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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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heran.
      »Tut mir Leid, Josef.«
      »Dann unternehmen Sie etwas dagegen. Ich bin mit hochwichtigen Angelegenheiten befasst. Es geht um unse­ re Zukunft im Irak und in Saudi-Arabien. Was Ferguson und seine Leute betrifft, so gebe ich Ihnen freie Hand.«
      »Ich habe bereits für heute Abend eine kleine Überra­ schung für Dillon vorbereitet.«
      »Ausgezeichnet. Dann wünsche ich gutes Gelingen.« Ashimov hielt Belov die Tür zum Fond auf. Belov stieg ein und ließ das Fenster herunter. »Die nächsten drei Ta­ ge bin ich im Rashid House in der South Audley Street zu erreichen, dann fliege ich zum Schloss.«
      »Und anschließend in den Irak?«
      »Nein, nach Moskau. Ich muss sehen, dass der Präsi­ dent auf unserer Seite bleibt.«
      Die Limousine entfernte sich. »Zu welchem Schloss?«, wunderte sich Greta.
      »Drumore Place. Es liegt im County Louth in Irland. Seine neueste Errungenschaft. Einige Hektar Land, auf dem ein Schloss steht mit allem, was man sich nur wün­ schen kann. Für Belov hat es den besonderen Vorteil, dass diese Gegend die Hochburg des irischen Nationalismus ist. In Louth hat die IRA noch keinen Wind davon ge­ kriegt, dass der Krieg vorbei ist, besonders nicht der örtli­ che Kommandant, ein gewisser Dermot Kelly.«
      »Ist das denn kein Problem für ihn?«
      »Für Josef mit seinem Reichtum? Für einen Mann oh­ ne die geringste Zuneigung für die Briten? Die Leute dort haben ihn aufgenommen wie einen der ihren. Er kennt Kelly schon sehr lange.«
      »Und was ist mit dir? Lieben sie dich genauso?«
      »Aber gewiss doch. Bei meinem Charme.«
      Greta lächelte. »Was machen wir jetzt?«
      »Jetzt lade ich dich zum Abendessen ein.«
      »Und Dillon?«
      »Ach, der befindet sich in bester Obhut.« Er winkte ein Taxi heran.

    5.

    Sie tranken an der Bar im Dorchester-Ballroom ihren Champagner aus, als Hannah zu Ferguson sagte: »Sie wa­ ren ein bisschen hart, Sir.«
      »Ja, das weiß ich. Luhzkov hat sich übrigens erhängt. Jetzt wissen wir alle, wo wir stehen, und das behagt mir.«
      »Sie alter Halunke. Sie warten auf eine Reaktion«, sagte Dillon.
      »So etwas in der Art. Ich habe vorhin mit Roper gespro­ chen und ihn gebeten, einen Bericht über Belov zusam­ menzustellen. Das ist bereits geschehen. Und ich erwarte von Ihnen beiden, dass Sie diesen sorgfältig durchlesen.«
      »Selbstverständlich, Sir«, erwiderte Hannah.
      »Gut. Dann machen wir uns jetzt auf den Weg.«
      An der Garderobe mussten sie kurz warten, um ihre Mäntel entgegenzunehmen, und als sie aus dem Dor­ chester traten, und ihr Daimler gerade vorfuhr, setzte leichter Regen ein.
      »Ich bringe Sie nach Hause«, erbot sich Ferguson.
      »Danke, aber ich für meinen Teil gehe gern ein Stück zu Fuß, wenn Sie nichts dagegen haben«, sagte Dillon.
      »Bei diesem Regen?« Ferguson hielt Hannah die Wa­ gentür auf. »Dann werden Sie ihn wohl entschuldigen müssen, Superintendent. Die Iren und der Regen, Sie wis­ sen schon.«
      »Sicher, und Ihre ehrenwerte Mutter, eine Cork-Frau, hätte Ihnen gewiss beigepflichtet.«
      »Passen Sie auf sich auf, Sie Schurke, und bleiben Sie friedlich.«
      »Aber immer doch, General.«
      Dillon wartete, bis der Daimler abgefahren war, dann schlug er den Mantelkragen hoch und marschierte los, am Hoteleingang vorbei und weiter durch Mayfair in Richtung Shepard’s Market.
      Dass er verfolgt wurde, war ihm klar, seit er den Ball­ saal verlassen hatte. Zwei Männer waren es, einer in einer Seemannsjacke und Wollmütze, der andere in Anorak und Baseballkappe. Idiotisch, wirklich. Die beiden sta­ chen aus den festlich gekleideten Gästen, die mit ihnen das Dorchester verließen, heraus wie zwei Marsmen­ schen.
      Kurz vor Shepard’s Market blieb Dillon an einer Stra­ ßenecke stehen, um sich eine Zigarette anzuzünden, dann bog er in eine kleine Seitenstraße ab, die von alten vikto­ rianischen Stadthäusern mit schmiedeeisernen Geländern und Stufen, die zu Untergeschossen führten, flankiert wurden. Er beschleunigte seinen Schritt, rannte dann blitzschnell eine Treppe hinab und wartete in der Dun­ kelheit.
      Gleich darauf hörte er jemanden rennen und eine Stimme: »Wo ist der Kerl hin, verdammt noch mal?«
      Geräuschlos kam Dillon wieder die Stufen hoch und blieb, die Hände in den Taschen seines Trenchcoats ver­ senkt, stehen.
      »Da seid ihr ja, Freunde«, sagte er. »Ich dachte

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