Netzwerk des Boesen
des Land Rover, während Ferguson Han nah beiseite nahm. »Ich weiß, dass Sie damit nicht einver standen sind, meine Liebe, aber extreme Situationen ver langen extreme Methoden. Aber keine Angst, wir sind schließlich nicht die Gestapo. Wir werden ihn nicht miss handeln. Und jetzt gehen Sie, wir sehen uns später.«
Offensichtlich unzufrieden wandte sie sich an Dillon: »Schön, dich wieder zu sehen, Sean.«
Dillon empfand Mitleid mit ihr, aber es war Billy, der sagte: »Verschwenden Sie nicht Ihre Sympathien, Superin tendent. Sie hätten uns umgebracht, wenn sie gekonnt hät ten, und sie haben sich wirklich redlich Mühe gegeben – selbst Selim wollten sie liquidieren. Menschen wie Sie, mit Ihrem Gewissen, Ihren Moralvorstellungen, denen ist selten etwas gut genug, stimmt’s?«
»Lass gut sein, Billy«, sagte Dillon, worauf Hannah sich umdrehte, in den Land Rover stieg und abfuhr.
Als es von einer Sekunde auf die andere wie aus Kübeln zu schütten begann, erklärte Billy entschlossen: »Zum Teufel damit. Ich gehe jetzt ins Dark Man und genehmige mir ein ordentliches englisches Frühstück.«
»Ausgezeichnete Idee.« Ferguson wandte sich an Lacey und Parry. »Vielen Dank, Gentlemen. Wir sehen uns si cherlich bald wieder.«
Er stieg mit Dillon und Billy in den Daimler, und sie fuhren ab.
Wie die meisten Pubs hielt auch das Dark Man für seine Gäste ein Frühstücksmenu bereit. Dora hatte Dienst, be grüßte die Männer überschwänglich und verschwand in der Küche. Es war noch ruhig im Lokal, und kaum hatten sie in einer der Sitzecken Platz genommen, kam Harry ge folgt von Joe Baxter und Sam Hall durch die Tür. Harry umarmte Billy und klopfte ihm den Rücken.
»Herr im Himmel, das ging aber flott.«
»Ja, zum Glück«, meinte Dillon.
Salter sah seinen Neffen an. »Und, wie war Bagdad?«
»Nicht ganz so wie in den Sindbad-Filmen. Es hat fast die ganze Zeit in Strömen geschifft. Ehrlich gesagt, tun mir die Leute dort Leid.«
»Dann habt ihr Selim also geschnappt?«
Dillon warf Ferguson einen fragenden Blick zu, der diesen mit einem Nicken beantwortete. »Sie können es ihm ruhig erzählen.«
Und das tat Dillon, bis Dora das Frühstück servierte.
Anschließend legte Harry seinem Neffen den Arm um die Schulter. »Du hast dich also tapfer geschlagen, du Draufgänger.«
»Diesmal haben wir wirklich Glück gehabt«, erklärte ihm Billy. »Genauer gesagt, Dillon hat Glück gehabt. Oh ne die Novikova wäre er jetzt ein toter Mann. Dieser Ma keev, das war wirklich eine miese Ratte.«
»Und, wie geht es jetzt weiter?«, erkundigte sich Harry.
»Wir bringen Selim in einer unserer Wohnungen un
ter«, antwortete Ferguson. »Und warten ab, was er zu sa gen hat.«
»Dann werden Sie ihn nicht im Old Bailey vor Gericht stellen?«, fuhr Harry fort. »Wegen Beihilfe im Mordfall Mrs. Morgan?«
»Das wäre sinnlos. Wir hätten nicht genug Beweise. Viel wichtiger ist für uns, was Selim mit diesen Leuten von Allahs Zorn zu tun hat.«
»Und wie wollen Sie das aus ihm herauskitzeln? Wir sind hier nicht mehr im Algerienkrieg und gehören auch nicht der französischen Fremdenlegion an. Sie können ja schlecht seine Eier an eine Autobatterie anschließen.«
»Keine Sorge, da haben wir schon unsere Mittel und Wege.«
»Unsere Superintendent war nicht sehr glücklich«, fuhr Billy fort. »Besonders nicht mit diesem Anti-TerrorGesetz und der Tatsache, dass Selim kein Recht auf einen Anwalt hat.«
»Da lässt sich nichts machen. Wie ich schon sagte, wir leben in schwierigen Zeiten. Die Dinge haben sich verän dert. Ach, weil wir gerade von Veränderungen sprechen – haben Sie schon vom Omega-Programm gehört, Dil lon?«, wechselte Ferguson das Thema.
»Was soll das sein?«, mischte Harry sich ein.
»Es handelt sich um ein Implantat, das einen Mikro chip enthält und anzeigt, wo sich eine Person gerade auf hält. Der Premierminister und alle Kabinettsmitglieder tragen bereits so einen Chip. Der Premierminister hat darauf bestanden, dass ich mir auch so einen Chip unter die Haut pflanzen lasse. Das war vergangenes Jahr. Da mals wollte er nicht, dass darüber gesprochen wird, doch nach dem Anschlag auf Cazalet hat er seine Meinung ge ändert. Er will, dass wir auf alle verfügbaren Hilfsmittel zurückgreifen, und hat mich beauftragt, alle Mitarbeiter, die ich für geeignet halte,
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