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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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wenn sie ihren Eltern noch nicht einmal gesagt hatte, dass Bryan vorbeikommen würde. Sie waren nicht zusammen und gingen auch nicht miteinander aus. Außerdem wusste sie gar nicht, wie man küsste. Sie wollte, dass ihr erster Kuss etwas ganz Besonderes war, etwas, an das sie sich immer erinnern würde. Nichts Heimliches oder etwas, das aus dem Augenblick heraus entstand.
    Bryan zog sie wieder enger an sich und sie fühlte Panik in sich aufsteigen. Sie brauchte eine Ablenkung. Sie könnte ihn fragen, wie es ihm gerade in seiner Beziehung zu Gott ging, welchen Bibelabschnitt er im Moment las und ob er Gott um Rat gefragt hatte, ob er vorbeikommen sollte oder nicht. Doch irgendwie schien es dafür nicht der richtige Zeitpunkt zu sein.
    Stattdessen drückte Bailey seine Finger kurz, dann ließ sie seine Hand los. Sie umarmte ihn noch einmal, diesmal deutlich kürzer, und hoffte, dass er den Hinweis verstehen würde. Sie musste zurückgehen. „Danke, dass du vorbeigekommen bist.“
    „Du musst es mir nicht zurückgeben.“ Bryan verschränkte seine Arme.
    Bailey brachte etwas Abstand zwischen sich und ihn und sah Bryan an, während sie in der Kälte zitterte. Sie hatte keine Ahnung, wovon er sprach. „Was zurückgeben?“
    „Mein Herz.“ Seine Lippen hoben sich zu einem leichten Lächeln. „Es gehört dir schon seit Langem.“ Er nickte in Richtung Haus. „Geh nur. Ich will nicht, dass du Schwierigkeiten bekommst.“ Er machte keine Anstalten, in sein Auto einzusteigen. „Ich bleibe hier, bis ich sehe, dass du sicher im Haus bist.“
    Das war das Netteste, was ein Junge jemals zu ihr gesagt oder für sie getan hatte. „Bryan … das ist so süß von dir.“
    „Nicht so süß wie du.“ Er grinste. „Also los. Ich sehe dich morgen – entweder persönlich oder in meinen Träumen.“
    Bailey kicherte, drehte sich um und rannte die Einfahrt entlang, bis sie die Nebentür erreicht hatte. So etwas würde Dayne Matthews in einem seiner Filme sagen. Und sie war das glückliche Mädchen, das von Bryan solche Worte hörte. Sie hatte das Gefühl zu tanzen, während sie den Weg entlangflog. Der heutige Abend war unglaublich gewesen, auch wenn sie immer noch das schlechte Gewissen plagte.
    Wenn sie Glück hatte, würden ihre Eltern immer noch mit Cody sprechen. Als sie die Veranda erreichte, wandte sie sich um und winkte. Dann ging sie die drei Stufen hinauf und schlüpfte ins Haus. Sobald sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, lehnte sie sich gegen die Wand. Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie Angst hatte, sie würde ohnmächtig werden.
    Sie beugte sich vor und stemmte atemlos ihre Ellenbogen auf die Knie. Nach ein paar Sekunden konnte sie endlich tief Luft holen. Sie richtete sich wieder auf und wartete, bis sie nicht mehr so rasch atmete. Dann zog sie ihren Mantel aus und ging durch den Vorraum in das Haus. Die Jungs schauten sich immer noch Sportsendungen an.
    Vorsichtig zog Bailey einen der Barhocker an der Wand des Billardzimmers hervor. Keine Spur von ihren Eltern. Das bedeutete hoffentlich, dass sie immer noch mit Cody sprachen. Sie lehnte ihren Kopf gegen die Wand und schloss die Augen.
    Bryan Smythe war überwältigend.
    Jedes Mal, wenn er seinen Mund öffnete, waren seine Worte fast ein Gedicht. In ihrem Kopf wirbelten die romantischen Sätze herum, die er zu ihr gesagt hatte. Und dieser letzte Satz, … dass sie sein Herz mitnahm, wenn sie ging. Wow. Die anderen Jungs, die sie kannte, waren kaum in der Lage, ein vernünftiges Gespräch in Gang zu halten.
    „Du warst ganz schön lange weg!“
    Sie riss die Augen auf und sprang vom Stuhl. Ricky stand vor ihr, die Hände in die Hüften gestemmt. Sie versuchte, ihre Fassung wiederzubekommen. „Nicht … war nicht so lange.“
    Seine Augen sahen sie misstrauisch an. „Was war das für ein Freund?“
    „Bryan Smythe.“ Es gab keinen Grund zu lügen. „Er wollte nur kurz vorbeikommen.“
    „Hast du Mama deswegen gefragt?“
    Bailey spürte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte. „Hat Mama mich gesucht?“
    „Nein. Aber … du musst sie fragen, wenn du abends noch rausgehen willst.“
    „Ich weiß, Kumpel. Ich werde ihr nachher davon erzählen.“
    Ricky sah immer noch zweifelnd aus. Er zuckte die Schultern und kehrte zu den anderen Brüdern zurück.
    Bailey bemerkte, dass sie die Luft angehalten hatte, und atmete nun langsam wieder aus. Ruhig bleiben, ermahnte sie sich. Ganz ruhig bleiben. Sie hatte nicht gelogen. Sie würde ihrer Mutter wirklich

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