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Netzwerk des Boesen

Netzwerk des Boesen

Titel: Netzwerk des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins , r
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nicht mehr auf das Grundstück kommt. Denn über diese Mauer kann man sicher nicht klettern.«
      »Ach, ich weiß nicht. Es gibt solche Wege, und andere. Man muss ja nicht unbedingt über eine Mauer klettern.«
      »Da haben Sie Recht«, bestärkte ihn Tod. »Man kann schließlich auch drunter durchkriechen, denke ich mal.«
      »Das habe ich nicht gesagt, nie«, wehrte Laker ab und akzeptierte das nächste Glas, das Tod ihm hinschob.
      »Nein, das glaube ich einfach nicht«, sagte Kelly. »Es gibt ganz sicher keine Möglichkeit, auf ein so gut gesi­ chertes Grundstück zu gelangen.«
      »Ach, da wäre ich mir nicht so sicher«, widersprach La­ ker, der mittlerweile betrunken und ein wenig streitsüch­ tig war.
      »Tut mir Leid, aber mir kommt das nicht sehr wahr­ scheinlich vor«, meinte Tod. »Ich würde sogar wetten, dass man da unmöglich reinkommt.«
      Der Köder war ausgelegt, und Laker schnappte prompt danach. »Okay, legen Sie Ihr Geld auf den Tisch, dann zeige ich es Ihnen.«
      »Abgemacht.« Kelly zog seine Brieftasche hervor und legte zwei 50-Pfundnoten auf den Tisch. »Bitte sehr. Hundert darauf, dass Sie uns verkohlen.«
      Lakers Augen glitzerten gierig, als er nach den Geld­ scheinen greifen wollte, doch Kelly hielt seine Hand fest. »Oh, nein, mein Lieber. Sie müssen uns schon das Gegen­ teil beweisen, wenn Sie die Scheinchen wollen.«
      »Das werde ich, verdammt noch mal.« Laker griff nach seinem Glas, kippte den Rest Whiskey hinunter und stand auf. »Na, dann kommt mal mit. Ihr werdet schon sehen, dass ich Recht habe.« Mit drei Schritten war er an der Tür.
      Er ging voraus die Hauptstraße entlang, die aus dem Dorf herausführte, und nach knapp fünf Minuten Fußmarsch bog er links auf einen Waldweg ab. Hier war es ganz still; man hörte nur die Vögel zwitschern oder auffliegen.
      Trotzdem er einiges getrunken hatte, stand Laker über­ raschend sicher auf seinen Beinen. »Das ist der Hexen­ wald. Fragen Sie mich nicht warum, aber er heißt schon immer so. Wenn man zwischen den Bäumen durch­ schauen könnte, würde man ungefähr fünfzig Meter links von hier die Hauptstraße sehen und das Huntley-HallAnwesen auf der anderen Seite.«
      »Wie groß ist denn das Grundstück?«, fragte Tod, als sie dem Weg weiter folgten.
      »Ach, das ist ein riesiges Stück Land. Lord Ashley Fa­ versham hat auf Barbados mit Zucker ein Vermögen ge­ macht und ist dann in seine Heimat zurückgekehrt, um den Familienbesitz wieder in Schuss zu bringen. Aber da gab es ein Problem. Dort drüben am anderen Ende des Waldes verlief ein Fluss, der immer wieder über die Ufer trat. Heute existiert er nicht mehr. Wurde vor langer Zeit umgeleitet, um Wasser für ein Kanalprojekt zu liefern. Doch damals, als er immer wieder das Grundstück über­ flutete, ließ Faversham ein paar unterirdische Kanäle gra­ ben, um das Wasser ablaufen zu lassen.«
      »Und?«
      »Als der Fluss umgeleitet wurde, wurden sie verschlos­ sen.«
      Tod ahnte bereits, worauf der alte Laker abzielte. Er zog seine Zigaretten heraus und bot ihm eine an. »Aber einen haben sie dabei übersehen, stimmt’s?«
      Vor Schreck verschluckte Laker sich am Zigaretten­ rauch. »Woher wissen Sie das denn?«
      »Ach, ich habe da so einen Riecher«, erwiderte Tod. »Zeigen Sie uns doch diesen Kanal.«
      Sie spazierten weiter. »Seit wann wissen Sie von dem Kanal?«, fragte Kelly.
      »Seit meiner Kindheit«, antwortete Laker. »Mein Vater hat mir davon erzählt. Es war ein streng gehütetes Famili­ engeheimnis und ist es noch heute.«
      »Sie sind ein prima Kerl«, sagte Tod. »Aber jetzt wollen wir uns den Kanal mal anschauen.«
      Ein paar Minuten später verließ Laker den Weg, schlug sich links davon durch die Büsche, blieb stehen, bückte sich und tastete im Gras umher. Gleich darauf fand er den Griff und zog einen Eisenrost hoch. Die Öffnung war recht groß. »Ich werde vorausgehen«, verkündete er und stieg eine Eisenleiter hinunter.
      Unten roch es ein wenig feucht und modrig. Die Män­ ner konnten in der Tunnelröhre beinahe aufrecht stehen. Laker knipste eine Taschenlampe an und forderte Tod und Kelly auf, ihm zu folgen.
      Nach ein paar Metern sahen sie Lichtstrahlen, die sich von oben durch die Dunkelheit bohrten. »Luftlöcher«, erklärte Laker. »Sie bedeuten, dass wir unter der Straße durch sind und in den Park kommen.«
      Wenig später ereichten sie das Ende der

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