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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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übergab sich. Dann wusch er sich das Ge­ sicht, wankte zurück ins Büro, machte eine Flasche Whis­ key auf und schenkte sich ein großes Glas voll ein. Er schwitzte und versuchte verzweifelt, seine Unruhe zu be­ kämpfen. Langeweile und die Sehnsucht nach ein biss­ chen Action hatten ihn dazu getrieben, Kellys Anruf so zu beantworten, wie er es getan hatte. Idiotisch. Aber Dillon hatte ihm geglaubt, und das war das Wichtigste. Doch was sollte er mit Kelly machen? Er selber konnte jetzt nicht mehr aussteigen. Vielleicht, fiel ihm plötzlich ein, würde Kelly die Sache von sich aus abblasen, wenn er ihm von Dillons Besuch erzählte. Er holte tief Luft, griff nach dem Hörer und rief Kelly in China Wharf an.

    »Und du bist sicher, dass Dillon deine Geschichte gefres­ sen hat?«
      »Mit dieser Vorstellung hätte ich sofort ein Engage­ ment am National Theatre bekommen. Und die Krank­ heit meiner Frau hat da auch geholfen.«
      »Ja, das war ein guter Einfall.«
      »Kein Einfall, Dermot, sondern die Wahrheit.«
      »Verdammt, Mann, tut mir Leid.«
      »Ist schon okay. Aber was mich betrifft, so weiß ich nicht, was ihr vorhabt, und will es auch gar nicht wissen. Andererseits ist der Dark Man nur ein paar hundert Me­ ter von China Wharf am Flussufer entfernt. Was die bei­ den Iren betrifft, die Billy Salters Range Rover bearbeitet haben, denke ich, dass ihr schon wisst, wer die sind, aber das ist euer Problem, nicht meins. Ich bin raus aus dieser verdammten Sache. Ich besitze eine hübsche kleine Villa in Spanien, wo meine Frau gerade in der Sonne sitzt, und ich denke, ich werde meine Bar eine Weile den Angestell­ ten überlassen und nach Spanien fliegen.«
      Nachdem er aufgelegt hatte, öffnete er den Safe im Büro, steckte seinen Reisepass, das Scheckbuch und zwei­ tausend Pfund in bar ein und bestellte ein Taxi nach Heathrow. Dann rannte er hinauf in die Wohnung und packte.

    Fahy trat als Erster durch die Tür von China Wharf, stol­ perte über Tods vorgestreckten Fuß und schlug der Länge nach hin. Als Zugabe trat ihn Kelly ein paarmal kräftig in die Rippen.
      »Lass sein Gesicht ganz«, mahnte Tod, der inzwischen Regan gepackt und ihm den Arm auf den Rücken gedreht hatte.
      Im geeigneten Moment gab er Regan einen Schubs, so dass dieser die gleiche Behandlung wie Fahy erfuhr. Schließlich zerrte Tod die beiden wieder hoch, und Kelly erklärte ihnen genau, warum sie in den Genuss dieser Ab­ reibung gekommen waren.
      »Ihr beiden seid strohdumm, habt nicht ein Gramm Hirn zwischen den Ohren. Wegen euch habe ich gerade Danny Malone verloren.« Er gab jedem der beiden eine schallende Ohrfeige. »Ihr habt genaue Befehle erhalten, also führt sie auch aus. Habt ihr mich verstanden, oder wollt ihr als Fischfutter in der Themse enden?«
      Die beiden brachten kein Wort heraus. Kein Wunder, denn Kelly schäumte vor Wut und stand in dem Ruf, sei­ ne Versprechen zu halten.
      »Okay«, meinte Tod zu den beiden. »Jetzt verschwin­ det und trollt euch ins Bett.« Als sie gegangen waren, drehte er sich zu Kelly um. »Sind wir noch dabei?«
      »Na klar. Es gibt keinen Grund für Sean, einen Ver­ dacht zu schöpfen. Selbst Malone weiß nicht, warum wir hier sind. Morgen machen wir dann eine kleine Landpar­ tie. Komm, darauf trinken wir jetzt einen.«

    Das Abendessen in dem mit dunklen Eichenpanelen getä­ felten Speisezimmer von Huntley Hall war in jeder Hin­ sicht beeindruckend gewesen. Man hatte sämtliche Es­ sensvorschriften von Selim berücksichtigt, während Fer­ guson Roastbeef und Yorkshire-Pudding serviert worden war. Dalton und Miller fungierten als Kellner, die zwi­ schen den einzelnen Gängen ruhig aber aufmerksam ne­ ben dem Tisch standen. Ferguson hatte Burgunder ge­ trunken, Selim Mineralwasser.
      »Hat das Essen Ihren Geschmack getroffen?«, erkun­ digte Ferguson sich anschließend.
      »Es war ausgezeichnet.«
      »Sie können sich bei der Verpflegungseinheit der Ar­ mee bedanken.«
      »Ich bin beeindruckt. Ich sehe hier nicht viel Personal.«
      »Die Leute bewegen sich sehr unauffällig. Kommen Sie mit hinaus in den Salon.«
      Der Salon war ein gediegener, großzügig angelegter Raum mit Orientteppichen auf den Natursteinfliesen, komfortablen Sofas und einem knisternden Feuer in dem großen Kamin. Auf der einen Seite führten Verandatüren mit schweren Vorhängen davor hinaus auf eine große Terrasse.
      Selim ließ sich in einem

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