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Nerd forever

Nerd forever

Titel: Nerd forever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Theisen
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ab heute jedenfalls höllischen Respekt vor all den hochgewachsenen Ladies, die auf Stöckelschuhen unterwegs sind, um ein bisschen längere Beine zu haben. Das Gehen auf Stöckelschuhen müsste eigentlich olympische Disziplin sein. 100-Meter-Stöckelschuhlauf oder 10.000-Meter-Pumps-Hindernislauf oder Highheel-Hochsprung!

    Der Securitymann hat mich wieder im Visier. Er ist hartnäckig. Ob er trotz meiner Verkleidung ahnt, wer ich bin? Er kommt hinter mir her. Ich bin an der Rolltreppe. Er wird schneller, ich werde schneller. Ob meine Perücke richtig sitzt? Oder verrät mich der Barometer-Karton unter meinem Arm? Keine Ahnung. Ich versuche, möglichst schnell die Treppe runterzusteigen, ohne dass es nach Laufen aussieht. Rücken
gerade und Rolltreppe runter, heißt das Rezept. Er schaut mir nach. Das spüre ich. Die nächste Rolltreppe, die Schritte vom Securitymann hinter mir sind laut. Es ist eine Verfolgungsszene wie in einem James Bond. Ich stöckele und stöckele , klock, klock, klock .
    Als ich fast schon unten im Parterre bin, schaue ich mich um. Genau in dem Moment kommt der Securitymann und sieht mein Gesicht. Er hat mich erkannt. Ganz sicher! Ich renne die letzten Schritte auf der Rolltreppe runter, dann warte ich davor. Er stürmt mir hinterher, rennt auf mich zu, und bevor er die letzte Stufe erreicht hat, ziehe ich die Notbremse! Die Rolltreppe bleibt sofort stehen und der Securitymann fällt und fliegt. Ich muss zur Seite springen, damit er an mir vorbeisegeln kann und unter den kurzen Hosen für Männer verschwindet. Weg ist er! Weit über 110 Kilo sind einfach verschwunden.

    Einige der Kunden schauen irritiert zu mir rüber.
    Ich bleibe ruhig, gehe ganz natürlich zum Ausgang. Diesmal piept der Karton unter meinem Arm nicht. Es hat geklappt. THE DARK NERD hat die Alarmanlage überlistet!

    Draußen schaue ich mich um. Überall Menschen.
    Aber kein Pizzabote?
    Ich rufe: »Pizza Tonnnnno mit doppelt Zwiiiieeeeebeln!«
    Angelockt von der Bestellung rast der Pizzabote mit seiner Maschine auf mich zu. Na endlich. Ich steige hinten in den Kasten zu Otto, der begeistert kläfft – und der Securitymann, der im selben Augenblick aus dem Kaufhaus stürmt, kann uns nur noch frustriert nachschauen.

    THE DARK NERD hat gewonnen! – auf ganzer Linie!
    Alle meine Tränen, die ich in den vergangenen Wochen geweint habe, sind trocken und vergessen. Falls Mädchen wie Nerdine auf Sieger stehen, so muss sie mich ab heute lieben.

Kapitel 35
TWILIGHT KEN vs. PINKI PANZA
    Sarahs Auge im Spion. Sie will die Türe aufziehen, aber ich drücke im gleichen Moment kräftig dagegen. Sie fällt dahinter um.
    THE DARK NERD ist daheim!

    Ich schaue auf sie hinunter und sage: »Begonnen der Angriff jetzt hat!«
    Sie will mich anschreien, aber Otto hält ihr eine Pfote auf den Mund und schleckt ihr Gesicht mit seiner fleischigen Mopszunge ab.
    Watsch! Watsch! Watsch!
    Sarah schubst ihn angeekelt zur Seite. Otto knurrt kurz und sie ruft entsetzt: »Mama!«

    Die kommt. »Was ist denn los? Ich muss arbeiten.«
    »Der Mops hat mir das Gesicht abgeleckt. Bäääähhhhh!«
    Mama kann Otto nicht sehen, stattdessen starrt sie mich an: »Wie siehst du denn aus, Nerd? Warum hast du Mädchensachen an?«
    »Was dagegen?«, entgegne ich kurz. Und stolziere an beiden vorbei in mein Zimmer. Otto läuft mit erhobenem Stummelschwanz neben mir her. Seine Lefzen triefen noch vor Speichel. Dann drehe ich mich entschlossen um und sage zu meiner Schwester: »Ich werde jetzt mit Püppchen spielen und zuerst ist deine Pinki Panza dran.«
    Mama meint: »Dann könnt ihr ja zusammen spielen. Aber das kurze Kleid steht deinem Bruder nicht. Was meinst du, Sarah?«

    In meinem Zimmer liegt der Türsteher noch immer auf dem Boden. Ich beginne mit meiner Arbeit. THE TWILIGHT KEN soll Killerbarbie Pinki Panza das Fürchten lehren. Er soll eine dunkle und eine helle Seite haben. Er soll schön und gleichzeitig böse sein. Zuerst einmal verberge ich seinen kahlen Türsteherschädel unter dichtem rotem Haar, das ich meiner Perücke entnehme. Das gehört zu meinem genial-hinterhältigen Plan. Ken wird der attraktivste Roboter des Universums werden. Denn die wahre Waffe gegen eine Robota wie Pinki Panza ist die Schönheit. Dagegen kann sich kein Mädchen wehren.

    Es klopft.
    »Nein. Ich habe zu tun.«
    Papa tritt trotzdem ein und staunt über mein Kleid. Er stolpert
dabei fast über Otto, der im Weg liegt und schläft. Sehen kann Papa Otto ja nicht, schließlich

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