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Netha-Chrome

Netha-Chrome

Titel: Netha-Chrome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janco Weiland
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mir ein.
    „Oh ja, natürlich“, murmelte ich. „BAS? Bitte Firewall DC14 deaktivieren.“
    BAS piepte, deaktivierte seine Sperrfunktion und schon erschien Omega vor mir. Die digitale Intelligenz schaute mich etwas säuerlich an.
    „Danke, dass du mich wieder an deinem Leben teilhaben lässt, Arkansas“, sagte er und klang tatsächlich beleidigt. Ich zuckte mit den Schultern.
    „Es gibt eben Dinge, die sind nichts für kleine Streamlinge.“
    Jetzt schaute mich Derek genauso schräg an wie zuvor Toluca. Natürlich, er konnte Omega-Theta nicht sehen. Weil die Intelligenz nicht wollte, dass der Dealer sie sieht.
    Derek schüttelte verständnislos den Kopf.
    „Ihr habt anscheinend alle eine Macke!“, knurrte er und war auch schon durch die Tür verschwunden.
    Ich wandte mich an Toluca und Omega.
    „Also, was habt ihr Beiden da gerade bequatscht?“
    „Ich habe vorgeschlagen, den Stream für eure Flucht noch einmal lahmzulegen“, sagte Omega.
    „Und ich bin der Meinung, dass es zu nichts führen wird“, warf Toluca ein. „Außer zu noch mehr Chaos.“
    „Wir haben dem Protektorat damit gedroht, den Stream ein weiteres Mal abzuschalten, sollten unsere Forderungen nicht erfüllt werden. Das sollten wir dann jetzt auch tun.“
    „Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, es nicht noch einmal zu tun?“, blaffte Toluca den Streamling an.
    „Hatten wir“, gab dieser zurück. „Aber die Situation hat sich nun mal grundlegend geändert. Wir sollten noch einen Blackout herbeiführen. Das würde unsere Forderungen unterstreichen und dem Protektorat klarmachen, dass wir nicht scherzen. Sie verhaften einen Hacker nach dem anderen, das dürfen wir nicht ignorieren. Und wir würden ganz nebenbei den Weg für unsere Flucht freimachen, wenn wir alles noch einmal lahmlegen.“
    „Wieso?“, fragte Toluca und erhob seine Stimme. „Damit noch mehr Menschen verletzt werden oder sterben müssen? Nein, da mache ich nicht mit. Es war von Anfang an eine Scheißidee. Und sie wird nicht besser.“
    „Da stimme ich Toluca zu“, mischte ich mich ein. „Also ich für meine Begriffe habe keinen Bock auf noch einen Blackout. Zumal ich gerade eben mein Gedächtnis zurückhabe.“
    Ich schaute Sydney an. Ich wollte nicht noch einmal vergessen, dass wir uns geküsst hatten. Und dass wir Sex miteinander hatten schon mal gar nicht. Wäre dieser schlecht gewesen, wäre es mir egal. Aber der Sex mit dieser KI war der beste, den ich je hatte. Nicht einmal das Schäferstündchen, das ich einst mit Tijuana gehalten hatte, konnte dieser Erfahrung das Wasser reichen. Die Jungs der Devlin Corporation hatten sich richtig ins Zeug gelegt und Sydney ein umfangreiches Können in diversen Sexualpraktiken programmiert.
    „Ich könnt euch aus dem Stream ausklinken“, schlug Omega vor.
    „Ausklinken?“, fragte ich verwirrt. „Du meinst so, wie es Asharow getan hat?“
    Die Intelligenz nickte. „Genau. Ihr würdet so nicht nur den Auswirkungen entgehen, sondern wärt für die Sicherheitskräfte auch nicht mehr aufzuspüren. Ihr könntet das Chaos nutzen, um unerkannt die Stadt zu verlassen.“
    Ich fuhr mit einer Hand durchs Gesicht, meine Blicke wanderten zwischen Sydney, Toluca und Omega hin und her. Toluca war alles andere als begeistert von dieser Idee. Und auch Sydney hatte scheinbar ihre Bedenken.
    „Ark, ich muss mich Toluca anschließen. Es wäre falsch, nochmals ein solches Chaos über die Stadt zu bringen. Nicht, um uns die Flucht zu ermöglichen und auch nicht, um eine Forderung zu stützen, die das Protektorat auf keinen Fall umsetzen wird.“
    Ich schaute die KI an und machte ihr mit meinen Blicken klar, dass wir einer Meinung waren.
    „Sehe ich auch so“, gab ich zurück.
    Plötzlich reckte Omega den Kopf, als hätte er ein Geräusch in der Ferne gehört.
    „Zu was auch immer wir uns entschließen, wir sollten uns beeilen“, gab er zu verstehen. „Ich erhalte gerade die Information, dass die Soldaten den Wohnblock A erreicht haben!“

Kapitel 13
    Als wir aus der engen Wohnzelle traten, konnten wir schon die Soldaten auf der anderen Seite des Blocks erkennen. Mehrere dutzend rotgekleideter Duster schwadronierten mit schussbereiten Waffen auf den engen Gängen an den Wohneinheiten vorbei, hielten Passanten an und kontrollierten ihre IDs. Die Kohlenstoffeinheiten unserer kleinen Gruppe zwängten sich dicht an die Wand, während Omega einfach auf dem Steg stehenblieb wie eine Gallionsfigur. Klar, der brauchte sich auch nicht zu

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