Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
Vom Netzwerk:
sind. Ihr Onkel ist einer der übelsten Gangster von London, und Sie stehen ihm in dieser Eigenschaft kaum nach.«
      »Dann werde ich mich wohl noch mehr anstrengen müssen.«
      Dillon zog ein Päckchen Zigaretten aus der Jackenta­ sche und bot Greta eine an. »Also, wo geht’s als Nächstes hin? Sie kennen das Spiel, oder glauben es wenigstens.«
      »Mein Spiel könnte sich von dem Ihren unterscheiden. Wir Russen können nämlich sehr verschlagen sein.« Mit einem schnellen Schluck leerte sie ihr Glas. »Kommen Sie, lassen Sie uns jetzt was Anständiges trinken. Wenn Sie eine Flasche kaufen, stottere ich Glas für Glas bei Ih­ nen ab.«
      Billy lachte. »Sie sind wirklich Klasse, Lady. Nun mach schon, Dillon, lass dich nicht so lange bitten.«
      Dillon mochte sie; mochte sie mehr als jede andere Frau seit langem, als sie sich so nahe zu ihm über den Tisch beugte, dass er ihr Parfum riechen konnte, das Kinn auf eine Hand gestützt. »Kommen Sie schon, Dillon.« Jetzt forderte sie ihn heraus. »Trauen Sie sich nur.«
      Nach einer kleinen Pause sagte Dillon: »Okay, ich kapi­ tuliere.« Er bestellte eine Flasche Wodka, die beinahe so­ fort auf dem Tisch stand.
      Sie bestand darauf, den ersten Schluck zu nehmen. »Ich bin die Vorkosterin.« Sie kippte das Glas wie in Russland üblich auf einen Sitz hinunter und schnitt eine Grimasse. »Oh, den haben sie wohl in irgendeinem Hin­ terhof in Bagdad gebrannt. Jetzt sind Sie dran mit Probie­ ren, Dillon.«
      Er nahm einen Schluck. Das Zeug brannte wie Feuer. Er hustete, und die Tränen schossen ihm in die Augen. »Das ist zwar kein irischer Whiskey, wird uns aber durch den Abend bringen. Wir sollten unseren Freunden einen Schluck übrig lassen. Sie werden uns sicherlich bald Gesell­ schaft leisten.« Greta schenkte Dillon mit ruhiger Hand das Glas noch einmal voll. »Makeev und Zorin.«
      »Klingt wie eine Artistengruppe«, bemerkte Billy grin­ send.
      »Mr. Salter, ich fürchte, da irren Sie sich. Die beiden sind mir wärmstens empfohlen worden.«
      Als wäre das ihr Stichwort gewesen, traten zwei Männer durch die Verandatür, beinahe gleich angezogen, was etwas komisch wirkte, in hellbraunen Anzügen und schwarzen Hemden. Sie waren um die vierzig, muskulös und durch­ trainiert, und hatten den typischen Armeehaarschnitt.
      Der erste sprach Greta Novikova auf Russisch an: »Ma­ jor Novikova, ich bin Igor Zorin. Und das ist Boris Ma­ keev.«
      »Wir können beim Englischen bleiben. Mr. Dillon hier beherrscht Russisch beinahe so gut wie Sie.«
      »Ein Mann mit Geschmack – abgesehen von seiner Wahl beim Wodka«, meinte Makeev zynisch. »Aber nachdem Sie Ire sind, ist auch ein schlechter Wodka bes­ ser als nichts, nehme ich an.«
      Makeev nahm einen Schluck aus der Flasche, verzog das Gesicht und spuckte ihn wieder aus, quer über den Tisch und zum Teil über Gretas Kleid. »Beherrschen Sie sich«, fauchte sie wütend. »Das ist ein Befehl.«
      »Wir sind hier nicht in der Armee«, beschied ihr Ma­ keev. »Wir arbeiten auf Honorarbasis, und ich kann Ih­ nen flüstern, dass wir auf Frauen, die versuchen, uns Be­ fehle zu geben, nicht besonders scharf sind.«
      Billy machte einen Schritt auf den Mann zu, doch Dil­ lon hielt ihn zurück: »Lass ihn.«
      In dem Moment kam Sergeant Parker von draußen in die Bar. Er trug ein dunkelblaues Sakko und dazu beige Hosen. Er schob die rechte Hand in die Sakkotasche und blieb stumm und abwartend stehen.
      »Hat es Ihnen die Sprache verschlagen?«, meinte Ma­ keev herausfordernd.
      »Nein, aber Ihr Haarschnitt fasziniert mich«, stellte Dillon fest. »So kurz geschoren sehen Sie beide aus wie zwei entlaufene Sträflinge. Die SAS in Hereford, das ist in England, lassen sich jetzt die Haare lang wachsen, weil sie ja nie wissen können, wann sie undercover agieren müs­ sen. Aber wenn es so weit ist, sind sie unschlagbar. Da können Sie nicht mithalten.«
      »Ah, du kleiner Scheißer«, fauchte Makeev auf Rus­ sisch, beugte sich herab, um Dillon am Kragen zu packen, handelte sich jedoch eine blitzschnelle Kopfnuss von ihm ein und geriet ins Taumeln. Billy reagierte prompt, stellte ihm ein Bein und schickte einen Tritt in die Rippen hin­ terher.
      »Netter Kerl«, grinste Billy.
      Als Zorin seinem Kameraden auf die Beine half, sprang Greta wütend auf. »Verschwindet in mein Cottage und wartet dort auf mich. Sofort!«, setzte sie drohend

Weitere Kostenlose Bücher