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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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‚Bleibt nicht bei der Vergangenheit stehen!‘“ Er machte eine Pause und ihre Blicke begegneten sich. „‚Schaut nach vorne, denn ich will etwas Neues tun!‘“
    Bailey ließ diese Worte wie Balsam auf ihre Seele wirken. Nach all dem, was heute Abend passiert war, waren sie so heilsam, als wäre Gott höchstpersönlich vorbeigekommen und hätte sie liebevoll umarmt. „Das habe ich noch nie vorher gelesen.“ Sie versuchte sich zu erinnern. „Zumindest glaube ich das.“
    „Das hat mich auch ziemlich getroffen.“ Cody schloss die Bibel und legte sie auf den Fußboden neben dem Sofa. „Ich habe eine Menge Dinge in meiner Vergangenheit, die ich hinter mir lassen möchte.“
    Bailey wurde mit einem Mal etwas bewusst: An diesem Abend hatte sie einen Freund verloren, der nie ein echter Freund gewesen war. Doch sie hatte einen neuen Freund in Cody gefunden. Sie lehnte sich vor und umarmte ihn. „Danke, Cody“, flüsterte sie nahe an seinem Ohr. „Danke, dass du mir gefolgt bist und mich ermutigt hast.“
    Sie löste sich gerade aus seinen Armen, als ihre Mutter in der Tür erschien und fassungslos stehen blieb. Sie starrte sie ungläubig an: „Was geht denn hier vor?“
    „Nichts.“ Cody war aufgesprungen, bevor sie ihren Satz beenden konnte. Er schaute zu Bailey und nickte. „Ich sehe dich dann unten.“
    „Warte …“ Bailey erhob sich ebenfalls und versuchte ihn festzuhalten, doch er war schon fast an der Tür.
    Cody wandte sich um und schüttelte leicht den Kopf, dann war er verschwunden.
    Bailey starrte ihre Mutter an. „Warum hast du das gesagt?“
    Ihre Mutter sah aus, als würde sie gleich einen Wutanfall bekommen. „Bailey, achte auf deinen Tonfall!“ Dann kam sie ein paar Schritte näher.
    „Natürlich, Mama, aber das war so peinlich!“ Sie stemmte ihre Hände in die Hüften. Ihr Herz hüpfte aufgeregt in ihrem Inneren. War es so offensichtlich, dass sie einen Fehler begangen hatte? Dass sie nicht länger mehr die Bailey Flanigan war, die auf ihren ersten Kuss wartete? Dass sie in einem schwachen Moment zugelassen hatte, dass man mit ihr spielte? Und dass sie das Opfer eines doppelzüngigen Kerls geworden war, der immer das bekam, was er wollte?
    Ihre Mutter bemühte sich, ihre Fassung zu wahren. „Wir haben dich seit elf Uhr gesucht. Es wird Mitternacht und kein Mensch kann dich finden.“ Sie zeigte mit ihrer Hand zum Sofa. Ihr Argwohn war unüberhörbar. „Also komme ich hoch, um nach dir zu sehen, und finde dich in einer Umarmung mit Cody Coleman versunken? Was soll ich da wohl denken?“
    „Wir haben nur geredet.“ Bailey konnte nicht verhindern, dass neue Tränen über ihr Gesicht rollten. „Ehrlich, Mama. Ich meine, wie kannst du so etwas denken? Cody und ich sind nur gute Freunde.“
    „Also gut.“ Ihre Mutter senkte ihre Stimme. „Und es ist meine Aufgabe, euch zu helfen, dass es auch so bleibt.“ Der Lärm von unten war immer noch so laut, dass er das ganze Haus erfüllte. „Komm her.“ Sie legte ihre Hand auf Baileys Schulter. „Ich glaube ja auch nicht, dass du etwas Falsches getan hast. Es ist nur … es ist nicht so klug, mit einem Jungen wie Cody allein in deinem Zimmer zu sein.“
    Bailey öffnete ihren Mund, um ihr zu sagen, dass Cody sich verändert hatte, dass er nicht länger der Aufreißer war, der es auf alle Mädchen abgesehen hatte, so wie vor seiner Alkoholvergiftung. Doch bevor sie etwas sagen konnte, sprach ihre Mutter weiter.
    „Und was ist mit Bryan passiert?“ Ein Hauch von Anklage war immer noch in ihrer Stimme zu hören. „Er ist gegangen und du bist hier oben allein mit Cody.“
    Bailey hätte ihre Mutter am liebsten angeschrien und sie war sich noch nicht einmal sicher, warum. Früher hätte sie sich in solch einer Situation mit ihrer Mutter hingesetzt und ihr die ganze Geschichte erzählt. Sie wusste nicht, was heute Abend geschehen war, und woher sollte sie auch? Doch allein der Gedanke daran machte Bailey wütend. Denn wenn ihre Mutter nicht mit Cody und Weihnachten so beschäftigt gewesen wäre, hätte sie vielleicht gewusst, dass sie nach Bryan fragen müsste und danach, was er getan hatte, dass Bailey so verstört war.
    Bailey hob ihr Kinn und sah ihre Mutter trotzig an. „Er ist nach Hause gegangen. Es ging ihm nicht gut.“ Die Lüge fühlte sich gut an. Ihre Mutter hatte für die Wahrheit sowieso keine Zeit.
    „Hmmm. Das tut mir leid.“ Ihre Mutter beugte sich vor und küsste Bailey auf die Wange. Sie hatte sich beruhigt. Doch

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