Netzwerk des Boesen
blieb dann stehen, um aus der Ferne das Anwesen zu inspizieren.
Genau genommen hatte ihn nur die Wut auf Tod hier her getrieben, weil der ihn derart rüde abgekanzelt hatte. Und daher war es ein ausgesprochen unglücklicher Um stand, dass Ashimov und Greta genau in diesem Moment in der Lord North Street auftauchten.
Ashimov, der am Steuer saß und langsam an Hannahs Anwesen vorbeifuhr, meinte zu Greta: »Beeindruckend, nicht?«
»Ja, wirklich«, erwiderte Greta. »Jetzt verstehe ich, was du meinst.«
Als Ashimov das Tempo wieder beschleunigte, be merkte Greta den Mann an der Ecke.
»Mein Gott, das ist doch Regan, einer von Kellys Leuten.«
Ashimov hielt sofort am Randstein an. »Verfluchter Idiot, der sollte sich doch gar nicht hier herumtreiben!«
Er sprang aus dem Opel, Greta stieg ebenfalls aus, und gemeinsam gingen sie auf Regan zu. »Was zum Teufel haben Sie hier zu suchen?«, verlangte sie mit scharfer Stimme zu wissen.
Regan erkannte die beiden sofort. »Ich habe nur einen Blick auf das Haus dieser Bernstein werfen wollen.«
»Das hat Ihnen niemand aufgetragen«, herrschte sie ihn an. »Sie und Ihr Freund sollten Dillons und Ropers Adressen ausforschen. Um die Bernstein kümmern wir uns.«
»In Ordnung«, gab Regan zurück. »Ich wollte nur den Job erledigen. Bei Dillon war ich bereits.«
»Tun Sie zukünftig einfach nur das, was Ihnen aufge tragen wird«, wies ihn Ashimov an. »Haben Sie das beg riffen?«
»Okay, okay.« Regan hob abwehrend die Hände. »Kein Grund zur Aufregung.« Damit drehte er sich auf dem Ab satz um, marschierte davon und schlängelte sich durch den fließenden Verkehr auf die andere Straßenseite. Jetzt war er stinksauer.
Ashimov fuhr, ebenfalls wütend, weiter. »Verdammte Bauerntölpel. Auf die ist absolut kein Verlass.«
»Ja, du hast Recht«, pflichtete ihm Greta bei. »Das sind wirklich Trottel. Aber das Wichtigste ist jetzt, was sich in Huntley tut. Die Bernstein kann noch ein bisschen war ten.«
»Und Dillon. Möchte zu gern wissen, was der vorhat.«
»Ist doch egal. Bring mich jetzt bitte ins Ivy. Mir knurrt der Magen.«
Just in diesem Moment betrat Dillon die Piano-Bar im Dorchester Hotel, wo er von Guiliano, dem Manager, herzlich begrüßt wurde.
»Sie erwartet Sie bereits«, sagte Guiliano und führte ihn zu dem Tisch, wo Hannah Bernstein saß.
In dem schwarzen Hosenanzug von Armani sah sie hinreißend aus. Dillon bestellte zwei Gläser Champag ner, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und setzte sich zu ihr.
»Ich habe den ganzen Vormittag Papierkram erledigt«, stöhnte er. »Das war grässlich langweilig.«
»Ich ebenfalls. Aber ich habe dich im Büro gar nicht gesehen.«
»Ich habe zu Hause gearbeitet. Gibt es was Neues?«
»Ja, Ferguson hat mich zweimal angerufen. Scheint sehr zufrieden zu sein, wie es mit Selim läuft. Anschei nend hat er einen Durchbruch gelandet und ist heute Morgen ein gutes Stück weitergekommen.«
»Ich hatte gestern Abend ein interessantes Erlebnis per sönlicher Natur«, begann Dillon und erzählte ihr von der Attacke auf Billy Salters Range Rover und seinem Überra schungsbesuch bei Danny Malone.
»Das hat nichts weiter zu bedeuten«, entschied sie. »Wir alle kennen doch Danny Malone. Ich habe damals sogar dabei mitgewirkt, ihn hinter Gitter zu bringen. So blöd, irgendetwas zu tun, das ihn wieder in den Knast bringt, wo er seine volle Strafe absitzen muss, würde er nie sein.«
»Nein, das glaube ich auch nicht. Wie auch immer, wir haben heute einen freien Tag. Wo möchtest du zu Mittag essen? Im Mulligans?«
»Nein, bleiben wir doch einfach hier. Und bestellen noch ein Glas Champagner.«
»Ist mir sehr recht«, meinte Dillon und winkte Guiliano.
Wutschnaubend stapfte Regan am Themseufer entlang und rief Fahy an. »Wo bist du?«
»Roper beobachten. Hat vorhin das Haus verlassen und sitzt jetzt in dem Pub an der Ecke vorne an der Hauptstraße. Ich bin reingegangen und hab gesehen, dass er in einer Nische saß und Zeitung las und die Beleg schaft ganz aufgeregt um ihn herumhüpfte. Hat Irish Stew bestellt.«
»Na, wenigstens hat der Typ Geschmack. Ich bin stink sauer«, setzte er hinzu und erzählte Fahy kurz, was pas siert war. »Erst tritt einem Tod in den Hintern und dann diese verfluchten Russen.«
»Ach, zum Teufel mit dem ganzen Gesindel. Was du jetzt brauchst, ist
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