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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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sie … so sehr.“
    Landon hätte ihr jetzt sagen können, dass diese Gefühle völlig normal waren, gerade dann, wenn es an der Zeit war, einen Schritt weiterzugehen. Er hätte auch sagen können, dass Gott sie doch mit vielen wunderbaren Jahren gesegnet hatte, die sie mit ihrer Mutter erleben durfte. Und schließlich hätte er sagen können, dass ihr Vater die Freundschaft und Begleitung von Elaine brauchte und vielleicht irgendwann einmal auch mehr.
    Doch er hielt sie nur fest und ließ sie weinen.
    Ashley genoss die Wärme seines Körpers an ihrem, die Art, wie sich ihre Herzen ohne ein Wort fanden. Denn manchmal musste ein Herz einfach trauern, damit es nicht hart wurde und an Kummer starb. Ihre Tränen waren eine Möglichkeit, um Platz für neues Leben in ihrer trauernden Seele zu schaffen. Und Landon mit seinem großen Einfühlungsvermögen verstand dies.
    Das war ein Grund mehr dafür, dass Ashley ihn bis an das Ende ihrer Tage lieben würde.
     

Kapitel 7
    John hatte registriert, dass Ashley nicht zurückgekehrt und Landon ihr nachgegangen war. Soweit er es beurteilen konnte, hatte keine seiner anderen Töchter ihre Abwesenheit bemerkt. Was vielleicht auch gut so war. Den ganzen Abend über war es für ihn offensichtlich gewesen, dass Ashley nicht sie selbst war. Was auch immer in ihrem Herzen vor sich ging, Landon konnte ihr am besten helfen, damit fertig zu werden.
    John nahm an, dass Ashley mit Elaines Anwesenheit an diesem Abend zu kämpfen hatte, aber er konnte in dieser Sache nur für sie beten. In letzter Zeit hatte sie eigentlich große Fortschritte gemacht, sie als seine Freundin zu akzeptieren, aber die Feiertage waren immer hart. Nicht allein für Ashley, sondern für sie alle. Heute Abend schien jedoch keiner der anderen beunruhigt zu sein und nur Erin hatte ihn beiseite genommen und gefragt, ob sich irgendetwas Ernsthaftes anbahnte.
    „Geht ihr beide, du und Elaine … miteinander aus?“ Erins Ton war nicht anklagend gewesen, eher neugierig und vielleicht ein kleines bisschen traurig.
    „Nicht so, wie du es meinst.“ John beugte sich vor und küsste die Wange seiner jüngsten Tochter. „Wir sind gute Freunde. Wir genießen es, Zeit miteinander zu verbringen.“
    Erin zögerte nicht. „Gut.“ Sie nahm seine Hand. „Ich freue mich für dich.“
    Und genau so empfand doch auch Ashley fast immer. Wenigstens hatte sie ihm das so gesagt an jenem Tag, als sie den großen Arbeitseinsatz bei Daynes und Katys Haus gehabt hatten. Ashley selbst hatte Elaine angerufen und sie eingeladen, mitzuhelfen.
    „Du verdienst ihre Freundschaft wirklich“, hatte Ashley später zu ihm gesagt. „Ich verstehe das jetzt besser.“
    John sah zu, wie seine Töchter sich mit Katy über die bevorstehende Brautparty unterhielten. Ashley verstand es vielleicht, aber ihre Gefühle liefen noch immer in eine andere Richtung. Sie fuhren Achterbahn, seitdem Elaine immer mehr Zeit mit den Baxters verbrachte. Er blickte auf und sah durch das Wohnzimmer hinüber in die Küche, wo Elaine gerade Kaffee kochte. Sie verstand sich mit allen gut – zum Teil auch deshalb, weil sie und Elizabeth lange Jahre befreundet gewesen waren. Die vielen Gespräche, die Elizabeth mit ihr über ihre Kinder und Schwiegerkinder und Enkelkinder geführt hatte, erleichterten es Elaine, sich einzufügen.
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und sah zum vorderen Fenster hinaus. Ein feuerroter Sonnenuntergang goss einen einmalig schönen Glanz über die Felder draußen, und für einen Augenblick erinnerte ihn der Anblick an eines von Ashleys Bildern. Er seufzte. Herr, meine kostbare Ashley leidet. Ich spüre es. Hilf ihr zu verstehen, dass nun für uns alle ein neuer Lebensabschnitt kommt. Und hilf ihr zu sehen, dass wir niemals unsere Verbindung zu Elizabeth verlieren werden. Ganz egal, was in unserem Leben geschieht.
    Er hatte noch viel mehr auf seinem Herzen, das er seinem Gott und Retter sagen wollte. Doch John hörte, wie ihn ein kleines, süßes Stimmchen in einem Singsang rief.
    „Hallo, Opa!“
    Er blickte hinunter in das strahlende Gesicht von Hayley – der jüngeren Tochter von Brooke und Peter. Er würde sich, solange er lebte, bei jedem Blick in Hayleys Augen daran erinnern, wie sie im Krankenhausbett ausgesehen hatte, ein paar Stunden, nachdem sie fast ertrunken wäre. Damals hatte der behandelnde Arzt mit Brooke und Peter darüber gesprochen, dass es nun Zeit wäre, die Papiere zu unterschreiben, in denen Hayleys Organe zur

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