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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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bequemen Ohrensessel nieder. »Sie verstehen zu leben.«
      »Ja, das hier ist ein hübsches Haus.« Ferguson wandte sich an Miller: »Ich hätte gern ein Glas Portwein, Staff Sergeant, aber ein großes.«
      »Gewiss, Sir.«
      Miller trat vor ein Sideboard, um einzuschenken, und Ferguson setzte sich Selim gegenüber. »Ihnen biete ich keinen an.«
      »Es gab eine Zeit, da hätte ich dankend angenommen. Damals habe ich meine Religion nicht ernst genommen. Öffentliche Schule, Cambridge und so, aber dann, vor ein paar Jahren, habe ich mich geändert.«
      »Ich kann mir vorstellen, wie schwierig das für Sie ge­ wesen sein muss.«
      »Mich dem Islam zuzuwenden? Überhaupt nicht. Ich bin Brite, General Ferguson, aber eben auch Moslem. Da­ mit habe ich keine Schwierigkeiten. Immerhin gibt es auf den britischen Inseln viele Menschen, deren ursprüngliche Heimat eine ganz andere ist.«
      »Da muss ich Ihnen Recht geben. Ich bin schließlich auch halb Schotte und halb Ire.« Ferguson trank seinen Portwein aus und erhob sich. »Kommen Sie, gehen wir hinaus auf die Veranda und vertreten wir uns ein wenig die Beine.«
      »Das ist eine gute Idee.«
      Dalton drückte auf einen Knopf, worauf sich die Ve­ randatüren öffneten. Ferguson ging voraus nach draußen in die frische, etwas feuchte Abendluft. Das Gebüsch, das den Rasen begrenzte, war dicht, dahinter erhoben sich Bäume. Auf dem Rasen standen etliche Statuen, römische Figuren, die von Strahlern beleuchtet wurden.
      »Wir hatten heute einen guten Start«, sagte Ferguson. »Unser Gespräch über Ashimov und Belov war höchst aufschlussreich.«
      »In gewisser Weise ist Ashimov wütend auf die ganze Welt, was sich in seiner Bereitschaft, Menschen zu töten, manifestiert. Belov hingegen will einfach nur die Welt kontrollieren und regieren. Macht bedeutet ihm alles. Er ist ein Mensch, vor dem man sich viel mehr in Acht neh­ men muss als vor mir, General.«
      »Sie sind mir wichtig genug. Die diversen Organisatio­ nen, von denen Sie gesprochen hatten, sowie die ver­ schlüsselten Computerdaten der jungen Männer, die man in Al-Qaida-Trainingscamps geschickt hat, das alles wird uns ein großes Stück weiterhelfen.«
      »Möge Allah mir vergeben.«
      Nun kam Ferguson zu dem eigentlich wichtigen Punkt. »Sie könnten für uns von sehr großem Wert sein – nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft.«
      »Indem ich meine Brüder verrate?«
      »Wie schade«, sagte Ferguson. »Sie haben es verdor­ ben. Ich dachte, Sie seien Brite.«
      Selim stöhnte leise. »So habe ich das nicht gemeint. Ich dachte an meine Religion. Ich bin Brite, aber eben Mos­ lem. In Tudor-Zeiten waren viele Menschen Katholiken, obwohl das verboten war, aber trotzdem Engländer. Eini­ ge von ihnen wurden sogar in Rom zum Priester ausge­ bildet –«
      »Das Seminar wurde Englisches Kolleg genannt«, fiel ihm Ferguson ins Wort, »und brachte Jesuitenpriester hervor, bekannt als ›Soldaten Christi‹, die Besten über­ haupt.«
      »Viele von ihnen starben hier in England für ihren Glauben.«
      »Nun ja, dann sollten wir uns vorsehen, dass Ihnen nicht auch so etwas widerfährt«, meinte Ferguson. »Ge­ hen wir wieder hinein. Morgen früh, nach einer ausge­ dehnten Nachtruhe, machen wir weiter.«
      Die Verandatüren schlossen sich hinter den beiden Männern. In die Stille hinein rief eine Eule, und in dem Gebüsch hinter der Statue eines römischen Kaisers, die nur zur Hälfte beleuchtet war, raschelte es leise. Harold Laker beugte sich seitlich an der Staue vorbei und spähte über die Terrasse durch die großen Verandatüren ins In­ nere des Hauses. Er lächelte, ehe er wieder im Buschwerk verschwand, und dann war es wieder totenstill.

    12.

    Gegen zehn Uhr am nächsten Morgen, nach dem Frühs­ tück, fuhren Kelly und Tod Murphy mit dem Ford Transit weg; Fahy und Regan blieben mit mürrischen Gesichtern und schmerzenden Rippen am Küchentisch sitzen.
      »Und was jetzt?«, maulte Regan.
      »Vielleicht sollten wir uns trennen. Ich gehe und sehe mir Ropers Wohnung an, und du checkst Dillons Cottage oder die Wohnung dieser Bernstein«, schlug Fahy vor.
      »Ich dachte, um die Frau kümmern sich Ashimov und die Novikova.«
      »Vergiss es. Du willst doch nur mit allen Mitteln ver­ meiden, dich in Dillons Dunstkreis zu begeben«, gab Fa­ hy zurück.
      »Das ist eine verdammte Lüge. Aber es ist eine gute Idee, diese

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