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Netha-Chrome

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Titel: Netha-Chrome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janco Weiland
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lackiert. Je näher sie kamen, umso mehr Details konnte ich erkennen. Jedes Fahrzeug war mit einer mächtigen Frontkanone ausgestattet und mit kleineren Waffensystemen an den Flanken. Von wegen leicht gepanzerte Fahrzeuge. Das waren Angriffsvehikel!
    Sie näherten sich immer schneller. Meine Anspannung wurde größer. Das rief auch gleichzeitig die Schmerzen in meinem Arm zurück auf den Plan. Von jetzt auf gleich wurden sie so heftig, dass ich die Zähne aufeinanderbeißen musste. Das konnte ich jetzt überhaupt nicht gebrauchen!
    „Alles in Ordnung?“, wollte Sydney besorgt wissen. Ich nickte und ergriff ihre Hand.
    „Geht schon“, gab ich knapp zur Antwort und ließ dabei die Staubwolke nicht aus den Augen. Ich bemerkte, dass die UDS-Kolonne im Begriff war, unsere Route zu kreuzen. Ich kramte in der Manteltasche. Glücklicherweise hatte ich, neben dem MPH, auch meinen gesamten Pillenvorrat eingesteckt. Hastig warf ich eine Vicodin ein.
    Die ersten Fahrzeuge der Kolonne querten nun einige Meter von uns entfernt. Ich warf einen Blick auf den Fahrer unseres Rovers. Angespannt saß dieser auf seinem Sitz und fluchte leise, während er unsere Fahrt verlangsamte.
    „Was soll denn das?“, hörte ich ihn knurren. Zwei Reihen hinter ihm wurde ein junger Mann nervös. Er schaute sich hastig um und fummelte an sich herum wie ein Dealer, der in der Nähe eines Cops sichergehen wollte, dass er nichts Illegales dabeihatte. Ich konnte das Gesicht des Kerls nicht sehen und hatte auch nicht auf ihn geachtet, als ich eingestiegen war. Aber irgendetwas schien er zu verbergen. Ich versuchte, etwas mehr von ihm und seinem Gesicht zu erkennen, um ihn durch die Erkennungssoftware zu jagen. Aber ich konnte nur einen Teil seines Gesichts erkennen, als seine Blicke nervös umherirrten.
    Die Kolonne stoppte nun vor uns und auch der Fahrer unseres Rovers ging in die Eisen. Von etwas weiter hinten scherte eines der UDS-Fahrzeuge aus, kam längsseits und stoppte ebenfalls. Der Militär-Rover war deutlich niedriger und kleiner als unserer und so blickte ich von oben direkt auf das mächtige Frontgeschütz. Ich konnte keine Energiezuleitungen erkennen, woraufhin ich annahm, dass es sich um Projektilgeschütze handelte. Solche Waffen waren nicht in der Lage, starke Energieschilde zu durchbrechen. Aber einen Ausflugs-Rover, so gut gepanzert er auch sein mochte, konnten sie dennoch mühelos in seine Einzelteile zerlegen. Wenn dies denn ihre Absicht war.
    Aus dem Rover, der nun direkt neben uns stand, stiegen zwei Soldaten aus. Anders als die marsianischen Duster waren die vorherrschenden Tarnfarben ihrer Kampfanzüge dunkelrot und grau. Sie trugen schwere Sturmgewehre vor sich her, deren Fabrikat ich nicht kannte. Langsam näherten sie sich unserem Rover. Der Kerl ein paar Reihen vor uns zappelte wie ein cracksüchtiges Eichhörnchen auf seinem Sitz hin und her. Immer wieder griff er sich in die Innentasche seiner hellgrauen Jacke. Eine Waffe? Vermutlich…
    Mein Griff ging nun ebenfalls zur Sixton. Sydney legte ihre Hand zur Beruhigung auf meine.
    „ Bleib ruhig“, gab sie mir durch ihre Gedanken zu verstehen. Ich schaute sie kurz an und nickte dann in Richtung des Typen.
    „ Siehst du den Kerl da? Er ist nervöser als die anderen hier und fummelt sich immer in der Jackentasche herum.“
    „Glaubst du, der hat etwas zu verbergen?“
    Ich schluckte. Wir hatten ebenfalls etwas zu verbergen. Hatten die UDS-Truppen den Rover wegen uns angehalten? Oder wegen dieses Kerls?
    Meine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt. Irgendetwas würde gleich passieren, dass hatte ich im Urin. Und es würde mir nicht gefallen.
    „Behalt ihn im Auge“, wies ich die KI an. Unbemerkt von den anderen checkte ich die Sixton. Entsichert und geladen. Doch wenn die UDS wegen uns diesen Aufriss veranstaltete, was für Chancen hätten wir dann? Zwei mit Handfeuerwaffen ausgerüstete Personen gegen einen schwerbewaffneten Konvoi? Das klang nach Sterben im Stile von Bonnie und Clyde. Nicht die Art, wie ich abtreten wollte.
    Die Tür unseres Rovers öffnete sich und einer der UDS-Soldaten hielt ein Gewehr in den Innenraum. Ich konnte lediglich den Lauf erkennen, der auf den Fahrer gerichtet war. Von draußen rief jemand etwas, das ich nicht verstehen konnte. Blitzschnell ließ ich BAS die Sprache analysieren. Er identifizierte das Gerufene als Standartdeutsch, eine allgemein gültige Sprache für alle mitteleuropäischen Ländereien, die der UDS angehörten.
    Der

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