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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Kingsbury
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Reed. Aber Tim zeigte nie länger als ein paar Tage wirkliches Interesse an ihr. Bevor sie gestern Abend eingeschlafen war, hatte sie den Eindruck gehabt, dass Gott sie ermutigte, mehr Zeit mit Bryan zu verbringen, um sich über ihre Gefühle klar zu werden.
    Sie drückte auf OK und las die SMS. Hey, Schönheit, bin draußen und versuche mir vorzustellen, wie ich diesen Abend rumkriegen soll, ohne dich zu sehen. Kannst du mir helfen?
    Bailey schniefte und wischte den Rest ihrer Tränen weg. Sie spürte, wie sich ein Lächeln auf ihre Lippen stahl. Ihre Finger flogen über die Tasten und ihre Antwort war kurz. Dir ist wohl nicht mehr zu helfen. Sie drückte Senden und nahm ein Glas aus dem Schrank. Sie füllte es mit Wasser, trank einen Schluck und spürte das vertraute Vibrieren ihres Handys.
    Sie öffnete es wieder. Treffen wir uns in fünf Minuten draußen an eurer Einfahrt? Ich bleibe nicht lange. Nur lang genug, um die Sterne in deinen Augen zu sehen.
    Bailey spürte, wie das Adrenalin durch ihre Adern rauschte. Bryan treffen? Jetzt? In der kalten Nacht, kurz vor dem Zubettgehen? Ihre Eltern würden das niemals gut finden. Aber … sie waren völlig in ihre Unterhaltung mit Cody vertieft. Und Bryan wollte sie ja nur für eine Minute sehen.
    Sie las die SMS noch einmal. Nur lang genug, um die Sterne in deinen Augen zu sehen. Ihr Herz klopfte heftig in ihrer Brust.
    Sie musste Ja sagen. Es würde nicht lange dauern. Sie würde wieder drinnen sein, bevor ihre Eltern wussten, dass sie rausgegangen war. Außerdem würde sie das Grundstück nicht verlassen. Ihre Einfahrt war lang genug, dass sie Bryan treffen konnte, ohne dass jemand sein Auto hören würde. Danach könnte sie schnell wieder reingehen, ohne dass ihre Eltern etwas mitbekamen. Sie würde es ihrer Mutter später erzählen, so wie sie es immer tat, wenn es sich um ihre Freunde handelte.
    Das Kribbeln eines geheimen Treffens war zu spannend, als dass sie ein Verbot ihrer Eltern riskieren wollte. Bailey öffnete ihr Handy und tippte ihre Antwort ein. Ich warte draußen. Dann schlüpfte sie in ihren Mantel und ihre Schuhe und ging zur Rückseite des Hauses.
    Als sie durch das Fernsehzimmer lief, bemerkte Ricky sie. „Wo gehst du hin?“
    „Nur mal eben raus.“ Sie eilte weiter.
    „Wohin raus?“ Ricky sprang auf. „Draußen ist es kalt.“
    Die anderen Jungs sahen in ihre Richtung.
    „Ich will nur schnell einem Freund etwas sagen.“ Ihr Tonfall machte ihnen unmissverständlich klar, dass die Unterhaltung beendet war. Sie betrat den kleinen Vorraum und verließ das Haus durch die Seitentür, die sie als Nebeneingang nutzten.
    Es war eisig kalt draußen, und ihr Atem hing wie dichter Nebel in der Luft. Bailey vergrub ihre Hände tief in den Manteltaschen und beeilte sich, zur Einfahrt zu kommen. Ihre Zähne klapperten und sie dachte, sie sähe den Schatten eines Kojoten hinter der Hecke, die die Einfahrt begrenzte.
    Ein Rascheln im Gras neben dem Weg ließ ihr Herz für einen Moment aussetzen. Sie blieb stehen und sah sich vorsichtig um, doch im silbernen Mondlicht war nichts im Garten zu erkennen. Sie beschleunigte ihre Schritte. Ihre Mutter würde ärgerlich werden, wenn sie wüsste, dass sie sich auf diese Weise mit Bryan traf. Was tat sie hier draußen? Und was dachte sich Bryan dabei?
    Seine Worte aus ihrem letzten Gespräch kamen ihr in den Sinn. „Alles, was mir wichtig ist, ist meine Beziehung zu Gott … Für Mädchen habe ich später noch genug Zeit … Ich lese meine Bibel, wenn ich morgens aufwache und bevor ich schlafen gehe … Gott und ich, wir sind unzertrennlich.“
    „Okay, Bryan … möchte Gott von dir, dass du hier draußen herumschleichst, um mich zu sehen?“, flüsterte Bailey und lief weiter. Sie hatte die Straße fast erreicht, als sie Scheinwerferlicht über den Hügel huschen sah, der zu ihrem Haus führte. Ein paar Sekunden später fuhr ein kleiner Honda in ihre Einfahrt.
    Bailey spürte, wie sie ruhiger wurde. Bryan war hier. Kein Kojote konnte ihr jetzt noch etwas tun. Sie rannte zu seinem Auto, während er den Motor ausmachte und die Lichter ausschaltete.
    Er stieg aus, schloss die Autotür und lehnte sich dagegen. „Hallo.“
    Sogar in der Dunkelheit konnte Bailey sein Lächeln erkennen. Sie blieb ein paar Schritte vor ihm stehen und plötzlich bemerkte sie, dass sie völlig außer Atem war. Sie konnte nicht sagen, ob das von der kalten Luft kam oder von ihrem Lauf oder von Bryans Nähe. Sie schlang die Arme um sich

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