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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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Menge. Als er Fergu­ son erreicht hatte, blieb er abermals stehen und setzte ein Lächeln auf.
      »Es ist mir immer ein Vergnügen, alte Freunde wieder zu treffen. General Ferguson inzwischen. Das gefällt mir. Sie haben mich rangmäßig überholt.«
      »Es scheint so, Oberst.«
      Immer noch lächelnd bot Putin Ferguson die Hand zum Gruß. »Ich bin froh, dass Sie sich erinnern.«
      »Dass wir Kugeln ausgetauscht haben?«
    Putin zuckte die Achseln. »Das ist lange her.«
    »In der Tat.«
      Putin wandte sich zum Gehen, blieb dann doch kurz stehen und drehte sich noch einmal mit einem fragenden Gesichtsausdruck zu Ferguson um. »Und Charles?«
      »Pardon?«
      »Ich an Ihrer Stelle würde auf ihn aufpassen – sehr gut auf ihn aufpassen.«
      »Das werde ich, Herr Präsident, darauf können Sie sich verlassen.«
      Putin ging weiter.
      »Was sollte das denn, Sir?«, fragte Hannah erstaunt. »Hat sich ziemlich deutlich nach einer Warnung ange­ hört.«
      »Ganz recht, Superintendent, das ist bei mir auch so angekommen. Aber wohin ist Belov verschwunden?«
      »Der steht dort drüben an der Bar mit Ashimov und Greta Novikova«, beantwortete Dillon seine Frage.
      »Schön, dann wollen wir den beiden mal ein bisschen Gesellschaft leisten.« Ferguson lächelte. »Könnte interes­ sant werden.«

    »Sie kommen«, sagte Ashimov. »Vielleicht sollten Sie bes­ ser gehen.«
      »Warum das denn, um alles in der Welt?«, gab Belov entrüstet zurück. »Dieser Champagner ist hervorragend, da nehme ich doch gern noch ein Glas.« Mit einem brei­ ten Lächeln schwang er herum. »General Ferguson. Ein schon lange überfälliges Vergnügen, Sie zu sehen.«
      »Das wage ich zu bezweifeln«, gab Ferguson lakonisch
    zurück. »Ich nehme an, Sie wissen, wer meine Freunde hier sind, nachdem ich die Ihren jedenfalls kenne.« Er nickte Greta zu. »Ich bin entzückt, Major«, sagte er, nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss auf den Handrücken. »Respekt, die GRU hatte schon immer Stil, das muss man ihr lassen.« Damit wandte er sich an Ashimov. »Ganz im Gegensatz zum KGB.«
      Ashimov reagierte nicht auf diesen Seitenhieb, aber Be­ lov. »Was mich einschließt, General. Gibt es nicht dieses Sprichwort über Menschen im Glashaus, die nicht mit Steinen werfen sollten? Ganz besonders nicht, wenn man einen Mann wie Dillon an seiner Seite hat, obwohl Sie, Su­ perintendent, Scotland Yard fraglos zur Ehre gereichen.« Er prostete Hannah zu und leerte sein Glas. »Nehmen wir noch einen Drink?«
      »Eine ausgezeichnete Idee«, meinte Ferguson. »Ich se­ he, wir haben keine Geheimnisse voreinander.«
      »Was Ihre Person betrifft, jedenfalls nicht«, setzte Dillon hinzu. »Und vergessen wir bitte nicht Henry Morgan in Manhattan und den tragischen Unfall seiner Mutter!« Als ein Kellner vorbeikam, nahmen sich alle ein Glas Cham­ pagner vom Tablett. »Aber eines wundert mich wirklich: Was hat einer der reichsten Männer der Welt mit einem Schläger wie diesem Ashimov hier und einem Versager wie Ali Selim zu schaffen?«
      »Sie verstehen anscheinend die größeren Zusammen­ hänge nicht, Dillon«, sagte Ferguson. »Geld ist nicht alles. In diesem Punkt sind Sie ein gutes Beispiel. Sie sind reich, aber –«
      »Er liebt das Risiko«, beendete Belov für ihn den Satz.
      »Richtig. Reich zu sein bedeutet, gleichzeitig alles und nichts zu besitzen. Aber ein Mann braucht mehr. Ich er­ innere mich, vor Jahren einen Mann namens Luhzkov verhört zu haben, seines Zeichens Deepcover-Agent für den KGB. Er sprach oft mit ehrlicher Bewunderung von Oberst Belov, dem Leiter der Sektion Drei des KGB. Be­ lovs vordringlichste Aufgabe bestand darin, in der westli­ chen Welt Chaos zu stiften – Chaos, Angst und Verunsi­ cherung, bis sich in den Systemen Risse zeigten und Re­ gierungen stürzten.«
      Belov gab sich immer noch wie die Ruhe selbst, doch seine Lippen spannten sich etwas, und sein Griff um das Champagnerglas wurde fester, als Dillon kopfschüttelnd einwarf: »Genau wie im Irak. Da wären all diese spru­ delnden Ölfelder zu haben, aber nachdem Saddam einge­ buchtet ist, weiß niemand, was daraus wird.«
      Belov stellte sein Glas ab. »Ich habe für heute genug Unsinn gehört. Lasst uns gehen.«
      Er nickte Ashimov und Greta auffordernd zu, durch­ querte den Saal und steuerte den Ausgang an. Draußen vor dem Dorchester blieb er stehen. Ashimov winkte ihre Limousine

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