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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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wissen.
      »Ich kenne da einen alten Ganoven, Smith heißt er, der hat nicht weit von hier eine Flotte von Air-Taxis. Seit Jah­ ren unternimmt er damit illegale Flüge. Fliegt niedriger als zweihundert Meter, um nicht auf den Radarschirmen zu erscheinen. Hat auch eine zweimotorige Navajo mit sechs Sitzplätzen. Es gibt hier immer noch da und dort alte Landepisten aus dem Zweiten Weltkrieg, und Bauern, die in die andere Richtung schauen, wenn nur genug Geld im Umschlag liegt. Auf diese Weise spart man sich die Si­ cherheitschecks an den Flughäfen und kann geeignete Ausrüstung mitnehmen.«
      »Und wo werdet ihr wohnen, in Kilburn?«, erkundigte sich Ashimov und meinte damit die irischste Gegend von London, sozusagen ein irisches Ghetto.
      »Beim geringsten Hinweis, dass es Ärger mit der IRA gibt, schickt Scotland Yard seine Leute als Erstes nach Kil­ burn«, erklärte Kelly. »Wir haben zwar Kontakte dort, die hilfreich sein könnten, aber wir halten es dennoch für klü­ ger, uns von Kilburn fern zu halten. Wir werden es mit dem Inderviertel versuchen.« Er tauschte einen raschen Blick mit Murphy. »China Wharf?«
      »Perfekt.«
      »Das liegt in Wapping«, sagte Kelly. »Ein altes TeeLagerhaus, das Tods Tante gehört. Molly, so heißt sie, hat damals einen Engländer namens Harris geheiratet. Für die Leute von Special Branch ist sie ein unbeschriebenes Blatt. Vor ein paar Jahren hat sie das Lagerhaus zu einer Pension umgebaut. Und die haben wir immer als unser Schlupfloch in London benutzt.«
      »Inzwischen ist sie Witwe und dreiundachtzig Jahre alt«, sagte Tod. »Sie kann die Pension nicht mehr führen, bewohnt nur ein paar Zimmer im Erdgeschoss und lässt die anderen Räume leer stehen.«
      »Hört sich gut an.« Ashimov erhob sich. »Ihr organi­ siert das alles selbst. In der Zwischenzeit wird Greta he­ rausfinden, wo Ferguson seine konspirativen Wohnungen unterhält.«
      »Einverstanden«, sagte Kelly.
      »Gut.«

    Später schlenderten Yuri und Greta hinunter zum Pier. »Es ist schön hier«, sagte sie, während sie beide den win­ zigen Hafen betrachteten.
      »Heutzutage ist hier nicht mehr viel los. Es gibt nur noch ein paar Fischerboote, und die sind im Moment un­ terwegs. Das Boot dort am Ende des Piers, das ist die Kathleen; sie gehört Dermot. Er hat sie schon seit vielen Jahren. Sie ist sein ganzer Stolz.«
      Die Kathleen war eine schäbige Zehn-Meter-Kabinen­ yacht, an der überall die Farbe abblätterte, und Greta mein­ te: »Die sieht aber nicht imposant aus.«
      »Das ist Absicht, dafür besitzt sie zwei starke Schrau­ ben, Radar, automatische Steuerung und Echolot. Alles, was man für eine illegale nächtliche Überfahrt braucht, und sie macht dreißig Knoten.«
      Er zündete sich eine Zigarette an. »Komm, ich zeige dir den Rest des Anwesens, und dann fahren wir zurück nach London.«

    Jake Cazalet saß hinter seinem Schreibtisch im Oval Of­ fice und unterzeichnete Dokumente, als Blake Johnson das Büro betrat.
      »Ich hatte gerade Charles Ferguson am Telefon, Mr. President. Dillon scheint die Sache mal wieder mit Bra­ vour erledigt zu haben.«
      »Erzählen Sie.«
      Blake erstattete dem Präsidenten Bericht, und an­ schließend meinte der Präsident: »Dieser Mann verblüfft mich immer wieder aufs Neue. Und, was passiert jetzt?«
      »Ferguson wird diesen Selim auspressen wie eine Zit­ rone. Jeder kleinste Hinweis, den sie ihm abringen, könn­ te sich als unbezahlbar erweisen.«
      »Das brauchen Sie mir nicht zu erläutern.«
      »Selbstverständlich werden sie alle relevanten Informa­ tionen an uns weitergeben.«
      »Natürlich, davon gehe ich aus, auch wenn Selim briti­ scher Staatsbürger ist.« Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Mein Gott, in welchen Zeiten leben wir nur?« Und plötzlich lächelte er. »Ich glaube nicht, dass Belov allzu glücklich über den Ausgang der Aktion ist.«
      »Das kann ich mir auch nicht vorstellen, Sir.« Damit verließ Blake das Oval Office.
    In einer ruhigen Seitenstraße in Holland Park stand mit­ ten in einem großen Park und von einer hohen Mauer umgeben ein Stadthaus aus der Zeit von König Eduard VII. Das Messingschild, das auf dem elektronisch gesteu­ erten Tor angebracht war, lautete auf PINE GROVES NURSING HOME. Doch in Wirklichkeit verbarg sich dahinter eine von Fergusons geheimen Wohnungen.
      Hannah, Miller und Dillon, die Selim dort abliefern sollten, wurden von

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