf und ging in die Ecke, wo die Taschen immer noch lagen. Mit einem Ruck leerte er den Inhalt auf den Boden, dann überflog er die Gegenstände, die vor ihm lagen. Es war jetzt unmöglich auszumachen, was in welcher der beiden Taschen gewesen war. Da lag eine Schleuder, die aussah, als hätte ein Kind sie angefertigt, in einigen Tüchern waren noch kleine Reste von Speck und Käse eingewickelt. Da lagen zwei Decken, ein relativ sauberes Hemd, ein Messer und ein paar Lederbeutel. In einem von ihnen war vermutlich Geld.
    Hartmut stellte sich hinter Walter auf und sah ihm über die Schulter.
    »Die Essensreste verteilen wir wieder in den Taschen, ich habe da hinten eine alte Decke liegen, die können wir auch einpacken.« Schlurfend ging er die Decke holen. Als er wiederkam, prüfte er, ob sich auch wirklich nichts mehr in den Taschen befand. Er begann, sie von neuem zu packen.
    »Du wartest hier, ich muss nur mal eben sehen, ob auch jeder noch ein Bier vor sich stehen hat, dann bringen wir die Taschen in den Stall.« Walter nickte, sagte aber nichts.

    Hartmut ging und kam rasch wieder. Er lächelte zufrieden und streckte Walter die Hand entgegen. »Hier, probier mal. Das sind Maritas Salzkringel.« Er biss kräftig von einem ab. Marita war Köchin. Manchmal kam sie vorbei und half ihm in der Schenke oder probierte ein neues Rezept an seinen Gästen aus. »Sie hält die Stellung im Mauerwirt.«
    Walter nahm den Kringel und drehte ihn in den Händen herum.
    »Ich gehe nicht ohne mein Pferd!«, sagte er und stierte auf seine Hände.
    »Das hab ich mir gedacht«, antwortete Hartmut.
    »Das Tor ist aber bereits zu.« Walters Stimme klang trotzig.
    »Das weiß ich«, erwiderte Hartmut schlicht. Walter sah ihn fragend an, aber er winkte ab.
    »Das erklär ich dir später.«

    Wie Diebe schlichen sie sich aus der Metzgerei und huschten im Schutz der Mauern zu den Hauptställen. Vom hinteren Tor aus, durch das der Pferdemist hinausgefahren wurde, beobachteten sie, wie zwei Stallburschen jede einzelne Pferdebox aufs gründlichste untersuchten. Plötzlich erschien ein Wachmann des Königs am Haupteingang.
    »Habt ihr es gefunden?« Seine Stimme klang barsch, und Strupp zuckte zusammen wie ein geprügelter Hund.
    »Nein, Herr«, antwortete er kleinlaut.
    »Der König wird bald nicht mehr so nachsichtig sein. Er speist gerade, aber danach möchte er das Gepäck sehen oder dein Kopf rollt.« Damit entfernte er sich, und Strupp begann noch hektischer zu suchen.
    »Geben wir sie ihm«, sagte Hartmut, aber Walter hielt ihn zurück.
    »Du hast bisher mit der Sache nichts zu tun«, raunte er. »Und das soll auch so bleiben. Theophil wollte unerkannt bleiben. Wir wissen nicht, in was er hineingeraten ist, aber er wollte dich nicht in Gefahr bringen. Und ich will es auch nicht. Ich lenk die beiden

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