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Neongrüne Angst (German Edition)

Neongrüne Angst (German Edition)

Titel: Neongrüne Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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Traumpartner für viele vaterlos aufgewachsene junge Frauen, die von Männern ihrer Generation enttäuscht wurden. Ein bisschen fühlte sie sich selbst zu ihm hingezogen. Es gefiel ihr, dass er sagte, was er dachte, und tat, was er für richtig hielt.
    »Ich glaube, dass Sie sich da irren. Sie sollten einem Pflichtverteidiger eine Chance geben. Er ist dazu da, Ihre Interessen zu vertreten. Natürlich kann er nicht aus Schwarz Weiß machen und aus Böse Gut, aber er wird dafür sorgen, dass Ihre Rechte nicht verletzt werden. Selbst ein Mörder hat bei uns noch Rechte.«
    Jetzt sah er sie zum ersten Mal an. Es war ein vorwurfsvoll-stechender Blick.
    Sofort nahm sie ihre Worte zurück: »Womit ich natürlich nicht sagen wollte, dass Sie jemanden umgebracht haben. Zum Glück nicht.«
    »Ich will euren Kaffee nicht. Aber ich hätte gern ein Bier.«
    Beantwortet er meine Fragen immer erst, nachdem ich eine neue gestellt habe?, fragte sie sich und konterte: »Es ist vier Minuten nach acht. Die meisten Menschen frühstücken jetzt. Sie wirken auf mich nicht wie ein Alkoholiker. Sind Sie sicher, dass Sie ein Bier wollen?«
    Er sagte nichts, starrte wieder nur auf seine Finger, und sie fuhr fort: »Alkohol kann ich Ihnen leider hier nicht anbieten. Das würde unser Gespräch torpedieren. Sie sind hier nicht in der Kneipe, sondern …«
    Er drehte seinen Kopf von links nach rechts. Die Nackenwirbel knackten. Dann sagte er: »Die drei leben nur noch, weil die feigen Schweine nicht rausgekommen sind. Ich hätte sie sonst umgelegt. Einen nach dem anderen. Ist mir völlig egal, was danach mit mir passiert wäre.«
    »Sie hatten also vor, drei Männer zu töten?«
    Zum ersten Mal antwortete er direkt auf eine Frage. »Ja. Genau das hatte ich vor.«
    Sie zeigte auf das Diktiergerät. »Sie sind sich also im Klaren darüber, dass wir dieses Gespräch aufzeichnen und alles, was Sie sagen, gegen Sie verwendet werden kann?«
    »Ich bin ja nicht blöd.«
    Sie rutschte auf dem Stuhl hin und her. »Wie lauten die Namen der Personen, die Sie töten wollten?«
    »Milhailo, Pjotr und Jurij.«
    »Das sind russische Namen.«
    »Scharf bemerkt, Frau Kommissarin.«
    »Kennen Sie die Nachnamen dieser Personen?«
    »Ich bin mir nicht einmal sicher, ob das ihre Vornamen sind. In der Branche hat jeder seinen Kampfnamen. Der entspricht im Regelfall nicht dem Geburtsnamen, das dürfte Ihnen doch nicht fremd sein, oder?«
    »Und in welcher Branche arbeiten die Herren?«
    »Schutzgelderpressung.«
    »Und was werfen Sie ihnen vor?«
    »Dass sie meine Söhne getötet haben, verdammt nochmal!«
    Sie schluckte und wischte sich die Haare aus der Stirn. Hier drinnen stand die Luft. Es roch nach Aceton, so als ob Hauser zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen hätte.
    »Waren Sie Zeuge, oder woher nehmen Sie die Vermutung, dass es sich bei den dreien um die Mörder Ihrer Söhne handelt?«
    Er reckte sein Kinn vor. Wieder knirschte Knorpel in seinem Nacken. »Wenn ich dabei gewesen wäre, hätten Sie nicht meine Söhne tot gefunden, sondern diese drei Verbrecher.«
    »Sie haben also keine Beweise, dass es sich bei Milhailo, Pjotr und Jurij um die Mörder handelt? Es sind lediglich Vermutungen. Verdachtsmomente.«
    Jetzt öffnete er seine Hände, hob sie hoch und ließ sie auf die Tischplatte knallen. »Wer soll es denn sonst gewesen sein? Der Weihnachtsmann?«
    »Sie sprechen da eine schwerwiegende Beschuldigung aus.«
    »Ersparen wir uns das Gewäsch, Frau Kommissarin. Lassen Sie mich frei. Ich lege die drei um, und dann komme ich zurück und stelle mich. Sie kriegen ein komplettes Geständnis von mir und können mich für immer aus dem Verkehr ziehen. Was halten Sie davon?«
    »Das ist nicht Ihr Ernst. Sie wissen genau, dass ich das nicht tun kann. Ich würde mich strafbar machen.«
    »Eine Menge Leute wäre begeistert, wenn einer die drei aus dem Verkehr zieht. Bremerhaven würde sicherer. Und Sie schaffen das ja offensichtlich nicht. Sie und Ihre Kollegen schreiben lieber Falschparker auf. Das kriegen Sie doch hin.«
    Sie ließ sich nicht von ihm provozieren, sondern blieb ganz bei der Sache.
    »Wie kamen Sie darauf, dass die drei in der Danziger Straße anzutreffen sind?«
    »Jeder weiß, dass sie da wohnen.«
    »Ich wusste es nicht. Und das Einwohnermeldeamt auch nicht.«
    Er verzog den Mund. »Na klar. Sie sind ja auch von der Polizei, und das Einwohnermeldeamt braucht bestimmt eine Meldung mit doppeltem Durchschlag, bevor die wissen, wo einer wohnt. Und

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