Netzwerk des Boesen
angehört.«
»Sie sind ein guter Mann«, sagte Dillon. »Sie haben uns sehr geholfen.«
Patel zögerte. »Sagen Sie, steckt Mrs. Morgan in Schwierigkeiten? Sie ist zwar nicht mehr sonderlich fit, aber eine sehr nette Frau.«
»Keine Sorge«, sagte Hannah. »Wir stellen nur ein paar Ermittlungen an.«
»Was das bei Leuten wie Ihnen heißt, weiß ich nur zu gut.«
Dillon klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. »Keine Angst, mein Sohn. Wir sind die guten Jungs.«
Sie verließen den Laden und gingen zurück zu ihrem Mini. »Yuri Ashimov«, überlegte Hannah laut. »Interes sant.«
»Komm, lass uns sehen, was Roper damit anfangen kann«, schlug Dillon vor.
In der Monk Street schloss Greta ihre Kamera an Ashi movs Computer an und zeigte ihm die Aufnahmen von Dillon und Hannah.
»Bitte sehr. Die Tante vom Sozialamt, nehme ich an. Wer der Kerl ist, weiß ich nicht.«
Ashimov stieß einen unterdrückten Fluch aus. »Aber ich. Gütiger Himmel, Greta, da bist du aber auf was ge stoßen.«
»Was zum Teufel soll das heißen?«
»Letztes Jahr, als Baron von Berger von Berger Interna tional bei diesem Flugzeugabsturz ums Leben kam und Belov dessen Ölkonzessionen übernahm und mich zum Verantwortlichen der Sicherheitsabteilung machte, da habe ich in den früheren Berichten von Berger Internati onal herumgestöbert. Hast du gewusst, dass Berger einen beinahe offenen Krieg gegen einen Mann namens Charles Ferguson führte? Hast du den Namen schon einmal ge hört?«
»Natürlich«, gab Greta zurück. »Er leitet diese Spezial einheit des Premierministers, Special Branch wird sie ge nannt.«
»Eins mit Stern, Greta.« Ashimov deutete auf das letzte Foto auf dem Bildschirm. »Das ist Detective Superinten dent Hanah Bernstein, Fergusons Assistentin.«
»Gütiger Himmel«, stöhnte Greta.
Ashimov klickte zu Dillon. »Und dieser freundliche Herr – der hat es wirklich faustdick hinter den Ohren. Sean Dillon, Fergusons starke rechte Hand und früher einmal Top-Aktivist der provisorischen Irisch-Republikanischen Armee. Mehr als zwanzig Jahre lang gelang es weder der britischen Armee noch der RUC, dieses Mannes habhaft zu werden.«
»Und jetzt arbeitet er für den Premierminister? Das ist doch nicht zu fassen!«
»Ach, das ist typisch für die Briten. Die nehmen, was sie kriegen können.«
»Und, was heißt das für uns?«
»Dass Fergusons Elitetruppe diese Mrs. Morgan durch leuchtet, deren Sohn angeblich ein Attentat auf Präsident Jake Cazalet in New York geplant hatte und jetzt anschei nend verschwunden ist. Oder würdest du das Auftauchen von Dillon und Bernstein an ihrer Haustür als Zufall be zeichnen?«
»Nein, gewiss nicht. Was hast du vor?«
»Ich werde Dr. Ali Selim in Kenntnis setzen. Wir zie hen es von der Seite auf. Ich zeige ihm die Fotos.«
»Und Belov?«
»Der überlässt derartige Dinge meinem Gutdünken, doch ich werde ihn selbstverständlich auf dem Laufenden halten.« Er lächelte. »Um so etwas kümmert er sich gar nicht, Greta, meine Liebe, das musst du verstehen. Das gilt auch für Operationen an der Oberfläche – da bin ich der Boss.« Sein Lächeln floss in die Breite, als er sie auf die Wange küsste. »Vertrau mir nur.«
Kurz darauf stand er auf einem alten Anlegesteg, gleich um die Ecke von der Queen Street Moschee und schaute über den Fluss. An das Geländer gelehnt, rauchte er eine Zigarette, genoss den herrlichen Ausblick auf die Land schaft und die vorbeigleitenden Schiffe. Er musste nicht lange warten, bis Selim auftauchte. Der Doktor hatte ein angenehmes Äußeres, obgleich der Vollbart viel von sei nem Gesicht verbarg. Er trug einen eleganten BurberryTrenchcoat und hielt den Schirm schräg gegen den Regen.
»Yuri, mein Freund.« Er lächelte. »Sie sagten, es sei dringend. Warum haben Sie mich nicht in meinem Büro in der Moschee angerufen?«
»Nicht noch einmal«, gab Ashimov zurück. »Ich habe Neuigkeiten für Sie. Die Reise von unserem Freund Mor gan nach New York hat allem Anschein nach in ein schwarzes Loch geführt.«
»Wie schade«, erwiderte Selim ungerührt.
Ashimov erzählte ihm, was er wusste.
Anschließend sagte Selim: »Es ist aber nicht sicher, dass er ein böses Ende gefunden hat, das ist doch nur reine Spekulation.«
»Ali, mein lieber Freund, wenn Fergusons Truppe da mitgemischt hat, besonders dieser Dillon, dann
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