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Nesthäkchen 02 - Nesthäkchens erstes Schuljahr

Nesthäkchen 02 - Nesthäkchens erstes Schuljahr

Titel: Nesthäkchen 02 - Nesthäkchens erstes Schuljahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Else Ury
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hin und her.
    »Das sind alles Kinder gewesen, die ihre Milch auf Erden immer stehen gelassen haben. Nun müssen sie im Himmel zur Strafe Milch austragen«, berichtete Herr Zappel.
    »Wenn man seinen Kakao stehen läßt, das ist wohl nicht so schlimm?« erkundigte sich Nesthäkchen interessiert.
    »Das ist eins wie das andere, ich rate dir, trink ihn von nun an lieber hübsch aus«, meinte Herr Zeppelin.
    Nun ging es geradewegs ins Mondland. Da webte ein silberbläuliches Licht.
    An eine große, große Wiese kamen sie, da blühten lauter goldene Sterne.
    Viele kleine Mondkälber weideten auf der Wiese. In der Mitte aber saß der gute Mond mit seinem breiten, freundlichen Gesicht, wie er immer abends in Nesthäkchens Kinderstube zu blicken pflegte, der war der Hirt.
    Da hielt das Luftschiff.
    »Also du bist Doktor Brauns Nesthäkchen?« sagte der Mond und winkte ihr mit seinem silbernen Hirtenstab, näher zu treten.
    »Ja, das bin ich, Onkel Mond«, antwortete Annemarie und machte einen artigen Knicks. »Und außerdem bin ich auch noch die Erste in der Klasse!« fügte sie zutraulich hinzu, denn der gute Mond war ihr ein lieber Bekannter.
    »So - so«, schmunzelte der Mond und verzog seinen Mund von einem Ohr zum andern. »Dann zähle mir doch mal meine Mondkälber hier.«
    »Gern, Onkel Mond«, sagte Nesthäkchen mit einem höflichen Knicks und begann zu zählen. Dazu blies der Mond auf einer Silberschalmei »Weißt du, wieviel Sternlein stehen«.
    Aber die vielen tausend Mondkälber sprangen unaufhörlich durcheinander, daß Annemarie nicht wußte, welche sie schon gezählt hatte und welche nicht.
    »Jetzt habe ich aber genug, jetzt will ich nach Haus«, rief Nesthäkchen aufgeregt und lief zu dem Luftschiff zurück. »Wo ist denn die Erde überhaupt?« Die Kleine spähte aus dem Fenster in die schwarze Tiefe hinab.
    »Die ist so weit, daß sie gar nicht mehr zu sehen ist«, antwortete Herr Zippel.
    »Aber ich muß doch in die Schule! Ich muß aufpassen, wer noch nach dem Läuten spricht, weil ich doch die Erste bin!« schrie Nesthäkchen und lehnte sich noch weiter aus dem Fenster.
    »Zurück - du fällst!« rief Herr Zappel erregt.
    Zu spät - pardauz - da plumpste Nesthäkchen bereits aus dem Luftschiff heraus.
    Sie fiel - immer tiefer und tiefer fiel sie.
    »Ich falle!« schrie sie, und da war sie schon auf der Erde angelangt.
    Sie schlug die Augen, die sie angstvoll bei dem jähen Sturz geschlossen hatte, auf - wie merkwürdig, gerade in ihr Bettchen war Klein-Annemarie hineingefallen. Vor diesem aber stand Fräulein Lena und lachte.
    »Du hast wohl geträumt, Annemiechen, es ist Zeit zum Aufstehen.«
    »Ich bin doch eben mit dem Zippel-Zappel-Zeppelin im Mondland gewesen«, meinte die Kleine noch ganz verschlafen. »Hörst du denn das Luftschiff nicht surren, Fräulein?«
    »Rrrrrr - rrrrrr« klang es wirklich vom Fenster her.
    Eine große schwarze Brummfliege surrte dort gegen die Fensterscheibe.

Im Zoologischen Garten
     
    Tante Kätchen und Onkel Heinrich aus Arnsdorf, dem Gut, auf dem Nesthäkchen und ihre Brüder im vorigen Jahre herrliche Sommerferien verlebt hatten, waren zu Besuch nach Berlin gekommen. Das gab eine Freude, jeder Tag war jetzt ein Festtag.
    Tante Kätchen war Muttis Schwester und hatte Nesthäkchen ganz besonders in ihr Herz geschlossen. Nur schade war's, daß Kusine Elli hatte zu Hause bleiben müssen. Obwohl Elli sechs Jahre älter war als Klein-Annemarie, waren die Kusinen gut Freund miteinander.
    Aber die Spazierfahrten, die vielen Besorgungen, die meistens in einer Konditorei endigten, trösteten über Ellis Fernbleiben.
    »Wenn Sonntag schönes Wetter ist, gehen wir mit euch drei Banditen in den Zoologischen Garten«, verkündete Onkel Heinrich eines Tages den Braunschen Kindern.
    »Au - fein - famos!« Mit dreistimmigem Jubel wurde Onkels Vorschlag aufgenommen. »Darf meine Gerda auch mit, lieber Onkel Heinrich?«, bettelte Nesthäkchen und schmiegte den Blondkopf zärtlich an Onkels Bart.
    »Aber natürlich«, lachte der nette Onkel.
    »Gerda - Gerdachen - du darfst mit in den Zoologischen Garten!« Jauchzend schallte es durch die Kinderstube. Puppe Gerda strahlte über das ganze Gesicht.
    »Nun sorgt nur dafür, daß Sonntag schönes Wetter ist, Kinder«, mahnte Tante Kätchen scherzend. Das taten sie denn auch alle drei, jeder auf seine Weise.
    Hans setzte seinen Laubfrosch, den grünen Wetterpropheten, auf die oberste Sprosse der kleinen Leiter, die aus dem Glas

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