Neptuns Tochter (Gesamtausgabe)
die Augen ganz fest, hielt kurz den Atem an. »Lass das«, presste sie mühsam hervor.
»Aber wenn sie doch …«, protestierte Mika. Das Grün in ihren Augen schimmerte inzwischen tannenfarben. Sie versuchte Timea zu umgarnen, sie zum Aufgeben bewegen.
Fast wäre es Mika gelungen. Timea merkte, wie sie schwach wurde. »Nein«, rief sie. Holte tief Luft. Drosselte die Stimme. »Bitte … wenn du das machst … ich kann mich nicht zurückhalten.«
Mika rang mit sich. Offensichtlich. Die Finger bewegten sich unruhig. Die Muskeln waren angespannt. Die Augen tief in Timeas versunken. Mit jeder Sekunde, die verging, wurden Mikas Gesichtszüge weicher und weicher. »Ich gehöre dir«, wisperte sie.
Das Vertrauen, das sie Timea entgegenbrachte, die Hingabe … Timea sah, wie schwer es Mika fiel, ihre Hände stillzuhalten. Die Fäuste. Die Fußsohlen, die sich in die Matratze bohrten. Der Schweißfilm, mit dem Mikas Körper überzogen war. Das unruhige Bewegen der Hüften.
Timea fühlte sich wie in einem Rausch. Sie war zärtlich. Sie war wild – vielleicht sogar grob. Aber Mika genoss es. Das spürte Timea. Das hörte sie. Aus jedem gestöhnten »Ja« drang pure Lust in Timeas Ohr.
»Bitte … Timea«, stammelte Mika, »lass mich endlich …«
Für einen Moment hielt Timea ihre Finger still, legte den Kopf auf Mikas Bauch, der sich heftig hob und senkte.
»Was … willst du etwa …«, kam es beinah geschockt von Mika.
»Keine Sorge«, hauchte Timea. Langsam küsste sie sich nach oben, prägte sich alles ein. Den Duft – wie wundervoll Mika roch. Die wellenförmigen Bewegungen des Körpers, wie sich Timea dabei Mikas Brüste immer mehr entgegenstreckten.
Das Atmen fiel Timea mit jeder Sekunde schwerer, in der sie Mika weiter erforschte.
Wie sich die Brustwarzen anfühlten. Die Halsbeuge. Das Ohrläppchen. Der wunderbar süße Mund. Dieses einzigartige Gefühl, wenn ihre Finger von der Hitze und Weichheit von Mikas Schoß umschlossen waren. Das Stöhnen, angepasst an Timeas Bewegungen, das in einem jähen Verkrampfen der Muskeln und einem lauten »Aaahh« endete.
Und Timea prägte sich ein, wie es war, Mika im Arm zu halten, das letzte Beben aufzufangen, sie beruhigend zu streicheln.
»Das zahl ich dir heim«, stammelte Mika sehr viel später – noch immer außer Atem.
»Das will ich doch hoffen«, flüsterte Timea. Sie merkte, wie sehr ihr Körper nach Erfüllung lechzte. Alles in ihr drängte sich Mika entgegen. Vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. In ihrer Mitte pochte es fast unerträglich. Timea wollte nur noch genommen werden. Auf der Stelle. Schnörkellos.
»Du wirst leiden … wie ich«, versprach Mika. »Lange … du wirst stöhnen, schreien … bis du um Erlösung bettelst … wie ich.« Ihre Hände strichen über Timeas Körper, hinterließen einen Feuerstreif auf der Haut.
Mika machte die Drohung wahr. Am Ende bettelte Timea. Sie überließ Mika völlig die Kontrolle, ohne auch nur eine Sekunde dagegen anzukämpfen. Dafür wurde Timea mit einem Höhepunkt belohnt, der alles in ihr zum Glühen brachte.
~*~*~*~
T imea stützte sich auf den Ellenbogen und beobachtete Mika beim Schlafen. Die Augen bewegten sich unter den geschlossenen Lidern, die Lippen kräuselten sich … Wovon sie wohl träumte? Von den vergangenen Stunden? Timea seufzte.
»Hast du noch immer nicht genug?«, fragte Mika blinzelnd. Als ihre Augen sich vollends geöffnet hatten, wurde Timea von einem Strahlen getroffen, das ihr kurz den Atem raubte.
»Ich fürchte, nein«, erwiderte sie heiser.
Mika setzte sich auf, wickelte das Laken um ihren Oberkörper. »Du fürchtest?«
Timea schüttelte den Kopf. »Wie stellst du dir das eigentlich vor?«, fragte sie statt einer Antwort. »In Zukunft. Mit uns?«
»Ich weiß es nicht«, gab Mika leise zu.
»Du wirst diesen Kerl heiraten.«
»Es bleibt mir nichts anderes übrig.«
»Was ist eigentlich mit deinem Zukünftigen? Weiß er, dass du ihn nur aus Pflichtgefühl heiraten wirst?«
»Ja. Aber das ist kein Problem. Ihm geht es nämlich wie mir. Er tut es für seinen Vater. Der ist der Meinung, dass sein Sohn mit seinen sechsundvierzig endlich heiraten sollte. Und da der seine Ruhe haben will und mein Vater ihn so gern mit mir verheiratet sehen möchte, haben Frank und ich uns gedacht, tun wir ihnen doch den Gefallen.« Abwesend strich Mika das Laken gerade. »Wir haben jetzt aber nicht geplant, wie Mann und Frau zusammenzuleben. So wirklich, meine ich.«
Timea
Weitere Kostenlose Bücher