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Netha-Chrome

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Titel: Netha-Chrome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janco Weiland
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mit Asharow ein Pakt mit dem Teufel wäre –ein Pakt, der meines Erachtens eh niemals zustande käme- für die KI war es eben eine einfache Möglichkeit, einige Probleme zu lösen.
    Washington schaute Sydney entgeistert an und grunzte abschätzig.
    „Na klar!“ zischte dieser. „Sie haben unseren Ausführungen anscheinend ebenso wenig zugehört wie Arkansas. Asharow verfolgt ganz andere Ziele als wir, und selbst wenn wir ihn von seinen wie auch immer gearteten Vorhaben abbringen könnten, was ich nebenbei erwähnt für vollkommen unmöglich halte, geht er mit einer Kaltblütigkeit vor, die wir uns für unsere Sache auf keinen Fall auf die Fahne schreiben können.“
    Ich runzelte die Stirn und überlegte. So abwegig schien mir Sydneys Vorschlag bei näherer Betrachtung überhaupt nicht. Ich wusste zwar, dass wir Asharow niemals dazu bringen konnten, mit uns zusammenzuarbeiten. Aber vielleicht konnten wir ihn irgendwie dazu benutzen, um Kontakt mit dem terranischen Militär aufzunehmen. Es schien weit hergeholt, aber es war eine Idee, die ausgebaut werden musste. Asharow konnte der Schlüssel werden. Er war der terranische Spion.
    „Sie gingen also lieber als strahlender weißer Ritter in den Tod, als etwas zu riskieren und vielleicht als blutbefleckter Held zu triumphieren?“, fragte ich und ergriff somit öffentlich Partei für Sydneys durchaus verwegene Idee. Der Agent sowie auch Toluca und Omega schauten Sydney und mich an, als hätten wir nicht mehr alle Latten am Zaun.
    „Davon abgesehen, dass ich diese Metapher total daneben finde, aber soll das bedeuten, dass ihr beide ernsthaft in Erwägung zieht, Asharow wieder mit ins Boot zu holen?“, fragte Toluca ungläubig und ließ seine Blicke zwischen der KI und mir hin und herwandern.
    „Vielleicht denke ich über diese Option nach“, entgegnete ich und traute meinen Worten selbst kaum. Und auch Washington konnte scheinbar kaum glauben, was er da aus meinem Mund hörte.
    „ Sie ? Gerade Sie denken darüber nach, Asharow auf unsere Seite zu ziehen? Ich glaube, Ihnen bekommt der teure Whiskey nicht!“
    „Ich habe nicht gesagt, dass ich vor ihm auf die Knie gehen und bitte, bitte sagen werde. Ich denke vielmehr darüber nach, ihn zu benutzen. Dass der Kerl nach wie vor gefunden und aufgehalten werden muss, steht wohl außer Frage. Und ich werde ihn finden und aufhalten, ich denke, auch das steht außer Frage. Und wenn ich ihn finde, werde ich ihn dazu benutzen, um mit den Terranern Kontakt aufzunehmen.“ Wie auch immer ich das alles anstellen wollte.
    Washingtons Miene verzog sich, dann brach der Agent in schallendes Gelächter aus.
    „Tut mir leid dass ich lache, Arkansas. Aber erstens haben wir inzwischen kaum noch mehr Zeit zu warten, bis Sie diesen Mistkerl endlich aufgespürt haben. Und zweitens kenne auch ich Asharow inzwischen. Er würde lieber sterben, als uns zu helfen, schließlich haben wir ihn den Terranern ausliefern wollen. Wenn Sie ihn gewaltsam zu irgendetwas zwängen, würde Ihnen der Kerl höchstens dreckig ins Gesicht lachen.“
    Ich wusste, wie merkwürdig der Plan klang, aber er reifte langsam. Anstatt Asharow zu finden, um ihn in die ewigen Jagdgründe zu schicken, musste ich ihn nun aufspüren, um durch ihn Kontakt mit der Allianz aufzunehmen. Eine andere Möglichkeit sah ich momentan nicht, obwohl ich wusste, dass es mir vermutlich unmöglich wäre, den Terroristen am Leben zu lassen. Aber ich musste es zumindest versuchen!
    „Denken Sie, was Sie wollen, Washi! Halten Sie mich von mir aus für völlig geisteskrank! Aber wenn wir ohne die Unterstützung Terras gegen das Regime vorgehen, haben wir keine Chance. Ich führe niemanden in eine aussichtslose Schlacht, ohne vorher alle Alternativen ausgeschöpft zu haben. Ich weiß, dass dieser Plan total bekloppt klingt, aber solange wir keinen anderen haben, werde ich diesen Plan verfolgen. Das ist zumindest besser, als nur rumzusitzen und zu jammern, wie beschissen doch alles ist!“ Washington zischte.
    „Wissen Sie was, Arkansas? Lecken…“ Er wurde durch eine dumpfe Explosion unterbrochen. Der Boden unter unseren Füßen bebte leicht. Schreie hallten plötzlich durch die Höhle, die Musik verstummte. Ich zuckte unweigerlich zusammen.
    „Was war das?“, fragte ich. Omegas Gestalt fing an, vor meinen Augen zu verschwimmen.
    „Wir wurden entdeckt“, antwortete er mit vibrierender Stimme.

Kapitel 10
    „Wie kann das sein?“, stieß Washington hervor, während er eine

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