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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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Charles.«
      »Wir leben in einer gnadenlosen Welt, welche in ab­ sehbarer Zeit auch nicht friedlicher werden wird.«
      Sie blieben stehen und sahen zu, wie Roper den Roll­ stuhl ohne fremde Hilfe die Rampe hinauf in den Van manövrierte. Miller klappte die Rampe anschließend hoch und machte die Tür zu. »Warten Sie bitte auf mich«, rief Dillon und drehte sich rasch noch einmal zu Ferguson um. »Werden wir siegen, Charles?«
      »Das weiß der Himmel, aber wie ich vorhin schon sag­ te, die Zeiten sind hart, und wenn wir leisetreten, werden wir bestimmt keinen Blumentopf gewinnen.« Mit diesen Worten stieg er in den Daimler, der sich sogleich in Be­ wegung setzte.
      Dillon kletterte hinten in den Van und setzte sich ne­ ben Ropers Rollstuhl. »Und, wie lautet deine Meinung?«
      Ropers Augen in dem zerfurchten, verbrannten Ge­ sicht verdunkelten sich. »Frag mich was Leichteres, Sean. Ich bin nur das, was nach einer Autobombe übrig geblie­ ben ist.«

    Ungefähr zwölf Kilometer von Drumore Place entfernt steuerte Tod Murphy den Land Rover in eine schmale Seitenstraße, passierte ein paar Hangars, einen verfallenen Kontrollturm und die ehemals ordentlich geteerte Roll­ bahn. Wenn es je einen abgewrackten Flughafen gegeben hat, dann diesen, denn der Zweite Weltkrieg und die Ta­ ge, als man von dort aus Patrouillenflüge entlang der iri­ schen Grenze unternommen hatte, lagen lange zurück. Eine einmotorige Archer stand draußen vor einem der windschiefen Hangars; das Tor des nächsten stand offen und gab den Blick auf eine zweimotorige Navajo frei. Die Tür der Wellblechbaracke ging auf, und ein Mann in ei­ nem altmodischen schwarzen Fliegeroverall trat heraus: Ted Smith, um die fünfzig, schütteres Haar und wie viele Piloten eher klein.
      »Bist du es, Tod?«
      »Wer denn sonst, alter Blödmann? Ist die Navajo start­ klar?«
      »Die surrt wie ‘ne Biene. Na, willst du dir einen schö­ nen Tag machen?«
      »So könnte man das auch nennen. Wir sind zu viert. Dermot, ich und zwei der Jungs, Fahy und Regan.«
      »Und was habt ihr vor? Jenseits der Grenze schwarzfi­ schen?«
      »Nein, ein bisschen weiter soll’s schon gehen. Dorthin, wo wir früher, vor dem verfluchten Friedensprozess oft hingeflogen sind. Nach Dunkley. Du weißt schon, der Lancaster-Bomberflugplatz.«
      Smith fiel die Kinnlade runter. »Heiliger Bimbam, Tod, nicht noch einmal. Ich dachte, diese Tage lägen weit hinter uns.«
      »Du machst, was man dir anschafft, und wirst gut da­ für bezahlt. Wenn du dich jedoch sperrst, wird sich Der­ mot mit Vergnügen deiner annehmen. Kannst du mir folgen?« Er lachte gemein und schlug Smith auf die Schulter. »Nun schau nicht so verschreckt. Das ist doch nur ein Quickie, Ted, ganz so wie in alten Zeiten. Hin und zurück. Ehe du dreimal geblinzelt hast, bist du wie­ der daheim.«
      »Verflucht, Tod, ich weiß nicht. Ich werde langsam zu alt für solche Sperenzchen.«
      Tod zog einen Umschlag aus der Innentasche seiner Jacke und reichte ihn Smith. »Zweitausend Pfund Ster­ ling, um das Geschäft zu besiegeln, für den Anfang quasi. Wir fliegen morgen sehr früh los. Wegen dem Rückflug rufe ich dann an. Am Ende der Reise wird es noch mal ei­ nen fetten Lohn geben, und das Ganze nur dafür, dass du uns auf einem sehr alten Flugplatz in Kent absetzt, ir­ gendwo im Nirgendwo.«
      Wie üblich siegte die Gier, und Smith nahm den Um­ schlag. »Also schön, ich fliege euch, Tod. Halb acht mor­ gen früh?«
      »Ich wusste doch, dass auf dich Verlass ist, alter Junge. Bis morgen dann.« Tod stieg wieder in den Land Rover.
      Verdammte IRA, aber was blieb ihm übrig? Smith drehte sich um und stapfte zu der Wellblechbaracke zu­ rück.

    Punkt sieben Uhr dreißig am folgenden Morgen hob die Navajo ab, trotz erheblicher Vorbehalte von Smith.
      »Dort draußen erwartet uns ganz mieses Wetter. Eine Gewitterfront zieht über das irische Meer.«
      »Dann halten wir uns eben mit Schinken-Sandwiches und gutem irischem Whiskey bei Laune«, beschied ihm Dermot. »Himmel noch mal, früher haben wir diesen Flug nachts gemacht, und da war es so finster wie im Vorhof der Hölle. Also, lass es uns einfach hinter uns bringen.«
      Der Whiskey floss reichlich, während die Navajo von einem starken Rückenwind über die Irische See getrieben wurde, und dämpfte die Bedenken von Kellys Männern. Bei Morecambe überflogen sie die Grenze. Der Regen wurde immer

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