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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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meinst du zu dem Ganzen?«
      »Ganz einfach. Ferguson ist nicht scharf auf einen Pro­ zess im Old Bailey. Das würde den Moslems nicht gefallen. Also hat er Sean mit dem Auftrag losgeschickt, Selim zu­ rückzubringen. Anschließend würde an einem sicheren Ort in London eine nette kleine Inquisition stattfinden, was wiederum Ihnen und Mr. Belov nicht gefallen würde.«
      »Na, dann wollen wir hoffen, dass es dazu nicht kommt. Aber nun zu Ihnen beiden. Würde es Sie belasten, wenn ich in London Ärger mit Ferguson und seinen Leuten hät­ te? Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen sagen würde, dass ich Sie brauche? Was natürlich beinhalten würde, dass Sie es mit Dillon aufnehmen.«
    Die beiden Männer wechselten einen Blick und grinsten.
      »Nun ja«, meinte Murphy. »Er war ein Kamerad, daran gibt es nichts zu rütteln. Was aber nicht bedeutet, dass es nicht das eine oder andere Hühnchen zu rupfen gäbe.«
      »Hier läuft alles bestens, wie Sie sicher gehört haben«, sagte Kelly. »Wir regeln die Dinge nach unserem Gut­ dünken, und Belovs Zuschüsse an die Bauern schaffen Zufriedenheit.«
      Tod warf ein: »Aber durch diesen Friedensprozess wird das Leben hier ausgesprochen langweilig. Deshalb könnte Ihr Vorschlag interessant für uns sein.«
      »Aber eines muss Ihnen klar sein«, fügte Kelly hinzu: »Wenn es etwas gibt, worin Dillon es zur Meisterschaft gebracht hat, dann ist das, jemanden unschädlich zu ma­ chen.«
      »Und was bedeutet das für Sie?«
      »Oh, wir werden ihn schon ordentlich hetzen.« Tod Murphy grinste wieder.

    Später an diesem Tag spazierte Präsident Jake Cazalet in Nantucket am Strand entlang. Er liebte das alte Strandhaus mit Blick auf Dünen und Meer und kam sooft es ihm mög­ lich war dorthin, meistens an den Wochenenden. Dann brachte ihn der Hubschrauber am späten Freitagabend von Washington nach Nantucket und holte ihn am Sonntag­ abend wieder ab.
      Er hatte eine Köchin und eine Haushälterin aus dem nahe gelegenen Ort beschäftigt. Keinen Wirbel und gute Hausmannskost, so pflegte er zu sagen. Er hatte immer darauf bestanden, dass ihn nur zwei Männer vom Ge­ heimdienst begleiteten, und einer davon musste Clancy Smith sein.
      Abgesehen von den beiden Bodyguards war er selbst­ verständlich von elektronischen Sicherheitssystemen der neuesten Bauart umgeben, besonders seit dem Mordan­ schlag auf ihn vor drei Jahren, als er durch das nahe gele­ gene Marschland gejoggt war.
      Jetzt lief er mit seinem geliebten dunkelbraunen Retriever Murchison und Clancy Smith den Strand ent­ lang. Die Brandung brodelte, der Himmel war bleigrau und es regnete in Strömen, weshalb die beiden Männer ih­ re Schirme aufgespannt hatten. Sie blieben kurz stehen, damit Clancy dem Präsidenten Feuer geben konnte.
      »Es tut so gut, von all dem fortzukommen, Mr. Presi­ dent.«
      »Bei Gott, das tut es. Die salzige Meerluft ist wirklich Balsam für die Seele.«
      »Ganz gewiss.«
      In der Ferne hörten sie das unverwechselbare Brum­ men eines nahenden Hubschraubers, worauf Clancy be­ merkte: »Das wird Blake sein, Sir.«
      »Und unsere englischen Cousins«, ergänzte Cazalet. »Seltsam, ich habe jedes Mal ein komisches Gefühl, wenn ich einen Hubschrauber höre.« Er spähte in die Richtung, wo der Hubschrauber am Strand niederging. »Das Ge­ räusch erinnert mich immer noch an Vietnam.« Er schnippte seine Zigarette in den Sand. »Okay, dann wol­ len wir unsere Gäste mal begrüßen.«
      Ferguson und Hannah Bernstein saßen auf der ande­ ren Seite des niedrigen Couchtisches vor dem Kamin, Ca­ zalet gegenüber. Clancy lehnte an der Wand neben der Verandatür hinter ihnen. Murchison lag auf dem Teppich und beobachtete die Szene.
      »Ich habe Major Ropers Bericht über Belov mit gro­ ßem Interesse gelesen«, begann der Präsident, »und aus verständlichen Gründen nur kurz mit dem Premierminis­ ter gesprochen.«
      »Weshalb er auch dieses Gespräch hier vorgeschlagen hat, Mr. President.«
      »Dem Himmel sei Dank, dass wir einander wohl ge­ sonnen sind, sonst hätte ich in Manhattan tot auf dem Bürgersteig gelegen. Der Anschlag hätte so leicht klappen können. Tja, das werde ich nie verstehen, diesen Drang zu töten.«
      »Dazu kann uns Superintendent Bernstein sicherlich etwas sagen«, meinte Ferguson. »Sie hat einen Abschluss in Psychologie.«
      »Ich höre, Superintendent?«
      »Das Motiv, Sir, ist die grundlegende

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