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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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Auftrag ging es um die Wiederherstellung der Ehre. Der General hat während des Saddam-Regimes die Ehefrau von jemandem verge­ waltigt. Und die Familie wollte sie rächen.«
      »Wir haben ihn in einem Abwassergraben aufgespürt«, erklärte Zorin. »Die Familie wollte seine männlichen Att­ ribute, doch dieser Tölpel hier hat ihn mit einer Hand­ granate erledigt.«
      »Und hinterher war von seiner Männlichkeit nichts mehr übrig«, setzte Makeev hinzu und fing schallend an zu lachen. »Aber Sie hinter Ihrem GRU-Schreibtisch krie­ gen von so was ja nicht viel mit.«
      Jetzt wurde ihr klar, dass die beiden irgendwas ge­ nommen hatten und high waren. Greta trug einen schwarzen Hosenanzug und hatte ihre Handtasche auf dem Schoß liegen. Unauffällig schob sie ihre Hand in die Tasche und fand, was sie suchte, eine Makarov. Sie schloss ihre Finger um die Waffe, nicht nervös, nur auf alles ge­ fasst. Sie hatte bereits einige Menschen getötet, aber das wussten diese Narren freilich nicht.
      »Oh, da wäre ich mir an Ihrer Stelle nicht so sicher. Ich kenne die Kanäle in Kabul zufällig. Ich war zweiund­ zwanzig, als uns die Mudschaheddin zweiundneunzig hinausjagten.« Die beiden hatten aufgehört zu lachen. »Sie waren in Afghanistan?« Makeev traute seinen Ohren nicht.
      »Tschetschenien war viel schlimmer. Das waren wirk­ lich Kanalratten.« Zorin riss den Wagen herum, als im Scheinwerferlicht eine Eselkarawane auftauchte, die mit Waren für den morgigen Markt beladen war.
      »Passen Sie doch auf«, rief sie scharf. »Ich würde gern in einem Stück in Muhammad ankommen.«
      Sie zündete sich eine Zigarette an und lehnte sich zu­ rück.

    Die Fahrt nach Muhammad verlief problemlos und dau­ erte nur fünfzig Minuten. Als die ersten Häuser in Sicht kamen, studierte Dillon im Schein einer Taschenlampe die Karte.
      »Ich würde sagen, Sie biegen dort oben auf dem Hügel, wo der Orangenhain beginnt, rechts ab und warten im Wagen. Bis zum Haus sind es nur etwa dreißig Meter«, erklärte er Parker.
      »Und verpasse so die ganze Show?«
      »Nein, Sie halten die Schrotflinte im Anschlag. Man weiß nie, was passiert. In der Tasche finden Sie Nacht­ sichtgläser.« Er zündete sich eine Zigarette an. »Ich habe mich mein ganzes Leben lang nie auf etwas oder jeman­ den verlassen. Deshalb wandle ich wahrscheinlich auch noch auf Erden.«

    Später, als Parker von der Hauptstraße abgebogen war, schaltete er die Scheinwerfer aus und ließ den Wagen ein Stück in den Orangenhain hineinrollen, ehe er anhielt. Die Farm lag unter ihnen, hinter den Fenstern brannte Licht. Zwei Boote glitten lautlos den Tigris entlang auf Bagdad zu. Es war außergewöhnlich friedlich.
      »Sie kamen nach Muhammad«, sagte Dillon. »Sehr biblisch.«
      »Ich bin nicht besonders bibelfest«, gab Billy zurück.
      »Und ich halte mich an die irische Lebensweisheit, die besagt, dass nichts im Leben passiert, was nicht schon in der Bibel passiert ist.« Er zog zwei Nachtsichtgläser aus der Tasche und reichte Parker eines davon. »Da, werfen Sie mal einen Blick hinüber.«
      Als er selbst durch das Nachtsichtglas schaute, erkann­ te er das Haus ganz deutlich und auch die beiden Schup­ pen rechts und links. Einer war beschädigt, das Dach zur Hälfte eingestürzt. In der Nähe des Hauses parkte ein Land Rover.
      »Hier merkt man den Krieg«, sagte Dillon und reichte das Fernglas an Billy weiter. »Schau dir die Nummerntafel des Land Rover an. Der Wagen ist in Kuwait zugelassen.«
      Billy gab Dillon das Fernglas zurück. »Und, wie gehen wir vor?«
      »Wir werden zu Fuß runtergehen. Du nimmst die Uzi und lässt die andere dem Sergeant da.« Damit wandte er sich an Parker. »Sie haben das Nachtsichtglas. Überwa­ chen Sie uns.«
      »Wonach genau soll ich Ausschau halten?«
      »Wer weiß? Tun Sie es einfach. Komm jetzt, Billy«, drängte Dillon, stieg aus und machte sich auf den Weg den Hügel hinab. Billy folgte ihm.
    Sie erreichten die beschädigte Seite des Bauernhauses. Das halbe Dach fehlte, ebenso das doppelte Scheunentor. Im Inneren war es finster, aber Dillon nahm die Gelegen­ heit wahr, leuchtete kurz mit der Taschenlampe hinein und traf nur auf verrostete Landwirtschaftsmaschinen.
      Plötzlich hörten sie ein merkwürdiges Rattern auf dem intakten Teil des Dachs und stellten im nächsten Moment fest, dass es wie aus Kübeln schüttete. »Heilige Maria«, rief Billy. »Ich dachte,

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